Die mehrfache Berglauf Welt- und Europameisterin Andrea Mayr gewann in Interlaken/Schweiz den Jungfrau Marathon in neuer Streckenrekordzeit. Der Jungfrau Marathon, der von Interlaken zum 2100 Meter hoch gelegenen Ziel auf der Kleinen Scheidegg, am Fuße des berühmten Dreigestirns Eiger, Mönch und Jungfrau führt, wurde schon 1996 als schönster Marathon der Welt gekürt.
Andrea Mayr sorgte bei ihrem ersten Gebirgs-Marathon für das Top-Ergebnis des 21. Jungfrau Marathon, an dem sich mehr als 4000 Läuferinnen und Läufer beteiligten. Sie stellte auf der 42,195 km langen Strecke, bei der es1839 Meter bergauf und 305 Meter bergab ging, als überlegene Siegerin mit 3:20:20 Stunden einen neuen Streckenrekord auf und verbesserte die zwölf Jahre alte Marke der Schweizerin Marie-Luice Romanens um eine Minute.
Mit Andrea Mayr setzte sich die Favoritin durch. Nach vier Weltmeistertiteln gewann die Gmundener Ärztin in dieser Saison ihre zweite Europameisterschaft und konnte eine Reihe von Bergläufen mit neuer Streckenrekordzeit gewinnen. Darüber hinaus ergänzte sie ihre umfangreiche Titelsammlung bei österreichischen Staatsmeisterschaften um drei weitere Meisterschaften im Crosslauf, Halbmarathon und Berglauflauf. So krönte sie mit ihrem Sieg eine Top-Saison.
Das Tempo bestimmte aber zunächst die Französin Aline Camboulives, die Siegerin des Jungfrau Marathons von 2011. Sie lag in den Orten Wilderswil, Lauterbrunnen und Wengen(bekannt durch das Lauberhornrennen) noch vorne. Während auf den flacheren Passagen der Vorsprung bis zu zwei Minuten betrug, lag Mayr in Wengen nur noch 100 Meter hinter der Französin.
Nach Wengen übernahm dann Andrea Mayr die Führung, baute dieser immer mehr aus und gewann letztendlich in sensationellen 3:20:20 Stunden und distanzierte die Zweitplatzierte Aline Camboulives um fast fünf Minuten. Glücklich aber nicht überrascht über ihren Sieg mit Streckenrekord war die erfolgreiche Läuferin. „Ich wolle mit neuem Streckenrekord gewinnen, mit diesem Ziel bin ich an den Start gegangen“, äußerte sie sich nach dem Rennen. „Ich musste aber hart kämpfen. Ich bin Anfangs wohl etwas zu schnell angegangen, aber ich wollte nicht, dass Aline Camboulives mir zu weit weg läuft, da konnte ich nicht mehr in Ruhe abwarten. Da ich bis an Limit gehen musste, konnte ich dieses traumhafte Panorama nicht richtig genießen“, führte die seit Jahren weltbeste Bergläuferin weiter aus.