Nach der nicht angemeldeten Corona-Demo in Gmunden sieht sich die Polizei mit enormen Vorwürfen konfrontiert. In den sozialen Netzwerken hagelt es für die Exekutivbeamten ob ihres Nicht-Einschreitens zahlreiche Kritik.

Reaktionen via Facebook

Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: die Polizei escortiert Gesetzesbrecher und sperrt Straßen für illegale Kundgebungen ohne Maske und Abstand und den übrigen Hygienevorschriften.

Es war zu 70 % ein Neonazi-Treff. Der wahre Skandal aber ist, dass die Polizei und Behörden nicht handeln.

Die Polizei hat doch schon lange keine Handhabe mehr Gesetzesbrechern gegenüber Täterschutz vor Opferschutz

…unverantwortlich, rücksichtslos, einfach uuuuuunglaublich, dass diese Ignoranten, Hetzer und alles andere möchte ich gar nicht aussprechen was mir für die Teilnehmer bzw. nicht eingreifende Exekutive noch einfallen würde

Es ist so skurril, die Covidoten rennen ohne Abstand, ohne Maske herum, Demo anscheinend nicht angemeldet, die Polizei schaut zu

Die Polizisten vor Ort befolgen nur die Anweisungen ihrer Vorgesetzten. Das verstehe ich, denn um sich mit einigen Uneinsichtigen zu prügeln, reicht ihr Gehalt nicht.

Die Polizei wird aber sicher nicht berühmt, wenn sie sich dem Marsch im Auto abschließt und nicht einmal aussteigt – verstehe, dass es im Auto wärmer ist aber in Ordnung find ich es nicht.

Quelle: facebook

Lob auf Seite der Befürworter

Seitens der Demonstrationsbefürworter sieht man die Sache ganz anders. Hier wird die Polizei in den höchsten Tönen gelobt.

Wie es in einer Demokratie sein soll! Polizei, unser Freund und Helfer! Danke!

Woan eh a do haben nur fotografiert und uns die Straßen gesperrt damit wir gehen können. Danke an die Polizei!

Nicht Dienst nach Vorschrift, sondern mit eingeschaltetem Hirnkastl.

Und logisch, dass de Polizei ned eigreift, de san nemli auf unsra Seitn, zumindest de vo Gmunden.

Quelle: facebook

Polizei-Pressesprecher weist Vorwürfe vehement zurück
Für so manchen Facebooker liegt die Sache klar auf der Hand, die Gmundner Polizei hat nicht eingegriffen und die Demonstranten sogar noch unterstützt, weil die örtliche Exekutive selbst politisch rechts durchsetzt ist.

„Die Vorwürfe entbehren jeder Grundlage!“, entgegnet Polizeisprecher David Furtner. Die zuständige Sicherheits- und Gesundheitsbehörde sei in diesem Fall die BH Gmunden gewesen. Nur die Bezirkshauptmannschaft hätte das Recht gehabt die Kundgebung aufgrund der Verstöße gegen die Corona-Schutzbestimmungen abzubrechen. „Die Polizei rät allerdings dringend davon ab, Versammlungen, bei denen viele Kinder und Frauen mit dabei sind, aufzulösen. Die zuständige Behörde ist aber wie gesagt die BH“, erklärt Furtner.

Polizei weder links noch rechts
Polizeipressesprecher David Furtner bewertet die Ereignisse rund um die österreichweiten Corona-Demonstrationen als durchaus ernst.

„Gmunden steht exemplarisch für die Vorkommnisse in Linz, Braunau und Ried. Es wird versucht bestehende Ängste dazu zu verwenden um extreme politische Positionen zu verfestigen“, ist Furtner überzeugt. Die Situation werde genau beobachtet. Es sei unfair die Polizei in irgendein politisches Eck zu stellen. 

Weitere Demonstrationen angekündigt
In den sozialen Netzwerken werden indes schon weitere „Spaziergänge“ gemeldet. Davis Furtners Apell lautet hier: „Es heißt wachsam bleiben! Es gibt selbstverständlich das Recht zu demonstrieren und zu kritisieren. Doch auch beim Demonstrieren muss man sich an die Corona-Schutzauflagen halten und man sollte sich überlegen mit wem man mitläuft!“