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Viermal so viele Panneneinsätze im Salzkammergut — ÖAMTC im Dauereinsatz

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Die sibi­ri­sche Käl­te hat Euro­pa der­zeit voll im Griff. Auch in wei­ten Tei­len Öster­reichs wur­den in der Nacht von Mitt­woch auf Don­ners­tag Tem­pe­ra­tu­ren um minus 20 Grad gemes­sen. Erwar­tungs­ge­mäß lau­fen die Tele­fon­lei­tun­gen der ÖAMTC-Not­ruf­zen­tra­le bereits seit eini­gen Tagen heiß.

Trotz aller War­nun­gen wur­den offen­bar vie­le Fahr­zeu­ge nicht aus­rei­chend auf die sibi­ri­sche Käl­te vor­be­rei­tet. Des­halb gerie­ten öster­reich­weit Start­ver­su­che für etli­che Auto­fah­rer zu einem hoff­nungs­lo­sen Unter­fan­gen”, berich­tet Her­bert Brei­ten­fell­ner vom ÖAMTC Ober­ös­ter­reich. Allei­ne im Salz­kam­mer­gut sind zur Zeit sämt­li­che ver­füg­ba­ren ÖAMTC-Mit­ar­bei­ter im Dienst.

Wir bewäl­ti­gen Momen­tan etwa vier­mal sovie­le Pannen­ein­sät­ze wie sonst in den Bezir­ken Gmun­den und Vöck­la­bruck!”, so Ste­fan Tscher­nut­ter vom ÖAMTC auf salzi-Anfrage.

In Ober­ös­ter­reich stei­gen die Ein­satz­zah­len bereits seit ver­gan­ge­nem Wochen­en­de rapi­de an. Mehr als 2030 Pannen­ein­sät­ze und 1650 Tech­ni­sche Hil­fe­leis­tun­gen an Stütz­punk­ten wur­den in den letz­ten 24 Stun­den verzeichnet.

Ein­satz­stärks­ter Tag in der Geschich­te des ÖAMTC Ober­ös­ter­reich
„Ges­tern Frei­tag ver­zeich­ne­ten wir mit 3680 Hil­fe­leis­tun­gen auf der Stra­ße und den Stütz­punk­ten unse­ren ein­satz­reichs­ten Tag seit Auf­zeich­nun­gen“, schil­dert Man­fred Schö­berl, Tech­ni­scher Lei­ter des ÖAMTC Ober­ös­ter­reich, die Situation.

Vor allem die mil­den Tem­pe­ra­tu­ren der letz­ten Wochen und die rasche, eisi­ge Käl­te mach­ten vie­len Auto­fah­rern im Land ob der Enns zu schaf­fen. Viel zu tun gab es dabei nicht nur bei den über 100 Pan­nen­hel­fern im eisi­gen Ober­ös­ter­reich, auch die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter des Not­hil­fe- und Infor­ma­ti­ons­ser­vice in Linz und den 18 Stütz­punk­ten in den Bezir­ken hat­ten alle Hän­de voll zu tun.

Tele­fon­lei­tun­gen glüh­ten
„Im bin schon seit 6 Uhr in der Früh im Dienst und hat­te bis­her kaum Zeit für eine kur­ze Ver­schnauf­pau­se. Obwohl es etwas län­ger dau­ert als nor­mal, sind die meis­ten unse­rer Mit­glie­der aber sehr froh, wenn wir ihnen hel­fen kön­nen und das Fahr­zeug wie­der flott bekom­men“, so Danie­la Stür­mer, Mit­ar­bei­te­rin in der Not­hil­fe- und Infor­ma­ti­ons­zen­tra­le am Sams­tag­vor­mit­tag in Linz. So wie sie bear­bei­te­ten mehr als 40 „Gel­be Engeln“ allei­ne am Frei­tag, dem ein­satz­reichs­ten Tag in der Geschich­te des ÖAMTC Ober­ös­ter­reich, über 5000 Tele­fo­na­te und Not­ru­fe auf der Not­hil­fe­hot­line 120.

Star­ker Anstieg bei strei­ken­den Die­sel­fahr­zeu­gen
In 90 Pro­zent aller Pan­nen­hil­fee­in­sät­ze waren ges­tern zu schwa­che Bat­te­rien – das Herz­stück eines jedes Autos – die Ursa­che für den Still­stand und gaben bei der klir­ren­de Käl­te ein­fach den Geist auf. Dicht dahin­ter reih­ten sich ein­ge­fro­re­ne Küh­ler­schläu­che und Schei­ben­wasch­an­la­gen ein. Ein star­ker Anstieg wird seit Sams­tag­früh auch bei vie­len Die­sel­fahr­zeu­gen ver­zeich­net. Die Ursa­che dafür liegt nicht im Kraft­stoff, son­dern in den Was­ser­rück­stän­den, die sich im Die­sel­fil­ter ansammeln.

Der Die­sel mag es gene­rell lie­ber warm”, erklär­te ÖAMTC Tech­ni­ker Her­bert Brei­ten­fell­ner. “Das Pro­blem bei Käl­te ist, dass sich ab minus sie­ben Grad klei­ne Par­af­fin­kris­tal­le in der Flüs­sig­keit bil­den und so bis zu acht Pro­zent Was­ser auf­neh­men.” Pro­ble­ma­tisch wird es bei den tie­fen Minus­gra­den. Ab 20 Grad unter Null — die durch den eisi­gen Fahrt­wind leicht erreicht wer­den kön­nen — bil­den sich ver­mehrt wachs­ähn­li­che Kris­tal­le, die immer grö­ßer wer­den und den Kraft­stoff­fil­ter ver­stop­fen kön­nen. “Der in Öster­reich erhält­li­che her­kömm­li­che Die­sel­kraft­stoff muss im Win­ter bis min­des­tens minus 20 Grad frost­fest sein”, so der ÖAMTC-Exper­te. Ist der Die­sel­fil­ter aber ein­mal ver­stopft, hilft oft nur mehr der Pannendienst.

Tipp des ÖAMTC­Tech­ni­kers:
“Da der Die­sel­mo­tor bei eisi­ger Käl­te oft schwer­fäl­lig reagiert und nicht ganz rund läuft, ist es emp­feh­lens­wert, zwei bis drei Mal vor dem Star­ten des Motors vor­zug­lü­hen, um den Brenn­raum zu wär­men und so den Die­sel leich­ter zu zün­den.” Für alle, die auf Num­mer sicher gehen wol­len, schaf­fen spe­zi­el­le Die­sel­zu­sät­ze Abhil­fe, wel­che das Was­ser bin­den und so eine voll­stän­di­ge Ver­bren­nung ermög­li­chen. Die­se Zuga­ben (Addi­ti­ve) sind in jedem Fach­han­del sowie an allen ÖAMTC Stütz­punk­ten erhält­lich und sind ent­spre­chend den Anga­ben in der Bedie­nungs­an­lei­tung zu verwenden.

Recht­zei­tig Vor­sor­gen für den Wochen­be­ginn!
„Wenn das Auto bei den der­zei­ti­gen Tem­pe­ra­tu­ren über das Wochen­en­de im Frei­en steht, besteht gro­ße Gefahr dass das Fahr­zeug am Mon­tag­mor­gen still steht“, so Man­fred Schö­berl. Wer trotz­dem recht­zei­tig an sei­nem Arbeits­platz sein möch­te, soll­te sich schon jetzt Gedan­ken machen und über das Wochen­en­de ent­spre­chend vor­sor­gen bzw. für Mon­tag einen Umstieg auf öffent­li­che Ver­kehrs­mit­tel ein­pla­nen. Schö­berl: „Wir arbei­ten mit Hoch­druck – auch über das Wochen­en­de – alle Pannen­ein­sät­ze in Ober­ös­ter­reich best­mög­lich ab. Es ist schön in sol­chen Situa­tio­nen unse­ren Kun­den rasch hel­fen zu kön­nen, jedoch auf­grund des enor­men Ein­satz­auf­kom­mens etwas län­ger als gewohnt dau­ert, bis ein Pan­nen­hel­fer vor Ort ist.“

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