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beziehung.leben” — neue Beratungsstelle in Gmunden feierlich eröffnet

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Mit einem fei­nen, klei­nen Fest fei­er­te die Fami­li­en­be­ra­tung der Diö­ze­se am Frei­tag den 15-jäh­ri­gen Bestand ihrer Bera­tungs­stel­le und deren Über­sied­lung in das gemein­de­ei­ge­ne Haus an der Ecke Anna­stra­ße-Georg­stra­ße in Gmun­den. Bür­ger­meis­ter Heinz Köppl, der mit Sozi­al­stadt­rä­tin Katha­ri­na Mizel­li und wei­te­ren Mit­glie­dern der Stadt­re­gie­rung gekom­men war, sicher­te der Ein­rich­tung wei­ter­hin Unter­stüt­zung zu und streu­te ihr Rosen.

Beratungsstelle Gmunden eröffnet

vlnr: Kle­mens Haf­ner (Lei­ter beziehung.leben), Josef Lug­mayr (Lei­ter Ehe & Fami­lie), Ute Niß-Aigner (Psy­cho­the­ra­peu­tin Bera­tungs­stel­le Gmun­den), Her­ta Grün­eis (Vor­sit­zen­de Fami­li­en­aus­schuss Gmun­den), Katha­ri­na Mizel­li (Sozi­al-Stadt­rä­tin Gmun­den), Heinz Köppl (Bür­ger­meis­ter), Gerald Gey­er­ho­fer (katho­li­scher Pfar­rer), Alex­an­der Hag­mül­ler (evan­ge­li­scher Pfarrer)

Ich hab sel­ber eine schwie­ri­ge Zeit hin­ter mir und weiß wie wich­tig und heil­sam kom­pe­ten­te Bera­tung ist.“, Gerald Gey­er­ho­fer und Alex­an­der Hag­mül­ler, Pfar­rer der katho­li­schen und evan­ge­li­schen Kir­che und als sol­che Trä­ger der Bera­tungs­stel­le,  nah­men eine öku­me­ni­sche Seg­nung vor.  Es sei „ein unend­li­cher Segen, dass es die­se Bera­tungs­stel­le gibt“, erklär­te etwa Pfar­rer Hagmüller.

Es kommt immer wie­der vor, dass wir in der Seel­sor­ge an unse­re Gren­zen kom­men“, erzähl­te der Pfar­rer – streng anonym – von einem anfäng­lich heil­lo­sen Geschwis­ter- und Erb­schafts­streit, einem gor­di­schen Kno­ten, der in einer Media­ti­on für alle wirk­lich gut gelöst wer­den konn­te. Josef Lug­mayr, Lei­ter der Abtei­lung Ehe & Fami­lie, in der Diö­ze­se Linz, dank­te der Stadt für das neue Quar­tier und den gro­ßen Rück­halt. Und er gab einen Über­blick über die Tätig­keit der 27 Bera­tungs­stel­len in allen Bezir­ken Oberösterreichs.

In Gmun­den beka­men im Jahr 2011 mehr als 200 Men­schen Rat und Hil­fe, in Ober­ös­ter­reich waren es 8700 Kli­en­tIn­nen und 18.700 Bera­tungs­stun­den. Durch die För­de­rung von Bund, Land und Diö­ze­se ist es mög­lich, dass auch finan­zi­ell Schwa­che sich Bera­tun­gen leis­ten kön­nen – in bestimm­ten Fäl­len sogar kostenlos.

Erfreu­li­ches Detail am Ran­de: Wäh­rend  frü­her haupt­säch­lich Frau­en zur Bera­tung gin­gen, kom­men mitt­ler­wei­le auch die Män­ner. Im Vor­jahr waren es 40 Pro­zent. Da es die Ver­schwie­gen­heit ver­bie­tet , Kon­kre­tes über Bera­tun­gen zu erzäh­len, tat es beziehung.leben bei der Fei­er mit den Mit­teln der Kunst. Im Gar­ten hin­gen T‑Shirts mit auf­ge­druck­ten kur­zen Fall­be­schrei­bun­gen. Sie sym­bo­li­sier­ten den Druck auf die See­le der Hil­fe­su­chen­den sehr anschau­lich. Ernst Wolfs­gru­ber unter­mal­te die Fei­er gefühl­voll am Pia­no. Und dann war da noch der Star­gast, der Schrift­stel­ler Rudolf Habringer.

Ihm gelang es mit Tex­ten aus  sei­nen Roma­nen „Engel zwei­ter Ord­nung“ und „Der Fra­gen­stel­ler“  und einer Sati­re mit­ten in die Sor­gen und Trau­ma­ta hin­ein zu füh­ren,  die in den Bera­tungs­stel­len tag­täg­lich bear­bei­tet wer­den. Hab­rin­ger schil­der­te  die Schreie, wir­ren Gedan­ken und den Gefühls­sturz eines Buben, er eben sei­nen Vater ertrin­ken sah.  Er las Mono­lo­ge einer alten Frau, die nach Jahr­zehn­ten kon­sta­tie­ren muss, dass sie stumpf, stumm, fremd, erin­ne­rungs­los und „wie in einer Sand­wüs­te“ neben ihrem Mann exis­tiert und sich ihr Leben lang immer nur für alles geschämt hat.

Am Ende der Fei­er hall­te schal­len­des Lachen durch den male­ri­schen Innen­hof des alten Kapu­zi­ner­klos­ters. Der Sati­ri­ker und Kaba­ret­tist Rudi Hab­rin­ger war voll  in Fahrt gera­ten und stei­ger­te sich in den wüs­ten und unter­grif­fi­gen Streit eines Pen­sio­nis­ten­ehe­paa­res hin­ein. Die bei­den waren wie seit Jah­ren der Advent-Hek­tik davon gejet­tet. Doch herr­je! Wegen einer belang­lo­sen Recht­ha­be­rei brach auf ein­mal der per­fekt ein­ge­üb­te Bezie­hungs­krieg aus. Kon­takt zur Bera­tungs­stel­le:  www.beziehungleben.at Tele­fo­num­mer für Anmel­dun­gen:  0732/773676

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