Gmunden hat sich als erste Bezirkshauptstadt Oberösterreichs einem ausführlichen Vorsorgecheck unterzogen, was „Naturgefahren im Klimawandel“ betrifft. Auf Empfehlung des Gmundner Natur- und Umweltausschusses wurde der vom Land OÖ geförderte Check vom Klimabündnis Oberösterreich und dem Elementarschaden-Präventionszentrum durchgeführt.
„,Wie gut sind wir als Gemeinde vorbereitet?”, so lautete die Kernfrage, berichtet Umwelt- und Sicherheitsstadtrat Philipp Wiatschka (NEOS). “Der Check ist ein ideales Instrument, das uns als Gemeinde dabei unterstützt neue Sichtweisen und Handlungsempfehlungen zu bekommen.”

Achtung, Hang- und Oberflächenwässer!
Experten moderierten eine Selbstanalyse der VertreterInnen der Stadtgemeinde und leiteten mit ihnen daraus notwendige Konsquenzen ab. Neben den hydrologischen Naturgefahren wie Hangwasser, Hochwasser, Muren und Starkregen wurden auch gezielt die gravitativen Naturgefahren wie Rutschungen, Steinschläge, Felsstürze und Muren unter die Lupe genommen. Aber auch die Wetter- und Klimabezogenen Naturgefahren wie Waldbrände, Hitze, Trockenheit und Dürre, Hagel, Blitz, Schnee- und Eislasten wurden im Rahmen des Checks allumfassend betrachtet. Gecheckt wurden alle vier Säulen der Vorsorge: Flächen‑, Bau‑, Verhaltens- und Risikovorsorge. Ergebnis laut Wiatschka:
Hagel-Gefahr-Einstufung: “zerstörerisch”
„Gmunden wird sich im Speziellen in Zukunft dem Thema Starkregenereignisse und Oberflächenwässer stellen müssen. Die Gefährdungs-Hotspots sind aufgrund vergangener Feuerwehr-Einsätze gut bekannt und in den Einsatzplänen verankert. Berechnungen zufolge können 14,2 % der Gebäude im Gemeindegebiet bei einem Extremereignis von Überflutung betroffen sein. Windspitzen von bis zu 130km/h und mehr sind keine Seltenheit. Gmunden liegt auf der HORA-Hagelgefährdungskarte in der Stufe HW 5 (zerstörende Schäden). So ein Teil der Gefährdungslage aus den Bereichen Starkregen, Sturm und Hagel.”
Gmunden war schon bisher nicht planlos
Äußerst positiv bewertet wurden die bereits gesetzten Maßnahmen — vom bestehenden Katastrophenschutzplan (Stichwort Gschliefgraben) über die Black-out-Vorsorge bis hin zur Entwicklung einer Energieautarkie durch Geothermie.
„Die Vernetzung relevanter Akteure auf Gemeindeebene sowie die konkreten Handlungsempfehlungen und Hilfestellungen bei der Sensibilisierung in der Gemeinde werden der Schlüssel zum Erfolg sein”, sagt Auditor Reinhard Brix vom Klimabündnis OÖ. Eine Maßnahmenliste ist in Ausarbeitung. Das Elementarschaden-Präventionszentrum hält die Stadt auf dem Laufenden.