Am Freitagabend wurde die Autobahninspektion Anif von der Polizeiinspektion Schwanenstadt über eine mögliche Entführung einer 18-jährigen Bosnierin aus dem Bezirk Vöcklabruck informiert, wobei sich das Opfer in einem Auto auf der A 10 Tauernautobahn in Fahrtrichtung Salzburg befinden sollte. Eine Polizeistreife konnte schließlich im Bereich Salzburg Süd das gefahndeten Fahrzeug ausmachen und um 19.35 Uhr am Parkplatz Glanegg anhalten.
Von Ex-Freund geschlagen
Das Mädchen hatte am Freitagabend die Mutter alarmiert, dass sie entführt worden sei und sich auf dem Weg Richtung Bosnien befinde. Die Polizei stoppte bei Salzburg den Wagen und verhaftete den mutmaßlichen Entführer. Später stellte sich heraus, dass die 18-Jährige freiwillig mitgefahren war und die Entführung nur erfunden haben soll. Weitere Details der polizeilichen Ermittlung: Als ihr 32-jähriger bosnischen Ex-Freund Sex mit der jungen Frau haben wollte, soll diese ein SMS an ihre Mutter gesendet haben, dass sie entführt werde.
Mutter alarmierte Polizei nach SMS
Die Mutter der 18-Jährigen alarmierte daraufhin die Polizei und gab an, dass sich das fragliche Fahrzeug auf dem Weg in Richtung Bosnien befinde. Kurz nach 19.30 Uhr entdeckte eine Streife den Wagen bei Salzburg auf der Tauernautobahn und stoppte ihn im Bereich des Parkplatzes Glanegg (Flachgau). Das Mädchen, das am Körper zahlreiche Blutergüsse hatte, sagte, es sei vom Beifahrer, dem 32-jährigen Bosnier, geschlagen und gewürgt worden. Das gestand der Mann später auch.
Der Ex-Freund wurde wegen des Verdachts der Freiheitsentziehung, illegalen Aufenthaltes in Österreich, Körperverletzung und des Gebrauchs fremder Ausweise verhaftet und angezeigt. Da er keine Aufenthaltsbewilligung hat, droht ihm die Abschiebung. Das Mädchen wurde noch am Abend von der Mutter bei der Polizei abgeholt.