Mehr als drei Jahre haben Gmunden und Pinsdorf auf einen Ersatz für die beim Bahnhofsneubau gekappte Straßenverbindung gewartet. Jetzt gab es seitens der ÖBB grünes Licht. Diese Woche haben der Gmundner Bürgermeister Mag. Stafen Krapf, der Pinsdorfer Bürgermeister Dieter Helms sowie der Gmundner Mobilitätsstadtrat Wolfgang Sageder das Projekt vorgestellt. Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten.
“Projekt, das aus der Zeit gefallen scheint” — Bürgerinitiative Gmunden (BIG)
“Das waren vor sechs Jahren noch Zeiten, als die unsinnige Zerstörung der traditionellen Straßenverbindung nach Pinsdorf mit diesem Wahlversprechen aus der Diskussion genommen wurde. Jetzt wird die Straßenverbindung um mehr als 1,1 Millionen öffentlicher Gelder gebaut. Ein Projekt von vorgestern. Als gäbe es keinen Klimapakt in Gmunden und als gäbe es nicht die Erfahrung, dass der Verkehrsweg über die B 145 völlig ausreichend ist.
Apropos: Dass der Bürgermeister von Pinsdorf begeistert ist, ist zu verstehen. Pinsdorf zahlt nämlich exakt nichts”, heißt es seitens der Bürgerinitiative.
“Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten” — Grüne Gmunden
Die Grünen Gmunden setzen auf ein grundlegendes Umdenken der lokalen Politik. „Klimaschutz-Maßnahmen, die ihren Namen verdienen, sparen tatsächlich CO2-Emissionen ein,“ erklärt DI Dr. Peter Grundnig von den Grünen Gmunden. „Wird eine zusätzliche Straße nicht doch nur mehr Autoverkehr mit mehr CO2-Ausstoß bewirken und die Anrainer*innen in der Gmundnerstraße wieder mit Lärm und Feinstaub belästigen?“
„Natürlich ist es überaus wünschenswert, die Verbindung in die Nachbargemeinde Pinsdorf zu verbessern,“ betont DI Dr.in Uli Feichtinger, Sprecherin der Grünen Gmunden. „Gerade für Jugendliche ohne Auto braucht es attraktive und sichere Wege!“ Doch die vorliegende Ankündigung blickt ausschließlich auf den PKW- und LKW-Verkehr.
Für die Umsetzung der sogenannten Spange Pinsdorf nimmt die Gemeinde Gmunden weitere 300.000 Euro in die Hand – eine Menge Geld, das stattdessen sozial gerecht und zukunftsfähig investiert werden sollte. „Mit diesem Geld können wir als Stadtgemeinde Anreize schaffen, dass sich alle Generationen mit klimafreundlichem Verkehr anfreunden,“ ist sich Uli Feichtinger sicher. Damit würde sich Gmunden rechtzeitig als klimafit und sozial ausgewogen positionieren. „Wenn wir als Stadtgemeinde diese 300.000 Euro clever in Photovoltaik-Anlagen investieren, versorgen wir 60 Haushalte mit erneuerbarem Strom“, so Feichtinger.
Mobilitätsstadtrat Wolfgang Sageder
„Die Freude ist schon groß. Vor allem, weil uns vorgeworfen wurde, dass dies nur ein leeres Versprechen sei. Es hat eben nur länger gedauert, weil die Wege sehr lange waren. Jetzt sind alle Unterschriften da und wir freuen uns schon auf den Spatenstich, der dieses Jahr noch passieren wird“, so Stadtrat Sageder.
Bürgermeister Mag. Stefan Krapf
„Nach der intensiven Lektüre der Kommentare und Rückmeldungen zum Projekt Spange Gmunden-Pinsdorf ist es mir ein Anliegen, einige ergänzende Aspekte darzulegen:
- Als ich das Amt des Gmundner Bürgermeisters antreten durfte, war der geschlossene Bahnübergang nach Pinsdorf ein unabwendbares Faktum. Über die Hintergründe und die Sinnhaftigkeit der Schließung zu diskutieren, war und ist für mich sprichwörtlich „vergossene Milch“.
- Als Entscheidungsträger trat eine Vielzahl an Gmundnerinnen und Gmundner an mich heran, eine Alternativlösung anzudenken und zu erarbeiten. Danach orientierte ich mein politisches Handeln.
- Nach Abwägen aller Für und Wider und aufgrund der Tatsache, dass die ÖBB die Investitionskosten für die Baumaßnahmen übernehmen, haben wir uns zum Wohle vieler Bürgerinnen und Bürger, der Pendlerinnen und Pendler sowie im Sinne der heimischen Wirtschaft zur Realisierung der Verbindung entschlossen.
- Ein zentrales Argument war stets die Vermeidung des mühsamen Umweges über die stark frequentierte Bundesstraße. Kurze und einfache Wege bildeten die Entscheidungsgrundlage.
- Um einer Überlastung der Spange entgegenzuwirken, wird eine Tempobeschränkung auf 30 km/h sowie ein Verbot für Schwerverkehr kommen.
Ich persönlich freue mich über die Unterzeichnung des Vertrages von Seiten der ÖBB sowie auf die bevorstehende Umsetzung. Zudem möchte ich den Blick nach vorne, nicht in die Vergangenheit richten“ so Krapf.
Besser sie hätten das Geld bei der Unterführung dazugelegt und “Kleinautotauglich “(bis 3,5to und 30 kmh) gemacht, ‚wäre nicht viel breiter geworden, Rad-und Autofahrer gemeinsam möglich gewesen!
Da redet man immer von der Bodenversiegelung und dann wird so ein Schildbürgerstreich gemacht, nur Schade.
Sie haben vollkommen RECHT und nur das wäre eine gescheite Variante die hundertprozentig auch bestens funktioniert hätte. Leider am falschen Platz, nämlich bei den Bürgern gespart, von immerhin ÖVP starken Gemeinden. Die Unterschriftenliste nicht ernst genommen, keiner der federführend planenden. Viel Milch vergossen, oder das Bad mit dem Kind ausgeschüttet. Andere baden hingegen in Milch und sonnen sich dann noch in Hochglanzmedien vom Steuerzahler finanziert. Wie eine Multifunktionär NRin der ÖVP so treffend ungefähr so formuliert hat, wer arbeitet gar nicht besonders lecker, hat wirklich wohl einen Pecker?
Das Problem in Österreich ist vielschichtig und Oberösterreich bezüglich buckeln vor der Hierarchie einzigartig. Es ist erstaunlich, wie wenig in “freien” Medien vom Luxus und den Möglichkeiten der in erster Reihe stehenden beim “Futtertrog” geschrieben wird. Wer zahlt schafft an? Dank privater Initiativen für eine bessere Demokratie ist es durch das Internet möglich, nicht nur plump schönfärbend, sondern auch unheimlich spannende Hintergrund Informationen , die viele Romane von Reich und Schön, sowie der Ehrlichen und Fleißigen bei weitem übertreffen, allgemein günstig anzubieten. Danke gmunden-news.at für tiefgreifende Zusammenfassungen von ansonst verteilten Medien Fragmenten. Die Wähler sollten ja wissen, wem sie ihr Vertrauen schenken sollen und was in Österreich alles legal möglich ist. Die Zahl 756 000 Euro hat schon fast was mystisches. Es gilt für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung.
https://gmunden-news.at/2021/02/26/lacus-felix-reloaded-eine-wohnung-fur-die-ministerin-teil2/
Die Grünen kapieren nicht dass nicht jeder auf die Bundesstraße will , der nach Pinsdorf in die Nachbarschaft fährt.
Sehr gut dass diese Verbindung bald kommt!
Man erspart sich den Weg auf der sehr stark befahrenen Bundesstraße!
Es ist noch immer schade, dass die alte Verbindung von GMD- nach Pinsdorf zugemacht wurde! Aber hoffen wir, dass dieses umherfahren bald zu Ende ist, dass dieses Straßenstück ohne Probleme vor sich geht!!