503 Babys wurden im vergangenen Jahr im Salzkammergut Klinikum Bad Ischl geboren. Für das geburtshilfliche Team unter der Leitung von Prim.
Dr. Wolfgang C. Baschata, Leiter der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, ist die behutsame und persönliche Begleitung der Mütter besonders wichtig.
Eine natürliche Geburt hat in einem „Baby-friendly Hospital“ – einer internationalen Zertifizierung für Krankenhäuser, die sich besonders um die Förderung des Stillens und der frühen Bindung des Neugeborenen zur Mutter bemühen – hohe Priorität. „Wir unterstützen Frauen, damit sie ihr Kind in einer persönlichen Atmosphäre auf die Welt bringen können. Wenn möglich, werden sie auf diesem Weg hauptsächlich von einer Hebamme begleitet“, sagt Prim. Baschata.
Sichere und achtsame Betreuung vor und nach der Geburt
Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit dem Kind sind sehr sensible Lebensphasen, für die das Salzkammergut Klinikum Bad Ischl eine familiäre Umgebung und umfassende Betreuung anbietet. Liebevolle Geborgenheit und vielseitige Unterstützung ermöglichen Mutter und Kind einen guten Start ins gemeinsame Leben. „Gemeinsam mit den Hebammen bereiten sich Frauen bereits früh in der Schwangerschaft auf die Geburt vor und bauen in dieser Zeit ein wichtiges Vertrauensverhältnis auf. Damit sind sie gut für die Geburt und die intensive Zeit in den ersten Wochen danach gerüstet“, erklärt Stationsleiterin DGKPin Judith Weiss. Mütter, die ihr erstes Kind entbunden haben, schätzen die Betreuung durch das kompetente Team der Geburtshilfestation ganz besonders.
Das fachärztliche Betreuungsteam steht im Fall einer Risikogeburt oder bei unvorhergesehenen Komplikationen sofort und jederzeit zur Verfügung. „Die individuelle Unterstützung im Vorfeld und die medizinische Kompetenz stärken das Vertrauen der Mütter, damit sie die Geburt positiv erleben können“, betont Prim. Baschata.
Sectio Bonding – „Kuscheln“ nach dem Kaiserschnitt
Eine persönliche Atmosphäre ist auch bei einer Endbindung mittels Kaiserschnitt wichtig, daher setzt man im Salzkammergut Klinikum Bad Ischl auf das sogenannte „Sectio Bonding“ (Sectio = Kaiserschnitt, Bonding = verbinden). Sectio Bonding bezeichnet den Haut-zu-Haut Kontakt von Mutter und Kinder unmittelbar nach dem Kaiserschnitt.
Diese prägende Phase ist nachweislich ideal, um die in der Schwangerschaft aufgebaute Mutter-Kind-Beziehung auch nach dem Kaiserschnitt fortzusetzen und zu intensivieren. Bonding wird auch mit dem Prozess des „sich Verliebens“ verglichen. Gesteuert wird diese Phase durch das Hormon Oxytocin, das nicht umsonst als „Liebeshormon“ bezeichnet wird. Dem Kind wird durch die Bondingphase der plötzliche Wechsel auf die neue Umgebung erleichtert, die Neugeborenen haben deutlich weniger Anpassungsstörungen, schreien weniger, haben eine stabilere Körpertemperatur und beruhigen und entspannen sich leichter.
Außerdem lernt die Mutter sensibler auf die Bedürfnisse ihres Kindes einzugehen. „Die Bondingphase unmittelbar nach der Geburt ist somit eine wesentliche Basis für eine dauerhaft gute Beziehung zwischen Mutter und Kind sowie für die weitere körperliche und seelische Entwicklung des Kindes“, erklären die ExpertInnen.
Statistische Kennzahlen
Bei insgesamt 503 Geburten erblickten im Salzkammergut Klinikum Bad Ischl 2019 222 Mädchen und 281 Buben das Licht der Welt, davon sechs Zwillingsgeburten. Im geburtenstärksten Monat, dem Juli, wurden gleich 48 Babys geboren und am 24. Dezember kamen drei Babys zur Welt. Die Namens-Hitliste bei den Buben führten Lukas, Jakob, Felix, Paul und Matthias an. Besonders beliebt bei den Mädchen war Mia, gefolgt von Johanna, Marlene, Lena und Luisa.
Foto: OÖG