Für viele Junge Menschen beginnt im September wieder die Schule. Für so manchen unter ihnen auch bald der Ernst des Lebens. Denn es steht bei allen, die die Schulpflicht nach diesem Jahr erfüllt haben, eine Entscheidung an, wie es nach der Schule weiter gehen soll.
Wer das noch nicht genau weiß, und Beratung bzw. auch noch längeres intensiveres Coaching in Anspruch nehmen möchte, der bekommt beispielsweise von den Jugend- und Jobcoaches professionelle und kostenlose Unterstützung. Maßgeschneiderte Angebote am Übergang von der Schule in die Arbeitswelt gibt es auch in Vöcklabruck viele.
So unterstützen zum Beispiel das JugendService des Landes Oberösterreich und das Bundessozialmt Landesstelle Oberösterreich auch Jugendliche im Bezirk Vöcklabruck am Übergang von der Schule in die Arbeitswelt. Die Angebote richten sich an Jugendliche ab dem 9. Schulbesuchsjahr — Pflichtschule oder Mittlere/Höhere Schulen — oder Jugendliche außerhalb des Schulsystems, die berufliche Orientierung suchen. Im Rahmen von „JobCoaching“ vom JugendService und „Jugendcoaching“ des Bundessozialamts OÖ können Jugendliche durch einen Coach individuell beraten, betreut und, wenn gewünscht, intensiv begleitet werden.
Ziel ist, Stärken und Fähigkeiten von Jugendlichen zu fördern, individuelle Potentiale und Neigungen abzuklären und bei Bedarf die Jugendlichen bei der Umsetzung ihrer Ausbildungswünsche zu begleiten. Mit passender Berufs– und/oder Schulwahl soll eine gute Integration in das zukünftige Berufsleben ermöglicht werden.
Jugendliche vor dem 9. Pflichtschuljahr ohne Ausbildungs- bzw. Berufspläne, können beim JugendService des Landes OÖ eine Bildungsberatung in Anspruch nehmen. Die Coachingleistungen werden in jeder Bezirkshauptstadt kostenfrei angeboten.
„Diese Unterstützungsangebote für unsere Jugendlichen sind einfach großartig“, freut sich die Bezirksschulinspektorin für den Bezirk Vöcklabruck West, Dr.in Helga Kreuzhuber. Sie konnte in den letzten Jahren einen Wandel beobachtet.
„Wir haben es zunehmend mit Jugendlichen zu tun, die zwar kognitiv in der Lage sind, ihren Weg im Leben zu gehen, aufgrund sozio-emotionaler Belastungen aber Unterstützung brauchen, damit sie diesen Weg auch finden und im Leben und der Arbeitswelt bestehen können.
Die Gründe dafür sind vielfältig, nach Ansicht von Kreuzhuber auch in allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklungen zu finden. Dort, wo gerade bei pubertierenden Jugendlichen elterliche Unterstützung und Schule nicht mehr greifen, ist es wichtig, dass es auch im Systemumfeld Angebote und Hilfe gibt. Denn ein gelungener Einstieg in die Arbeitswelt ist aus Kreuzhubers langjähriger Erfahrung als Pädagogin in der Regel entscheidend für den weiteren Lebensweg.
Sie sieht hier bei allen Beteiligten sowohl eine Bring- als auch eine Holschuld und schätzt deshalb auch den regelmäßigen Austausch im Jugendnetzwerk Vöcklabruck sehr. „Unsere Aufgabe als Teil dieser Gesellschaft ist es, da gut hin- und drauf zu schauen, uns mit den anderen zu vernetzen und unseren aktiven Beitrag zu leisten“, betont die Bezirksschulinspektorin.
Auch ein Appell an alle, sich aktiv an der Entwicklung des Netzwerkes zu beteiligen und diese Struktur auch zu nutzen. „Wenn das alles gut zusammenwirkt, kann in Zukunft jeder Jugendliche eine reale Chance bekommen, seinen Platz in der Arbeitswelt zu finden“, ist sich auch Dr.in Martina Obermaier sicher. Die Leiterin der AK-Bezirksstelle Vöcklabruck hat deshalb vor knapp zwei Jahren begonnen, ein Jugendnetzwerk in Vöcklabruck aufzubauen.
Um die Abstimmung zwischen den Angeboten zu optimieren, finden seit mehr als zwei Jahren regelmäßig Jugendnetzwerktreffen statt. Ziel ist es, die Angebote bekannt zu machen, gemeinsames Wissen aufzubauen, Naht- und Schnittstellen zu definieren und gemeinsam für die Jugendlichen zu arbeiten. Die nächste Jugendnetzwerktagung findet am 26. November 2013 ab 13 Uhr in der AK Bezirksstelle Vöcklabruck statt. Interessierte melden unter office@projektbuero.at – dann werden Sie in den Einladungsverteiler aufgenommen.
FOTO: Dr. Helga Kreuzhuber im Gespräch mit anderen Vernetzungspartnern/-innen im Bezirk Vöcklabruck beim Jugendnetzwerktreffen .
Das Jugendnetzwerk Vöcklabruck koordiniert Angebote am Übergang von der Schule in die Arbeitswelt
Um Klarheit und Transparenz in der Fülle der Angebotslandschaft am Übergang von der Schule in die Arbeitswelt herzustellen, lädt die AK-Bezirksstelle Vöcklabruck seit zwei Jahren immer wieder zum Informationsaustausch aller Angebot an der Schnittstelle Schule/Arbeitswelt ein.
„Angebote gibt es viele und sehr gute. Das, was wir hier vor Ort konkret tun können, ist, immer wieder alle zusammen zu holen, Transparenz herzustellen, Informationsflüsse möglich zu machen und den Trägern/-innen und Arbeitsmarktakteurinnen und Arbeitsmarktakteuren eine Plattform zum Austausch und gemeinsamen Wissensaufbau zu bieten“, begründet Dr. Martina Obermaier das Engagement.
Um Abstimmung, Aufbau von gemeinsamen Wissen und Transparenz geht es dabei. Nutzen soll das allen den Jugendlichen in der Region. Dazu gibt es jetzt auch das Oberösterreich weite Kooperationsprojekt „Netzwerk.Jugend.Beschäftigung“ von AKOÖ und Bundessozialamt. Mit einer oberösterreichischen Koordinationsstelle am Übergang von der Schule in die Arbeitswelt soll Transparenz geschaffen und in Zukunft Doppelgleisigkeiten besser vermieden werden können.
Die regionalen Jugendnetzwerke, auch jenes in Vöcklabruck, sind in die Oberösterreich weite Vernetzung eingebunden. Dadurch kann der Infofluss aus den Regionen sichergestellt und die Expertise und das Wissen der Regionen in die oberösterreichische Arbeitsmarktentwicklung im Jugendbereich einfließen.