Vom 16.9. bis 18.9.2016 fand im Jugend- und Ausbildungszentrum der Wasserrettung in Nußdorf am Attersee ein Ausbildungskurs zum Fließwasserretter statt. Insbesondere wegen der Unfälle der vergangenen Wochen im Bezirk Vöcklabruck (Ager) hat sich der Landesverband OÖ dazu entschlossen im Raum Attersee einen Kurs für Rettungsschwimmer aus dieser Region anzubieten, um bei zukünftigen Unfallszenarien bestmöglich vorbereitet zu sein. Knapp 30 motivierte RettungsschwimmerInnen, davon einige aus den Ortstellen Nußdorf, Litzlberg und Unterach stellten sich der rund zweieinhalb Tage dauernden Ausbildung zum Fließwasserretter.
Der theoretische Unterrichtsblock als Basis für alle Übungen sowie Techniken, an Land und zu Wasser bildete den ersten wichtigen Punkt. Grundlagen der Gewässerkunde, Schwimm- und Rettungstechniken, Seil‑, Knoten- und Materialkunde sowie Ausbildungs- und Einsatzrichtlinien waren darin enthalten.
Die anschließende Ausrüstungskontrolle der notwendigen persönlichen Schutzausrüstung (Helm, Neopren, Schwimmweste, Neoprensocken, festem Schuhwerk sowie zusätzlichem Material wie Wurfsäcke/Seilsäcke) war gefolgt von einer Überprüfung der Passform dieser Ausrüstung im kühlen Nass des Attersees. Bei manchen TeilnehmerInnen zeigte sich, dass es durchaus Gewöhnung an Wasser sowie Ausrüstung, speziell beim Schwimmen mit Neoprenanzug und Weste, bedarf.
Der zweite Ausbildungstag startete pünktlich um 8:00 mit Regen sowie mit der Verlegung des gesamten Kurses in Richtung Bad Ischl an die Traun. Dort wurde im Bereich der sogenannten Kalkwerkkurve intensiv geübt, u.a. Wasser gelesen, geschwommen, gequert, Wurfsack geworfen und gesichert als auch frei gerettet. Auch am Nachmittag wurden die am Vortag theoretisch erlernten Techniken in der Traun bei Bad Ischl gefestigt und vertieft.
Am späteren Nachmittag wurden im Jugend- und Ausbildungszentrum in Nußdorf am Attersee Seiltechnik, der Aufbau einer Seilfähre sowie der Einsatz einer Rettungstrage im Trockenen geübt. Im Rahmen einer Nachtausbildung wurden nach dem Abendessen die erlernten Dinge praktisch anhand von gestellten Szenaiern abgeprüft. Die Kursteilnehmer mussten diverse Unfallszenarien sowie Aufgaben bei Nacht selbständig lösen.
Am Sonntag fuhr der gesamte Kurs quer durch Oberösterreich nach Steyr. Steyr ist für die Wildwassergruppe der ÖWR ein ganz besonders beliebtes Ausbildungsgebiet, da dort die Enns und die Steyr aufeinander zusammenfließen. Die Enns die als breiter Fluss eher gemütlich fließt, im Gegensatz dazu die etwas schmalere Steyr, die eher einen Gebirgsflusscharakter aufweist, mit teils schnellfließenden Stellen sowie vielen Wehranlagen bildeten die wesentlichen Ausbildungsplätze für den Abschlusstag.
Zum Abschluss konnte die Kursleitung 20 neuen FließwasserretterInnen im Rahmen einer feierlichen Urkundenverleihung direkt an der Steyr zum bestandenen Kurs gratulieren. Nun gilt es für die neuen FließwasserretterInnen die erlernten Fähigkeiten in den eigenen Ortstellen und Einsatzgebieten zu festigen um zukünftig als Einsatzpersonal für den Landesverband Oberösterreich zur Verfügung zu stehen. Vielleicht sind auch der ein oder die andere zukünftige WildwasserretterIn auf den Geschmack gekommen.
Fotos: Österreichische Wasserrettung LV OÖ
