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Kunstforums Salzkammergut lädt in die Kammerhofgalerie

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Sonntag, 21. Mai 2022 um 11 Uhr

Auf Ein­la­dung des Kunst­fo­rums Salz­kam­mer­gut stel­len zwei hei­mi­sche Kunst­schaf­fen­de gemein­sam in der Kam­mer­hof­ga­le­rie aus. Gezeigt wer­den die Posi­tio­nen der digi­ta­len Zeich­nung und Foto­gra­fie von Rena­te Bil­len­stei­ner und raum­be­zo­ge­ne Installationen/Objekte von Mar­tin Dickinger.

Der künst­le­ri­sche Dis­kurs öff­net Per­spek­ti­ven und Asso­zia­ti­ons­räu­me die Arbei­ten erzäh­len über Still­le­gun­gen und durch Ver­hül­lung aus­ge­lös­te Unruhen.

MAR­TIN DICKINGER
Die Fra­ge der Repe­ti­ti­on, der Anhäu­fung, der Mehr­fa­cher­schei­nung ist in der Arbeit von Mar­tin Dickin­ger evi­dent. Dickin­ger ist ein Dupli­zie­rer, einer, der Gese­he­nes, Vor­ge­fun­de­nes, Ima­gi­nier­tes in einer immensen Men­ge her­stellt, anhäuft, anrei­chert und somit eine Par­al­lel­welt instal­liert, die der Real­welt so fremd nicht ist. Doch ist die Hal­tung der Anhäu­fung bei Dickin­ger mit einem Schuss Selbst­iro­nie gewürzt, ist zugleich Zitat einer Unmög­lich­keit, Blei­ben­des hin­zu­stel­len: Ein Ding und kein ande­res. Die Unmög­lich­keit wird als Kri­tik am Kon­sum­den­ken emp­fun­den, sie stei­gert sich in ein Extrem, das an sei­nem ande­ren Pol Lee­re, Ent­lee­rung, Still­le­gung meint (“Still­le­gung der Depo­nie”, so ein Bon­mot aus Tages­zei­tun­gen, jenem Grund­ma­te­ri­al für den Werk­stoff des Bild­hau­ers). Zei­tung, zer­klei­nert als Werk­stoff für Papier­ma­ché, mit Kleis­ter ver­setzt, drückt Gegen­stän­de ab, drückt Gegen­wart aus. Eine Logik, die mate­ri­al­im­ma­nent und selbst­be­züg­lich funk­tio­niert. Schein­bar bei­läu­fig, wenn­gleich obses­siv, arbei­tet der Bild­hau­er an sei­nem Werk. (Text Ger­tru­de Moser-Wagner)
Der ehe­ma­li­ge Stu­dent des Bild­hau­ers Erwin Rei­ter und Absol­ven­ten der Holz- und Stein­bild­hau­er­schu­le Hal­lein, lebt und arbei­tet in Vorchdorf.

RENA­TE BILLENSTEINER
In der Serie Inner­gar­ten ver­bin­det Rena­te Bil­len­stei­ner die Foto­gra­fie mit der digi­ta­len Zeich­nung. In Inner­gar­ten ver­wen­det sie inhalt­lich die Alle­go­rie der Ver­schleie­rung, für ein nicht defi­nier­ba­res Inne­res, mit dem Schlei­er als das sicht­ba­re einer Gren­ze oder eines Über­gangs. Die Ver­hül­lung auch als Moment unbe­kann­ter Situa­tio­nen oder Bege­ben­hei­ten, die Außen­ste­hen­den ein uner­klär­li­ches Unbe­ha­gen aus­lö­sen. Und von der Hül­le, die das unglaub­li­che Etwas ver­birgt. Aus­gangs­form für ihre Serie Inner­gar­ten sind Foto­gra­fien ihrer eige­nen ver­hüll­ten Gestalt. Rena­te Bil­len­stei­ner hat bei Gode­hard Eri­ch­land­wehr Foto­gra­fie neu sehen gelernt sich und sich par­al­lel in die­ser Zeit auf der Lin­zer Kunst­uni­ver­si­tät, wo sie Unter­richt bei Diet­mar Brehm und Mako­to Miura nahm, ein­ge­hend mit zeich­ne­ri­schen Pro­zes­sen beschäf­tigt, und lebt und arbei­tet in Linz.

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