Buchhandlung Neudorfer und Stadtbibliothek Vöcklabruck wollen das Geschichtsbewusstsein der Menschen schärfen
2018 ist in mehrfacher Hinsicht ein Gedenkjahr: Vor hundert Jahren wurde die Republik gegründet, vor 80 Jahren kam es zum „Anschluss“ ans deutsche Reich und vor 70 Jahren wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verkündet. Die Buchhandlung Neudorfer und die Stadtbibliothek Vöcklabruck veranstalten anlässlich dieses Jubiläumsjahrs von Oktober bis Dezember eine Vortragsreihe mit hochkarätigen AutorInnen im Literaturkeller. Der Zeithistoriker Oliver Rathkolb und der Politikwissenschaftler Anton Pelinka werden im Oktober und im November über die Entstehung und Entwicklungen der Republik Österreich referieren. Die Journalistin Nina Horaczek wird zum Abschluss im Dezember anhand praktischer Beispiele und aktueller Studien zeigen, wie politische Meinungsbildung funktioniert und wie man sich als mündiger Bürger vor Vorurteilen schützt. Gefördert wird diese Vortragsreihe vom Büchereiverband Österreichs, dem Bundeskanzleramt und der Gesellschaft für politische Bildung.

Die Termine im Einzelnen:
Freitag, 19. Oktober 2018. 19 Uhr: Oliver Rathkolb: „Die paradoxe Republik: Österreich von 1945 bis 2015“: Vom „Bollwerk des Deutschtums im Osten“ über die „Brücke zwischen den großen politischen Blöcken“ zur „Insel der Seligen“ und zuletzt zum Außenseiter der EU: In den vergangenen Jahrzehnten haben die Bilder, in denen sich Österreich spiegelte, gewechselt — in Balance zwischen Größenwahn und Minderwertigkeitskomplex, zwischen Engagement, Erfolg und Isolation. Oliver Rathkolb, einer der renommiertesten österreichischen Historiker, analysiert Kernthemen österreichischer Politik und Zeitgeschichte in den letzten sechzig Jahren. Darüber hinaus zeichnet er die Profile der Kanzler und wirft einen kritischen Blick auf die Perspektiven der Zukunft. (Verlagstext)

Mittwoch, 07. November 2018. 19 Uhr: Anton Pelinka: „Die gescheiterte Republik“: Seit ihrer Gründung 1918 gab es keine gemeinsame politische Kultur, kein gemeinsames Verständnis darüber, was dieses neue Gebilde eigentlich sein sollte – bis 1934 die demokratische Republik und 1938 auch Österreich am Ende war. Anton Pelinka stellt die Frage nach der Verantwortung für das politische wie kulturelle Scheitern und zeichnet den Weg in den Abgrund nach. (Verlagstext)

Dienstag, 04. Dezember 2018. 19 Uhr: Nina Horaczek: „Gegen Vorurteile“: Nehmen uns Ausländer die Arbeitsplätze weg? Ist die EU undemokratisch? Ist das Kopftuch ein politisches Symbol? War unter den Nazis doch nicht alles schlecht? Zu diesen Themen hat jeder eine Meinung. Zu diesen Themen haben aber auch Vorurteile Konjunktur. Nina Horqaczek liefert nicht nur für junge Menschen objektive Fakten zu Themen wie Ausländerpolitik, Islam, EU und Nationalsozialismus. Praktische Beispiele und aktuelle Studien veranschaulichen die Informationen und machen sie leicht verständlich. (Verlagstext)
Die Lesungen finden jeweils um 19 Uhr im Literaturkeller der Buchhandlung Neudorfer statt.
Eintritt: 8 Euro. Der Reinerlös kommt einem caritativem Zweck zugute.