Die diesjährige Fachexkursion des Vorstands des EU-Leader-Regionalverbandes Attersee-Attergau (REGATTA) führte zur Landesgartenschau “Bio Garten Eden” nach Aigen-Schlägl ins Mühlviertel.
Nach einer zweistündigen Führung durch das 15 ha große Gelände der Landesgartenschau besichtigte die Abordnung das beeindruckende Prämonstratenserstift Schlägl, welches ja auch zum Attersee enge Beziehungen hat, nämlich ausgedehnten Forstbesitz in der Marktgemeinde Schörfling mit Forstverwaltung in Kammer. Der frühere von Aurach und Dechant des Dekanates Schörfling, Pater Bernhard Reiter (+) war ein Prämonstratenser Chorherr.
In Untermühl an der Mündung der Großen Mühl in die Donau fand ein Treffen mit dem Leader-Manager der Region Böhmerwald statt. DI Klaus Diendorfer berichtete über die aktuellen Projekte des Oberen Mühlviertels und begleitete die Gruppe vom Attersee auf einer Wanderung zur Aussichtswarte beim sog. “Kettenturm”. Der erstmals 1386 urkundlich erwähnte Turm ist ein linksufriger Kettensperrturm, der zur Burg Neuhaus gehörte. Diese war damals im Eigentum der Schaunberger, die 1371 vom Landesherrn Herzog Albrecht IV. die Erlaubnis erhalten hatten, auf der Donau Maut einzuheben. Die hohen und willkürlichen Mautgebühren führten bei den Kaufleuten zu Beschwerden gegen die Schaunberger und 1380 zu einer Fehde der großen Herrschaftshäuser Schaunberg und Habsburg.
Der Turm wurde im Rahmen eines Leaderprojektes vor dem Verfall bewahrt und zu einer Aussichtswarte umgebaut. Die Exkursion klang in Aschach an der Donau aus, wo die Historischen Tafeln auf den alten Markthäusern besichtigt wurden. Solche Haustafeln sind ja auch für Seewalchen und Schörfling im Rahmen eines REGATTA-Projektes geplant.
Foto: privat