Am 26. Juli eröffnete die Aktion K, die schon seit Jahren die sonntäglichen Jazzbrunches im Kulturcafé veranstaltet, die erste Videokunstinstallation ihrer Art in der Gmundner Innenstadt. Beauftragt wurden zwei Wiener Künstler — Rainer Stadlbauer und Andreas Perkmann Berger — um sich mit dem Thema „Leere“ auseinanderzusetzen.
Entstanden sind zwei Werke in ungenutzen Geschäftslokalen der Altstadt — die Lichtinstallation „Weisses Rauschen“ in der Salzfertigergasse, die in Bezug zu den angrenzenden Geschäften, sowie der Baustelle und dem Vorplatz steht. Die Einsehbarkeit, vormals die Hauptfunktion der Vitrinen des Geschäftes wird durch die großen Lichtflächen aufgehoben und verkehrt. Nun blickt der Passant nicht mehr durch die Fenster in den Raum hinein, sondern das Geschäft blickt auf den Platz hinaus.
In der Theatergasse 11 zieht bei den salzi.studios im ehemaligen Buchhandlung Frick-Gebäude am Schaufenster die Natur an Fußgängern und Autofahrern vorbei. Visuell abstahiert und nur angedeutet, grenzen sich die „Bäume“, „Sträucher“ und „Gewässer“ von der Stadtlandschaft ab. Drei Ebenen von sich unterschiedlich schnell bewegenden Farbstreifen erzeugen, obwohl die Projektion zweidimensional ist, räumliche Tiefe. So wird das „Bunte Rauschen“ nicht nur im Sinne der Landschaftmalerei, sondern als Landschaft selbst verstanden.
Woran erkennt man die Leere und entsteht sie Innen oder Außen? Diese zwei Projekte sind an der Schnittstelle — der Fassade — angesiedelt. Anstatt eine vermittelnde Position einzunehmen, wird die Fassade selbst zum Raum. Ob nun die eigentliche Leere, das Nichts, nun übersteigert wird, weil das Lokal im Inneren noch immer leer steht und das Licht den Blick ins Innere verweigert oder ob das Rauschen eben die Umkehrung dessen ist, nämlich nicht leer, bleibt offen.
Zu sehen sind beide Projekte bis 5. August 2012.