Er wagte im Traunsee einen neuen Rekord im Tieftauchen und bezahlte den Versuch mit seinem Leben. Der 42-jährige Extremsportler Andreas Pressberger wollte am vergangenen Wochenende mit einem Spezialgasgemisch in eine Tiefe von über 180 Meter in den 192 Meter Tiefen Traunsee abtauchen und damit einen neuen Rekord aufstellen. Der erfahrene Taucher zählte zu den Besten seiner Zunft und wagte sich schon in Tiefen von über 140 Meter vor. In der Nacht auf Freitag konnte schließlich in einer Tiefe von 192 Meter der Leichnam des 42-Jährigen geborgen werden.
Tauchgang war bestens vorbereitet
Der äußerst akribisch und bis ins letzte Detail geplante Tauchgang verlief bis in eine Tiefe von 65 Meter ohne Probleme. Sicherungstaucher überwachten laufend den Tauchgang. Während des Abstiegs wurden die Flaschen gemäß den speziellen Tiefenanpassungen gewechselt. Ein eigenes Prüfprotokoll sollte klarstellen, wann welche Flasche zu nehmen ist. Die Sicherheitstaucher selbst konnten ihrem Freund und Kollegen allerdings nur bis auf 65 Meter folgen. Den Rest musste der Extremsportler allein bewältigen.

Mit Tauchroboter nach Taucher gesucht
Mit einem Tauchroboter mit einer Spezialkamera mit Greifarm der Wasserrettung ST. Johann im Pongau wurde nach dem Mann gesucht. Taucher selbst wagten sich in diese Tiefe nicht mehr vor. In einer Tiefe von 192 Meter wurde man mit dem Tauchroboter schließlich fündig. Die Bergung selbst stellte sich jedoch als schwierig heraus, da der Verunglückte mit dem Bojenseil verwickelt war. So musste der Taucher auf Wunsch der Familie mit dem Bojenstein geborgen werden. Der verunglückte Taucher wurde schließlich gegen 3 Uhr mit seiner Ausrüstung aus dem See geholt.
Als Todesursache wurde vom Gemeindearzt Ertrinken festgestellt. Fremdverschulden konnte nicht festgestellt werden. Das Tauchverbot an der Unglücksstelle im Umkreis von 100 Meter wurde folglich aufgehoben.