Sieben Messen von Joseph Haydn (1732 — 1809) hat der Kirchenchor Schwanenstadt in seinem Repertoire. Mit der Paukenmesse kommt eine davon zu Ehren der Mutter Gottes am 8. Dezember wieder zur Aufführung.
In der Stadtpfarrkirche Schwanenstadt wird „Maria Empfängnis“ immer besonders festlich mit einer Orchestermesse begangen. Die Missa in Tempore Belli aus dem Jahr 1796 zählt zu den sogenannten sechs späten Messen, die Jospeh Haydn nach seiner Rückkehr aus London im Auftrag von Fürst Nikolaus II. Esterhazy zum Namenstag von dessen Gattin komponierte. Die eindringlichen Paukenschläge vor allem im Agnus verbunden mit der flehenden Bitte um Frieden erinnern in dieser „Messe zur Kriegszeit“ an die Gefahren des 1. Koalitionskrieges, wo Napoleon von Italien kommend Wien bedrohte. Haydn wählte als Grundtonart das strahlende C‑Dur und sah ein großes Orchester mit dominantem Bläsersatz vor. Zudem wird das 7‑stimmige Ave Maria von Anton Bruckner gesungen.
Genialer Kirchenmusiker
Kenner schätzen Haydn als einen der frischesten, experimentierfreudigsten, einfallsreichsten und in allen Bereichen der Tonkunst gleichermaßen genialen Komponisten, der das Antlitz der Musik des 18. Jahrhunderts prägte. Er wirkte zwar den Großteil seines Lebens im beschaulichen Eisenstadt, seine Musik aber war gar nicht provinziell, sondern oft überraschend unkonventionell, fast kühn für seine Zeit. Er verband musikalische Genialität mit tiefer Gläubigkeit und bodenständiger Volksnähe.
Stadtpfarrkirche Schwanenstadt: Paukenmesse zu Maria Empfängnis, 8.12.2019, 10.00 Uhr.
Ausführende: Chor und Orchester der Stadtpfarrkirche Schwanenstadt. Orgel Sabine Nikolic. Solisten Maria Keiblinger, Mathilde Staudinger, Ludwig Grötzl und Alfred Starl. Gesamtleitung Ernst Kronlachner. www.kirchenchor-schwanenstadt.at
Foto: Ernst Kronlachner, Kirchenmusikverein Schwanenstadt