Im Rahmen der konstituierenden Sitzung wurde Ing. Günter Neumann am 10. Juni 2025 zum neuen Obmann des Fachverbandes der Schienenbahnen gewählt.
Der langjährige Geschäftsführer der Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft bringt mehr als 30 Jahre Branchenerfahrung mit und gilt als engagierter Fürsprecher eines leistungsfähigen, regional verankerten Bahnwesens. Seit 1993 ist Günter Neumann bei Stern & Hafferl Verkehr tätig, seit 2005 als Geschäftsführer. Der gebürtige Gmundner kennt die Herausforderungen und Chancen des Bahnsektors aus erster Hand – und will sich in seiner neuen Funktion besonders für stabile Rahmenbedingungen der Privaten Regionalbahnen einsetzen.
Kritik an drohender Budgetkürzung im Regionalbahnsektor
Neumann betont die zentrale Bedeutung einer gesicherten Finanzierung für die österreichischen Privatbahnen: „Die Regionalbahnen sind nicht nur Rückgrat der Mobilitätswende, sondern auch unverzichtbar für Klimaziele, Versorgungssicherheit und die Anbindung der Industrie. Jetzt den Rotstift bei der Infrastruktur anzusetzen, wäre verheerend – für das System Bahn wie auch für die Regionen. Denn die Nebenbahnen sind die Hauptbahnen für die Region.“
Investitionsstau gefährdet Betriebssicherheit
Viele Bahnanlagen sind über 100 Jahre alt und in einem Zustand, der dringend Investitionen erfordert. Bereits jetzt reichen die Mittel nicht aus, um notwendige Sanierungen durchzuführen. Neumann warnt: „Eine Fortsetzung dieser Unterfinanzierung bedeutet nicht nur Stillstand, sondern einen Rückschritt für unsere Bahninfrastruktur.“
Appell an die Politik: Weichen für die Zukunft richtig stellen
Der Fachverband der Schienenbahnen hat das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI) bereits in einer detaillierten Stellungnahme auf die drohenden Auswirkungen hingewiesen. Für das Jahr 2026 wurde eine dramatische Unterdotierung des Mittelfristigen Investitionsprogramms (MIP) festgestellt – mit potenziell gravierenden Folgen für Sicherheit, Betrieb und Angebotsqualität. „Die Fahrgastzahlen steigen, auch der Schienengüterverkehr muss weiter an Bedeutung gewinnen. Gerade jetzt braucht es ein klares politisches Bekenntnis zur Rolle der Schiene im allgemeinen und der Privatbahnen im speziellen. Wir sind bereit, Verantwortung für die Klimaziele zu übernehmen – aber dafür müssen auch die Voraussetzungen stimmen“, betont Neumann.
Dank und Anerkennung für langjährigen Obmann Thomas Scheiber
Der Fachverband und der neue Obmann Günter Neumann nutzen die Gelegenheit, um sich bei Thomas Scheiber für seine langjährige und engagierte Arbeit zu bedanken. Scheiber war seit 2008 Obmann des Fachverbandes und hat in dieser Zeit entscheidende Impulse für die Branche gesetzt: Vom modernen Dienstrecht über die nachhaltige Finanzierung der Privatbahnen bis hin zur erfolgreichen Etablierung der Direktvergabe und der breiten Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit für die hohen der Wertschöpfungseffekte der Schiene. „Thomas Scheiber hat über 34 Jahre die Entwicklung des Bahnsektors mitgestaltet – zunächst in Tirol, dann auf Bundesebene, stets mit strategischem Weitblick und tiefem Verständnis für die Rolle der Schiene. Sein Einsatz für ein klares politisches Bekenntnis zur klimafreundlichen Mobilität sind beispielgebend, umso mehr freue ich mich, dass Thomas Scheiber dem Fachverband als Obmann-Stellvertreter erhalten bleiben wird.
Ebenso wie Monika Unterholzner, die in ihrer Funktion als Obmann-Stellvertreterin bestätigt wurde und in Ihrer Rolle im Rahmen des EU-Ausschusses wichtige Arbeit leistet und wertvolle Impulse für unsere internationale Vernetzung setzt“, so Neumann abschließend.
Über den Fachverband der Schienenbahnen
Der Fachverband Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich ist die österreichweite Interessensvertretung für alle Eisenbahnen und städtischen Nahverkehrsunternehmen. Derzeit umfasst der Fachverband 150 Mitgliedsunternehmen mit ca. 55.000 Mitarbeiter:innen und vertritt diese auch auf EU-Ebene. Neben der Initiierung, und Begutachtung von Gesetzen, fungiert der Fachverband auch als bewährter Sozialpartner und verhandelt für seine Mitgliedsunternehmen branchenweit die Kollektivverträge im Eisenbahnbereich.
