In den letzten Jahren verursachte ein bislang unbekannter Täter teilweise massiven Sachschaden, indem er auf öffentliche Gebäude, Kirchen, Friedhofsmauern, Privathäusern usw., in den Gemeinden Ungenach, Bruckmühl, Ottnang, Atzbach, Niederthalheim, Rutzenham, Oberndorf, Pitzenberg, Pilsbach, Timelkam, Regau, Aurach, Frankenburg, Schwanenstadt und Attnang/Puchheim mit roter Farbe politisch und fremdenfeindlich motivierte Sprüche wie „ASYLANTEN, MOSCHEE, ALI, TÜRKEN, NEGER, JUGO, IS, SPÖ, ÖVP, uvm.“ aufsprühte.
Zu Zeiten von politischen Wahlen konnte ein Ansteigen der offensichtlich immer vom selben Täter vorgenommenen Besprühungen festgestellt werden, wobei besonders im Umfeld der Landtags- u Gemeinderatswahlen 2015 ein großer Schaden verursacht wurde.
Im Herbst 2015 wurden durch das BPK Vöcklabruck — Kriminalreferat — koordinierte Erhebungen in Zusammenarbeit mit Beamten der PI Vöcklabruck eingeleitet, wobei Überprüfungen, Schriftvergleiche und Ermittlungen ergaben, dass der unbekannte Täter bereits seit 2004 sein Unwesen in den angeführten Gemeinden treibt.
Insgesamt konnte festgestellt werden, dass 115 verschiedene Objekte, wie die Basilika Kirche in Puchheim, Friedhofsmauer in Ungenach, Transformatoren, Privathäuser, Flüchtlingsunterkünfte, Wahlplakate bis dato besprüht worden waren. Der Schaden wurde von den Opfern mit rund Euro 60.000,– beziffert. Teilweise besprühte der Täter verschiedene Objekte über die Jahre hinweg auch öfter.
Da bei der Bundespräsidentschaftswahl am 24.04.2016 ein neuerliches Auftreten des Täters zu erwarten war, wurden in den letzten Tagen koordinierte Überwachungsmaßnahmen in den betroffenen Gemeinden durchführt und die Erhebungen und Ermittlungen intensiviert.
Letztendlich konnte am 25.04.2016 ein 74-jähriger Pensionist aus dem Raum Schwanenstadt, als mutmaßlicher Täter ausgeforscht werden. Er legte im Zuge der Vernehmungen ein umfassendes Geständnis ab und erklärte den Beamten, dass er bei diversen Veranstaltungen, Gasthausbesuchen, Podiumsdiskussionen usw. sehr oft verärgert und frustriert nach Hause gefahren sei, wobei ihn die Motivation zu den Taten fast immer spontan überkommen sei.
Als Motiv gab der Beschuldigte an, dass er auf keinen Fall etwas gegen Asylwerber oder Flüchtlinge habe, jedoch verärgert sei über die teilweise heuchlerische und übertriebene Unterstützung der Flüchtlinge von Leuten, die immer wieder und noch mehr, Fremde in unser Land bringen, während sich niemand mehr um unsere Leute in Österreich, denen es auch nicht gut gehe, kümmere. Aus diesem Grund habe er eben Objekte dieser „Unterstützer“ von Fremden, wie Pfarren, die politischen Parteien SPÖ und ÖVP, Häusern von Personen, welches sich öffentlich für Flüchtlinge einsetzen usw., besprüht.
Der Beschuldigte, welcher bereits mit einer entsprechenden Schadensgutmachung begonnen hat, wird nach Abschluss der Erhebungen wegen des Verdachts der Schweren Sachbeschädigung der Staatsanwaltschaft Wels angezeigt.
Fotos: Polizei