Auch das zweite Salonkonzert zu „Kulturhauptstadt Bad Ischl – Salzkammergut 2024“ der Programmlinie „Macht und Tradition“ überraschte am 28. Oktober mit einem außergewöhnlichen Programm.Wenig bekannte Werke, diesmal der Moderne, beschäftigten das Publikum mit den Geschichten der aus Venezuela, Iran, Russland, Estland, Deutschland und Argentinien vertriebenen Komponisten.
Die Namensliste suchte ihresgleichen – Ángel Hérnandez-Lovera, Armin Sanayei, Sofia Gubaidulina, Paul Dessau, Arvo Pärt, Osvaldo Golijov und Victoria Borisova-Ollas – alle verließen aus politischen, religiösen oder persönlichen Gründen ihre Heimatländer. Drei junge Künstler aus Wien: Arabella Fenyves, studierte Schauspielerin, Radiomoderatorin, Sängerin und gebürtige New Yorkerin, Alfredo Ovalles, namhafter Pianist für neue Musik, Bösendorfer Artist und gebürtiger Venezolaner sowie Ana Topalovic, Bühnencellistin, Lehrende für Violoncello am Richard Wagner Konservatorium in Wien, Komponistin und gebürtige Serbin, gestalteten mit Begeisterung den facettenreichen Abend. Es mag schon sein, dass die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts schwere Kost für Musikliebhaber bleibt.

Doch hatte dieses Konzert gleich mindestens ein Favoriten-Stück dabei und dieses zog das Publikum wie ein Magnet an: Arvo Pärts friedvoller, meditativer und tonaler „Spiegel im Spiegel“ für Violoncello und Klavier. Spätestens hier stach Ana Topalovic mit Pärts expressiver Kantabilität in kleinen Schritten auf ihrem edlen Cello heraus. Sie ließ das Publikum ihre Emotionen spüren und beschenkte es mit einem zauberhaften Lächeln.Und so begeisterten Ana Topalovic mit ihrem Bühnenpartner und Mitdenker am Klavier Alfredo Ovalles durch feinfüllige Interpretationen. Auch wurde das Interesse an elektronischen Sounds im Viktoria Borisova-Ollas Werk „Im Klosterhof“ für Violoncello, Klavier und Zuspielband eine gemeinsame Leidenschaft.

Foto:© Jacqueline Korber
Ein bemerkenswerter Abend, der unbedingt eine Fortsetzung haben sollte.