Umfangreiche Vorbereitungen für karnevalistische Veranstaltungen schweißen zusammen
Fasching/Karneval verbindet Gemeinde, Land, den Staat, unser Europa und die ganze Welt:
Der Fasching und die damit verbundenen gemeinsam vorbereiteten, organisierten und gefeierten Veranstaltungen bilden einen Kitt unserer Gesellschaft. Nicht die Veranstaltung selbst ist es, die den größten Zusammenhalt fördern, sondern die vielen, oft monatelangen Vorbereitungen für dieses geplante Ereignis sind das Wesentliche. Die Veranstaltung selbst ist das Ergebnis, so zu sagen die Belohnung für die viele Mühe, die sich die Projektteams, die Organisatoren und auch die Teilnehmer im Vorfeld gemacht haben. Und diese Belohnung ist der Abschluss, die Feier, der Ball, der Faschingsumzug. Auch für die Faschingsgilden gilt also das Motto: „Der Weg ist das Ziel“
Die Karnevalisten sind stolz, ihre Leistung zum Wohlgefallen der Bewunderer endlich zeigen und vorführen zu können. Sie haben dann die größte Freude, wenn sie anderen eine Freude machen können. Gefeiert wird dazu dann gemeinsam.
Fasching und die damit verbundenen Veranstaltungen tragen aus diesen Gründen wesentlich zur Gemeinschaftsbildung und zum Gemeinwohl der Menschen bei. Fasching verbindet Kulturen, Völker und sogar Weltanschauungen miteinander. Menschen, die über Distanzen hinweg gleichzeitig Fasching feiern und über die neuen Medien miteinander vernetzt sind, sind Freunde. Gerade in dem von der kalten Jahreszeit, dem Wetter und heuer auch von der Politik geprägten unwirtlichen Zeitraum ist es wichtig eine bunte, eine lustige und fröhlich gestaltete Abwechslung zu haben.
Medien wie Zeitungen, Fernsehen, Internet, Facebook und Co fördern den jährlich wiederkehrenden „Zeitgeist Fasching“
Durch die Massenmedien bekommt die „Lustige Zeit“, die Tradition und das Brauchtum Fasching/Karneval eine weitreichendere Bedeutung. Die Medien bringen dazu eine enorme Verstärkung und diese wirkt sich in der Regel sehr positiv auf die Geistes- und Gemütsverfassung unserer Gesellschaft aus. An den Medien liegt es jedoch, wie sie diese Faschingszeit und deren Feste ihren Kunden präsentieren. Tatsache ist, europaweit gibt es rd. 8 Millionen Mitglieder in organisierten Faschingsgilden.
Gleiche Rituale
In der Wiederholung immer gleicher Zeremonien, z.B. das Narrenwecken am 11.11. oder das „Fasching eingraben“ am Faschingsdienstag drückt sich die starke Ritualisierung aus. Diese fix geplanten Abläufe sind das, was die Leute erwarten. Die Menschen haben immer das Bedürfnis nach Orientierung und Ordnung.
Europaweite Organisation des Faschings
Faschingsfreunde bzw. –narren sind in den Gemeinden/Städten in einer Faschingsgilde od. Verein (Brauchtumsverein) organisiert. Dort gibt es einen Präsidenten/Vorsitzenden mit Präsidium, oft „Elferrat“ genannt.
In Österreich gibt es als Dachorganisation den „Bund Österreichischer Faschingsgilden“, kurz BÖF. Der BÖF hat einen „närrischen Bundespräsidenten“ und jedes Bundesland wird von einem BÖF-Landespräsidenten, der auch sein Stellvertreter ist, betreut.
Europaweit sind 8 Staaten in der „Närrischen europäischen Gemeinschaft“, kurz NEG zusammengefasst (die lustige EU). Die derzeitigen Mitglieder sind Deutschland, Belgien, Lichtenstein, Niederlande, Italien, Schweiz, Frankreich und Österreich. Kurioserweise ist der Präsident der NEG ein Schweizer, die ja selbst nicht EU-Mitglied ist. Das erklärte mittelfristige Ziel der NEG ist es, Mitglieder aus dem Osten Europas aufzunehmen und zu integrieren.
Adi Mittendorfer – Präsident des BÖF