Martha Wohinz erhält Nachhaltigkeitspreis vom LIONS CLUB International

Lan­ge bevor der Begriff “Nach­hal­tig­keit” in der Öffent­lich­keit so rich­tig ange­kom­men ist und mitt­ler­wei­le im brei­ten Sprach­ge­brauch zum infla­tio­när und belie­big ver­wen­de­ten “Mode­wort” zu ver­kom­men droht, haben sich die LIONS Clubs in Ober­ös­ter­reich und in der Stei­er­mark ein ambi­tio­nier­tes  Ziel gesteckt. Um das Bewusst­sein für eine nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung auf brei­ter Basis zu heben, zeich­nen sie ehren­amt­li­che Pro­jek­te, die zur sozia­len Gerech­tig­keit, wirt­schaft­li­chen Leis­tungs­fä­hig­keit oder öko­lo­gi­schen Ver­ant­wor­tung einen maß­geb­li­chen Bei­trag leis­ten, aus. Ehren­amt­li­ches Bür­ger­en­ga­ge­ment und eine gelun­ge­ne Inte­gra­ti­on von Migran­ten  sind die gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen zur Lösung aktu­el­ler Pro­ble­me. Dazu wol­len die LIONS Clubs  mit dem LIONS Nach­hal­tig­keits­preis einen gesell­schaft­lich rele­van­ten Bei­trag leisten.

Auf­ge­rüt­telt durch die media­le Prä­senz der Pisa-Stu­die 2010 und die Erkennt­nis, dass die Sprach­schwie­rig­kei­ten der Immi­gran­ten­kin­der ihren, aber  auch den Schul­erfolg der Deutsch­spra­chi­gen behin­dern, reif­te bei Frau Mar­tha Wohinz in Bad Ischl der Gedan­ke, mit frei­wil­li­gen Hel­fern eine Sprach- und Lese­hil­fe zu organisieren.

Es soll­te Volks­schul­kin­dern mit nicht­deut­scher Mut­ter­spra­che beim Erler­nen von sinn­erfas­sen­den Lese­fä­hig­kei­ten  gehol­fen wer­den. Der Unter­richt soll­te kos­ten­los sein und in den Räum­lich­kei­ten des Hel­fers statt­fin­den, mit dem Hin­ter­ge­dan­ken, dass  auf die­se Wei­se den Kin­dern auch einen Teil unse­rer Wohn- und Lebens­kul­tur ver­mit­telt wer­den kann. 2011 wur­de begon­nen und der Unter­richt (Lern­hil­fe) fand an 1 bis 2 Tagen/pro Woche statt und schon bald wur­de von den Hel­fern  erkannt, dass nicht nur beim Lesen Hil­fe not­wen­dig war.

Inzwi­schen ist die Grup­pe der Hel­fer auf 17 Leu­te ange­wach­sen und es wer­den ca. 20 Kin­der betreut – Ten­denz stei­gend. Beson­ders erfreu­lich: Eini­ge Kin­der sind dem Volks­schul­al­ter bereits ent­wach­sen und wer­den aber wei­ter­hin betreut.
Zum Ende eines  Schul­jah­res fin­det unter Lei­tung des Isch­ler  Inte­gra­ti­ons­bü­ros ein Tref­fen der Hel­fer mit den Eltern statt, wel­ches von die­sen gestal­tet wird. Bei einem regem Mei­nungs­aus­tausch und Bericht­erstat­tung über das abge­lau­fe­ne Schul­jahr wer­den Köst­lich­kei­ten aus der Hei­mat der Immi­gran­ten ver­kos­tet
Prof. Mag. Kurt Eckel, Lions Gover­nor von Öster­reich Mit­te, reich­te die­ses Pro­jekt bei der Jury ein und konn­te im Rah­men einer Fei­er letz­te Woche mit Lan­des­rat Rudi Anscho­ber, der die­se Akti­on schon seit 10 Jah­ren unter­stützt Frau Wohinz die­sen Preis in Höhe von € 1.000,– überreichen.

Beson­ders erfreut über die Aner­ken­nung die­ser Leis­tung zeig­ten sich auch Frau Ruzi­ca Mili­ce­vic und Frau Aysel Aksoy vom Inte­gra­ti­ons­zen­trum.
In sei­ner Lau­da­tio mein­te Eckel: „Nach­hal­tig­keit ent­hält in sei­ner Grund­idee einen Nut­zen für alle Betei­lig­ten. In unse­rem spe­zi­el­len Bemü­hen, Pro­jek­te der Bevöl­ke­rung Ober­ös­ter­reichs und der Stei­er­mark zu prä­mie­ren, sol­len her­aus­ra­gen­de Leis­tun­gen zum The­ma Nach­hal­tig­keit und Inte­gra­ti­on eben­so prä­miert wer­den, wie auch Pro­jek­te, die sich mit dem Gene­ra­tio­nen­pro­ble­men beschäftigen!

Die Akti­vi­tä­ten zur Inte­gra­ti­on von Immi­gran­tIn­nen in die Gesell­schaft unse­rer Hei­mat muss als wich­ti­ge und unter­stüt­zungs­wür­di­ge Vor­aus­set­zung für ein mög­lichst kon­flikt­frei­es Mit­ein­an­der ver­stan­den wer­den. Somit ist es für uns Lions gera­de zu wich­tig, Mit­men­schen oder Grup­pen, die sich dafür ein­set­zen eben­so zu prä­mie­ren, wie auch alle ande­ren Pro­jek­te zum The­ma Nachhaltigkeit!“

Fotos: Lions