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Hilfe für Familien unter Druck-SOS-Kinderdorf stärkt seit 20 Jahren Eltern und Kinder

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60 Fami­li­en mit rund 90 Kin­dern sind die erfolg­rei­che Bilanz der fami­li­en­stär­ken­den Arbeit im SOS-Kin­der­dorf Alt­müns­ter. Seit 20 Jah­ren wer­den jun­ge Men­schen vor­über­ge­hend in die Wohn­grup­pe „Taba­lu­ga“ auf­ge­nom­men und ihre Eltern beglei­tend unter­stützt. Drei von vier Fami­li­en gelingt es, sich mit pas­sen­der und indi­vi­du­el­ler Hil­fe zu sta­bi­li­sie­ren und gestärkt mit­ein­an­der zu leben.

Gemein­sam mit den Eltern am fami­liä­ren Gleich­ge­wicht zu arbei­ten, war beim Start vor 20 Jah­ren ein inno­va­ti­ves, päd­ago­gi­sches Ange­bot und ein Vor­läu­fer unse­rer heu­ti­gen prä­ven­ti­ven Arbeit“, erläu­tert der ober­ös­ter­rei­chi­sche SOS-Kin­der­dorf Lei­ter Ger­hard Pohl. „Es kann jeder Fami­lie pas­sie­ren, in eine schwie­ri­ge Situa­ti­on zu kom­men. Hil­fe anzu­neh­men und an sich zu arbei­ten ver­langt Eltern und Kin­dern viel ab und ist mutig“. Sei­her wur­den 81 Fami­li­en mit 121 Kin­dern im SOS-Kin­der­dorf Alt­müns­ter im Rah­men des fami­li­en­stär­ken­den Pro­gram­mes begleitet.

Ger­hard Pohl
Foto:SOS-Kinderdorf

Viel Druck auf Eltern

Eltern geben ihren Kin­dern wich­ti­gen, emo­tio­na­len Halt und för­dern sie in ihrer guten Ent­wick­lung. Die Ereig­nis­se der letz­ten Jah­re las­ten aller­dings schwer auf ihnen: Coro­na, der Krieg und nun die Teue­run­gen. Eltern sind gefor­dert Kin­der, Beruf, Haus­halt und Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten zu orga­ni­sie­ren. Kippt das fami­liä­re Gleich­ge­wicht, dro­hen Fami­li­en zu zer­bre­chen. „In den meis­ten Fäl­len ist es das Zusam­men­tref­fen von meh­re­ren Belas­tun­gen, die dazu füh­ren, dass eine Fami­lie insta­bil wird“, so Julia Keplin­ger, päd­ago­gi­sche Lei­te­rin des Programmes.

Indi­vi­du­el­le Hil­fe für Familien

SOS-Kin­der­dorf beglei­tet Fami­li­en durch schwie­ri­ge Zei­ten. Wäh­rend Eltern die Mög­lich­keit haben, ihr Leben neu zu ord­nen, woh­nen die Kin­der für eine Zeit­span­ne bis zu zwei Jah­ren in der Kin­der­wohn­grup­pe Taba­lu­ga und wer­den lie­be­voll betreut. Ihre Eltern fin­den gemein­sam mit den Pädagog*innen her­aus, was den All­tag der Fami­lie belas­tet und arbei­ten an indi­vi­du­el­len Lösun­gen. Hil­fe­stel­lung gibt es durch Ent­las­tung in der Kin­der­be­treu­ung und gemein­sa­mes Üben von Erzie­hungs­kom­pe­ten­zen sowie in der psy­cho­lo­gi­schen Bera­tung zu per­sön­li­chen The­men. „Unse­re Arbeit basiert auf Ver­trau­en, Respekt und von­ein­an­der ler­nen“, erklärt Keplinger.

Julia Keplin­ger
Foto:SOS-Kinderdorf

Schritt­wei­se Stärkung

Häu­fi­ge Besu­che der Eltern in der Kin­der­wohn­grup­pe, Über­nach­tun­gen im Gäs­te­zim­mer sowie in der Trai­nings­woh­nung im SOS-Kin­der­dorf und gemein­sa­me Refle­xio­nen sind wich­ti­ge Bau­stei­ne der Fami­li­en­stär­kung. Schritt für Schritt und in einem geschütz­ten Rah­men kann das Zusam­men­le­ben als Fami­lie geübt werden.

Zah­len und Fak­ten zur Kin­der­wohn­grup­pe Tabaluga

Kapa­zi­tät für 9 Kin­der im Alter von 5 bis 10 Jahren

Seit der Eröff­nung im Dezem­ber 2002 wur­den 81 Fami­li­en und 121 Kin­der begleitet.

3 von 4 Fami­li­en konn­ten erfolg­reich gestärkt wer­den und leben wie­der zusammen.

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