Breite Unterstützung für die Fridays For Future-Bewegung kommt jetzt auch aus der Landwirtschaft
Am Freitag 20. September nahmen österreichweit in knapp 800 Gemeinden, so auch in Mondsee, Oberhofen und Loibichl, lokale Bauern und Bäuerinnen gemeinsam mit Klima-Interessierten jeden Alters an der Ortsschildaktion der Fridays For Future-Bewegung teil. Die „Week for Future“ wurde damit eingeläutet, welche vor allem ein starkes Zeichen an die politischen Entscheidungsträger*innen für die Ausrufung des Klimanotstands im Nationalrat am 25. September und somit eine zukunftsorientierte Klimapolitik darstellte. Weitere Aktionen fanden in den Landeshauptstädten statt, wie zum Beispiel Großdemonstrationen am Freitag 27. September unter anderem in Salzburg.
Nach dem Motto „Wir streiken bis ihr handelt!“ richtet sich Fridays for Future und alle Unterstützer*innen weiterhin an die Politik, und insbesondere die neue Regierung Österreichs. Denn die Zukunft aller steht auf dem Spiel, besonders für die jungen Menschen, auch in der Landwirtschaft. Unterstützt wird die Initiative „Farmers for Future“ von vielen einzelnen Bäuerinnen und Bauern, aber auch von der Bio Ernte Steiermark, ÖBV-Via Campesina Austria, ARCHE NOAH, Bio vom Berg, Bio Austria, Biohof Adamah und vielen mehr.
Die Landwirtschaft ist von den Auswirkungen der Klimaerhitzung bereits stark betroffen. Dürre, extreme Niederschläge, Schädlingsbefall und Verlust von fruchtbaren Böden sind landwirtschaftliche Herausforderungen, der sich die junge Generation auf den Höfen stellen muss. „Zusammen mit Fridays for Future wollen wir klar machen: Damit unsere Landwirtschaft eine Zukunft hat, müssen wir jetzt handeln. Fakt ist: So kann es nicht weitergehen. Deshalb streiken wir als Farmers for Future für das Klima und für eine verantwortungsvolle Politik, die jetzt notwendige Schritte einleitet, um unsere Zukunft zu sichern! Mit meiner Arbeit am Hof kann ich klimapositiv wirtschaften und so einen Beitrag zur Rettung unserer Zukunft leisten. Aber auch die Politik muss endlich aktiv werden“, so Franziska Schrolmberger, Gemüsebäuerin aus Niederösterreich und bei der Österreichischen Berg- und Kleinbäuer*innen Vereinigung, ÖBV-Via Campesina Austria engagiert.
Unterstützt wird Farmers For Future auch von BIO AUSTRIA Next Generation (BANG). Martin Kappel, Biobauer und Sprecher von BANG: „Wenn wir die Herausforderung der Klimakrise als Gesellschaft bewältigen wollen, müssen wir alle einen Beitrag leisten — und das können wir. Auch die Landwirtschaft ist hier gefragt, immerhin ist sie weltweit beinahe für ein Drittel der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Als junger Biobauer sehe ich in der Bio-Landwirtschaft eine große Chance, die Land- und Ernährungswirtschaft nachhaltig und klimafit zu gestalten. Denn die Bio-Landwirtschaft hat nachweislich vielfältige positive Wirkungen — auf Umwelt, Klima, Biodiversität und auf das Tierwohl. Und dieser Zugang, dieser Blick aufs Ganze, ist notwendig, wenn wir auch unseren nächsten Generationen die notwendigen Ressourcen und Lebensgrundlagen hinterlassen wollen.”
Auch Emil Platzer, der seltene Getreidesorten anbaut und verarbeitet, und für ARCHE NOAH Sortenvielfalt auf Biobetrieben fördert, streikt als Farmer for Future: „Vielfalt schützt das Klima. In meiner Arbeit bei ARCHE NOAH und als junger Biobauer steht das Saatgut im Zentrum: Wir Bio-Landwirte erzeugen gesunde und geschmackvolle Lebensmittel und erhalten und verbessern die Grundlagen Saatgut, Biodiversität, Boden und Wasser. Sortenvielfalt und samenfestes Saatgut sind unsere Antwort auf klimaschädliche Konzernmonopole und industrialisierte Landwirtschaft. Wir müssen und können viel zur Lösung der Klima- und Biodiversitätskrise beitragen — damit es für unsere Generation eine lebenswerte Zukunft gibt. Die Politik muss jetzt die notwendigen politischen Weichenstellungen für eine vielfältige und klimagerechte Zukunft vornehmen”.
Information & Hintergrund:
Die Forderungen von Farmers for Future: http://farmersforfuture.at/unsere-forderungen/
Fotos: Fridays for Future Austria