Alle sind zum Start-Workshop eingeladen
Seit ein paar Jahren alarmieren uns Wissenschafter über ein zunehmendes Insekten- und vor allem Bienensterben. Wir setzen unbedacht und viel zu intensiv Spritzmittel ein, lassen es mit ständigem Rasenmähen nicht mehr dazu kommen, dass Gartenwiesen blühen, und wir versiegeln weiterhin unsere Böden. Nach wie vor verschwinden in Österreich täglich 14 Fußballfelder (10,5 Hektar im Jahr 2018) für Bauten und Verkehrsflächen. Dazu muss man wissen, dass 70 Prozent der in Österreich vorkommenden 690 (!) Bienenarten im Boden nisten, vor allem die Wildbienen.
Es ist an der Zeit, auch als Kommune energisch gegenzusteuern, sagt der Gmundner Umweltausschuss. Die Stadt ist schon vor zwei Jahren Bodenbündnis-Gemeinde geworden, sie verzichtet auf Spitzmittel wie Glyhosat, und sie hat sich soeben dem Programm „Bienenfreundliche Gemeinde“ angeschlossen. Gmunden wird mit gutem Beispiel vorangehen, Bewusstseinsbildung betreiben und alle Bürger zur Teilnahme einladen.
Hebel im Kopf umlegen
Man werde bei der Pflege öffentlicher Grünflächen und in den privaten Gärten im Kopf einen Hebel umlegen müssen, meinte Bürgermeister Stefan Krapf, als das Thema auch beim Klimaschutz-Workshop mit Fridays For Future auf den Tisch kam. Noch sei ein getrimmter Rasen das Schönheitsideal vieler. „Wenn zu viel wuchert und blüht, wenn im Stadtgebiet das Gras zu hoch wächst, dann empfinden die meisten Leute das als Nachlässigkeit, als Ungepflegtheit und Verwahrlosung des öffentlichen Raumes. Das müssen wir ändern“, sagte Krapf.
Start-Workshop für alle am 17. 9. im Rathaus
Demnächst wird ein Maßnahmen-Paket geschnürt, um den (Wild-)Bienenbestand zu stärken. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen sich zu beteiligen und zum Start-Workshop zu kommen. Dabei erwartet sie ein Expertenreferat. Gemeinsam wird der Status Quo in Gmunden erhoben und danach werden gemeinsam Projektideen und Maßnahmen entwickelt.
Termin: Dienstag, 17. 9., 17 Uhr, Medienraum im 4. Stock des Rathauses
Anmeldung erforderlich bei astrid.mayr@gmunden.ooe.gv.at
Der darauf folgende Schritt wird eine vegetations- und bienenkundliche Begehung mit Imkern sein, die auch gärtnerische Tipps geben, wie man blühende Angebote für Bienen bereiten kann. Im Frühjahr stehen weitere Umsetzungs-Workshops an.