Bei der Jahreshauptversammlung des Seewalchner Bauernbundes Ende Jänner fanden nach Ablauf der sechsjährigen Funktionsdauer statutengemäß wieder Vorstandswahlen statt. Obmann Jakob Moser wurde ebenso wie die übrigen Vorstandsmitglieder von den rd. 80 anwesenden Mitgliedern einstimmig wiedergewählt und in ihren Funktionen bestätigt. Neu ist der bisherige Jungbauernobmann Markus Gebetsberger aus Haining als Kassier. Zum neuen Jungbauernobmann wurde Gerhard Loidl aus Kemating gewählt.
Die Neuwahl wurde von Bürgermeister Johann Reiter durchgeführt, der in seiner Ansprache die Bedeutung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums auch für eine attraktive Wachstums- und Wohngemeinde wie Seewalchen am Attersee hervorhob. Reiter dankte insbesondere für die Leistungen der Bauern bei der Erhaltung und Pflege der Kulturlandschaft und für das Orts- und Landschaftsbild in der Gemeinde.
“Gepflegte Äcker, Wiesen und Wälder, saubere Bauernhöfe mit Gärten und Blumenschmuck und gut geführte landwirtschaftliche Betriebe sind für jede Gemeinde wichtig und ein unverzichtbarer Bestandteil der örtlichen Lebensqualität,” ist der Bürgermeister überzeugt. Die Bauernschaft leiste auch für Kultur und Brauchtum wertvolle Beiträge, wie z.B. bei Festen und traditionellen Veranstaltungen — man denke nur an das Maibaumsetzen oder das Erntedankfest.
Im Gemeindegebiet von Seewalchen werden rd. zwei Drittel der Flächen landwirtschaftlich genutzt. 1.240 ha werden von den Bauern bewirtschaftet, dazu kommen noch rd. 290 ha Wald. BB-Obmann Jakob Moser berichtete, dass der Bauernbund Seewalchen sich nicht nur als Interessensvertretung versteht und erinnerte an die Musikveranstaltungen der vergangenen Jahre. Bei der “Musikanten-Roas” 2013 wurde der gesamte Erlös von über € 5.700.- für bäuerliche Hochwasseropfer gespendet.
Die landwirtschaftlichen Betriebe in Seewalchen sind vielfältig und breit aufgestellt — die Palette reicht von den klassischen Produktionsbetrieben mit Schweine- und Rinderhaltung, Milchwirtschaft und Getreideproduktion inkl. Hofladen mit eigenen Produkten, über Biobetriebe mit Mutterkuhhaltung, Stiermastbetriebe, Damwildgehege mit Direktvermarktung, Legehennenbetriebe, bis zu Pferdezucht und Reitbetrieben, Marktfruchtbetrieben, Heidelbeergarten und Fischereiwirtschaft.
“Der Arbeitsplatz Bauernhof bietet nicht nur für die bäuerlichen Familien Einkommen und Lebensgrundlage, sondern sichert im nachgelagerten Bereich drei bis vier weitere Arbeitsplätze,” meinte Moser. Der Seewalchner Bauernbund hat 130 Mitglieder und steht für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Landwirtschaft durch heimische bäuerliche Familienbetriebe. Das Hauptreferat hielt Agrarlandesrat Max Hiegelsberger, der über aktuelle Entwicklungen in der Landwirtschaft und auf den Weltmärkten informierte und dann für Fragen und für eine intensive Diskussion zur Verfügung stand.