Die Biografie des unvergessenen Bad Ischler Arztes fand Aufnahme ins große Oberösterreichische Erinnerungswerk.
Das angesprochene Buch ist nicht, wie man zunächst meinen könnte, im Buchhandel erhältlich, sondern es handelt sich dabei um eine Sammlung von Porträts herausragender Persönlichkeiten, die in nur zwei Exemplaren aufliegt und sowohl im Linzer Mariendom als auch im Schlossmuseum Linz zur Einsicht aufliegt.
Seit 2019 gibt es dieses Projekt, jährlich werden neue Seiten „aufgeschlagen“, das heißt neue Biografien, bestehend aus Texten, Fotos und/oder Dokumenten werden in die ständig wachsende Sammlung aufgenommen. Ausgewählt werden Personen, die entweder im Nationalsozialismus verfolgt worden waren oder die durch widerständiges Handeln gegen das NS-Regime ihr eigenes Leben in Gefahr gebracht hatten.
Heuer fand der in Bad Ischl unvergessene MR Dr. Josef Sora Aufnahme in dieses Werk, auf Initiative von Mag. Kurt Lux wurde die Tochter Hendrike Sora eingeladen, einen Text über ihren Vater zu verfassen. Bei der Feierstunde am 22.5. im Linzer Mariendom konnte sie diesen dann der Öffentlichkeit präsentieren. Dr. Sora, der für seine humanitären Leistungen im Jahr 2000 auch den Ehrenring der Stadt Bad Ischl erhalten hatte, hat als Lagerarzt im KZ Melk, eine der vielen Außenstellen des KZ Mauthausen, rund 14.000 Menschen das Leben gerettet. Noch Jahrzehnte später wurde er von Überlebenden besucht oder bekam Dankesbriefe aus aller Welt.
Der Lions Club, dessen Gründungsmitglied Dr. Sora gewesen war, und der Musikverein 1838 Bad Ischl, dem er als Cellist über viele Jahrzehnte angehört hatte, sind stolz auf ihr einstiges Mitglied und freuen sich sehr über diese Würdigung eines großen Humanisten.