
Nach 88 Jahren Seilbahnbetrieb startete die neue Beschneiungsanlage am Feuerkogel
Am 24. November 2015 am späten Nachmittag war es endlich soweit. Die ersten von 46 Schneekanonen gingen im Skigebiet Feuerkogel in Betrieb. Maschinell beschneit werden die Pisten Gsoll, Gruber und der Kinderbereich beim Schlepplift Feuerkogel.
Projektleiter Johannes Königsmaier von der Feuerkogel-Crew freut sich mit Stolz, dass der Probebetrieb zugleich in Echtbetrieb übergeht. Die Schneekanonen der Firma SUFAG laufen derzeit bei optimalen Bedingungen mit 3,5 Liter/Sekunde je Schneekanone. Mit den Kühltürmen wird das Wasser von aktuell 6 Grad auf 1 Grad runtergekühlt um in kurzer Zeit noch mehr Schnee zu erzeugen. Ein Teil der Schneekanonen sind fix auf Türmen montiert und die mobilen Geräte können bei 100 Ober- und Unterflurhydranten angedockt werden.
Ein paar Zahlen:
10.200 Meter Beschneiungsleitungen & 9.800 Meter Steuerungsleitungen verlegt, 100 Ober- und Unterflurhydranten, 6 Stück Schieberschächte und 46 modernste Schneekanonen.
In dieser ersten Ausbaustufe des Projektes Beschneiungsanlage Feuerkogel erfolgt die Wasserentnahme vom Tal aus dem Langbathbach in der Nähe der Talstation der Seilbahn. Die Errichtung eines Beschneiungsteichs auf der Hochfläche des Feuerkogels soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Statement Projektleiter BL-Stv. Johannes Königsmaier: „Es war ein ordentliches Stück Arbeit hier um diese für den Feuerkogel so wichtige Beschneiungsanlage zu bauen. Wir hatten immer gutes Bauwetter und alle Firmen haben uns voll unterstützt und ihr Letztes gegeben. Das Timing war perfekt – der Probetrieb wurde zugleich zum Echtbetrieb“.
Statement Geschäftsführer OÖ Seilbahnholding Alfred Bruckschlögl: „3 Baustellen zugleich in diesem Sommer: Hier am Feuerkogel die neue Beschneiungsanlage um € 8,5 Mio, in Gosau Dachstein West eine neue Renn- und Trainingspiste um knapp € 1 Mio. und am Dachstein Krippenstein ein neues Bergrestaurant auf 2.100 Meter Seehöhe um 4 Mio. inkl. Serviceräumlichkeiten und gesamter Gebäuderenovierung“.
Statement Geschäftsführer OÖ Seilbahnholding Dietmar Tröbinger: „Die neue Beschneiungsanlage bietet künftig eine sichere Wintersaison von Dezember bis März. Es ist ein wichtiger Schritt, nicht nur für unser Unternehmen und die gesamte Traunseeregion sondern vor allem für unsere Gäste die sich nun nicht mehr nur auf den Schneefall verlassen müssen, sondern auch auf unsere Schneekanonen zählen dürfen“.
Parallel dazu wird derzeit das Talstationsgebäude der Seilbahn umgebaut. Alles läuft nach Plan und die Gäste können sich auf eine starke Verbesserung im Kassen – und Anstellbereich freuen.
Technische Daten:
Pumpstation Talstation: Die Wasserentnahme aus dem Langbathbach erfolgt über ein seitliches Entnahmebauwerk am rechten Bachufer. Die zwei Hauptpumpen der Anlage haben eine Förderleistung von je 60 l/s und ermöglichen eine Förderhöhe von 590 m.
Pumpstation Gsoll-Talstation: Die Druckerhöhungsstation befindet sich auf einer Höhe von ca. 1.060 m. Die Druckerhöhung wird mit zwei Pumpen auf einer Fördermenge von max. 120 l/s und einer Förderhöhe von 545 m. ausgelegt. Bei dieser Druckerhöhungsstation wurde auch eine Kühlturmanlage mit 6 Kühltürmen errichtet.
Pumpstation Eselrast: Die Druckerhöhungsstation befindet sich auf einer Höhe von 1.375 m und wird mit zwei Pumpen je 40 l/s und 300 m Förderhöhe ausgestattet.
Der Skibetrieb am Feuerkogel startet planmäßig am Samstag, den 12. Dezember und gleichzeitig werden an diesem Tag auch schon die ersten Schneeschuhtrails eröffnet. Infos auf www.feuerkogel.net oder tel. unter 050 140.
Dem Kommentar von Dieter ist nichts hinzuzufügen!
Neben den ökonomischen und ökologischen Problemen, die ein solches Projekt erzeugt, möchte ich hier auch festhalten, dass der erste Probebetrieb der Anlage zu einer massiven Lärmbelästigung im bisher ruhigen Tal geführt hat. Ein unangenehm hoher tinnitusartiger Pfeifton, der tagelang 24 Stunden hindurch durchgegehend die Kohlstatt beschallte und — laut Berichten — selbst in Rindbach zu hören war, minderte die Lebensqualität beträchtlich. Als Anrainerin hoffe ich, dass die Seilbahnholding sich tatsächlich um dieses Problem kümmern wird — wie Herr Bruckschlögl persönlich versichert hat — und wir mit dieser Aussage nicht nur vertröstet werden sollten. Ebensees Bürgermeister Markus Siller, den wir in dieser Angelegenheit ebenfalls bereits kontaktiert haben, hat sich leider innerhalb der letzten Woche noch nicht zurückgemeldet.
Warum braucht ein mini-Provinz-Schiberg wie der Feuerkogel 46 Schneekanonen?? Haben die Verantwortlichen wirklich überhaupt keine Ahnung von Wirtschaft oder ist das Absicht, da bei der unausweichlich drohenden Pleite (siehe diverse andere Schigebiete) sowieso der Steuerzahler zwangsweise einspringt, da ja ach so viele Arbeitsplätze dranhängen? Das kann sich unmöglich rechnen! Bei einem Liftkartenpreis von geschätzten 25€ netto (habe keine aktuellen Preise gefunden) müssen 340.000 (!!) Liftkarten verkauft werden, nur, um die Beschneiungsanlage zu finanzieren — wenn die Angestellten gratis arbeiten und der Betrieb der Lifte und der Beschneiungsanlage nichts kostet… . Das ist absoluter Wahnsinn!