Wir haben in Österreich ein gutes Sozialnetz. Der Staat hilft jedem und jeder, der/die gewisse Bedingungen erfüllt. Daher gibt es auch Menschen, die durch dieses Netz durchfallen. Ein bedingungsloses Grundeinkommen könnte eine Lösung sein. So weit die Idee. Dr. Markus Schlagnitweit von der Katholischen Sozialakademie Österreichs – ksoe hat sich mit diesem Thema intensiv auseinandergesetzt und es in seinem KBW Vortrag in Gmunden-Ort ausführlich dargelegt.
Neben den zu erwartenden Vorteilen wie einer Verwaltungsvereinfachung durch die Zusammenfassung bestehender Systeme, musste der Referent aber selbst einräumen, dass es ohne gewisse Bedingungen nicht gehen würde, womit auch die Vorteile wieder stark relativiert würden. Wertvoll waren aber die vielen Denkanstöße, die zu Verbesserungen der bestehenden Sozialsysteme führen könnten.
Was sagen wir dazu aus christlicher Sicht? Wir haben es uns angewöhnt, bei Schwierigkeiten aller Art nach dem Staat zu rufen. Wenn der nichts tut, dann machen wir den Lieben Gott verantwortlich. Jesus sagt aber „Gebt Ihr ihnen doch zu essen!“. Jeder einzelne von uns ist daher aufgerufen, sich um seine Mitmenschen zu kümmern.
Der Staat fördert das ja ohnehin, indem er Spenden steuerfrei macht. Das ist wirklich eine prima Lösung, die, wie man hört, viel weniger als erwartet in Anspruch genommen wird.
Mitmenschen, die Bedürftigen Hilfe anbieten möchten, brauchen oft gar nicht so tief in die Tasche greifen. Es genügt in vielen Fällen, auf die ohnehin bestehenden staatlichen Vorkehrungen hinzuweisen: Mindesteinkommen, Notstandshilfe, Heizkostenzuschüsse der Gemeinden usw. sowie Einschaltung der Pfarrcaritas. Da ist es gut, ein wenig informiert zu sein. Sich einmal eine Stunde lang die Probleme eines geplagten Menschen anzuhören ist auch nicht schlecht. Gute Ratschläge sind oft gar nicht notwendig/erwünscht.