Vier Rollstuhlfahrer hatten sich am Samstag auf dem Grünberg in eine missliche Lage manövriert. Im unwegsamen Gelände überhitzten die Antriebsmotoren. Die Bergrettung musste ausrücken.
Die achtköpfige Gruppe von Personen mit Beeinträchtigungen – davon vier Personen mit elektrischen Rollstühlen – und deren Betreuern unternahm am 7. August 2021 einen Ausflug auf den Grünberg in Gmunden. Die Gruppe fuhr mit der Grünbergseilbahn auf den knapp 1.000 Metern hohen Berg.
Die Gruppe fasste den Entschluss, in Richtung Traunsee-Ostufer abzusteigen und mit dem Schiff zurück zum Ausgangspunkt, der Grünbergseilbahn-Talstation, zu fahren. Dafür wählten sie den Abstieg über die Forststraße und in weiterer Folge über den Wanderweg Dürrenberg in Richtung Gasthof Hoisn.
Kein Weiterkommen mehr für E‑Rollstuhlfahrer
Nach etwa 3,5 Kilometern Wegstrecke auf der Forststraße wurde der Untergrund immer schlechter und die Forststraße ging in einen Traktor- bzw. Wanderweg über. Aus diesem Grund gab es für die E‑Rollstuhlfahrer kein Weiterkommen mehr und die Gruppe drehte geschlossen wieder um.
Da jedoch die Wegpassage relativ steil war und der Untergrund mit sehr großen Steinen zu grob für die Rollstühle war, lösten schließlich bei allen Rollstühlen die Überhitzungssicherungen der Elektromotoren aus, weshalb die Gruppe gegen 17:40 Uhr einen Notruf absetzte.
Bergrettung und Alpinpolizei im Einsatz
Der Bergrettungsdienst Gmunden und ein Beamter der Alpinpolizei Gmunden begaben sich mit einem Bergrettungs- und einem Polizeifahrzeug zum Einsatzort. Nachdem die Personen von ihren Rollstühlen in das Bergrettungsfahrzeug umgelagert wurden, wurden die Sitzbänke beim Polizeifahrzeug ausgebaut, um die rund 100 Kilogramm schweren Rollstühle in das Fahrzeug in zwei Fahrten zum Grünberg zu fahren.
Alle Beteiligten blieben unverletzt und konnten mit der letzten Fahrt der Grünbergseilbahn ins Tal fahren. Zu dieser Zeit waren die Motoren der Rollstühle wieder abgekühlt und der Antrieb funktionierte wieder.
Quelle: LPD OÖ