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Tragseile der Grünbergseilbahn köpften Schwäne

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Es klingt wie in einem schlech­ten Film. In Gmun­den am Traun­see stürz­ten in den letz­ten Wochen min­des­tens zwei Mal Schwä­ne wie aus hei­te­rem Him­mel von die­sem und schlu­gen auf einem Haus­dach sowie in einem Gar­ten ein. Laut poli­zei­li­chen Ermitt­lun­gen dürf­ten die Schwä­ne die Zug- und Trag­sei­le der im Okto­ber 2010 außer Betrieb genom­me­nen Grün­berg­seil­bahn über­se­hen haben und flo­gen fron­tal gegen die­se. Dabei ver­letz­ten sie sich lebens­ge­fähr­lich und stürz­ten anschlie­ßend unkon­trol­liert zu Boden.

Schwan traf Kamindach
“Als die Grün­berg­seil­bahn mit ihren Gon­deln noch in Betrieb war, konn­ten die Sei­le von den Schwä­nen noch wahr­ge­nom­men wer­den, wodurch sie die­se mei­de­ten.”,
sagt ein Natur­schüt­zer im salzi.at Gespräch und befürch­tet; “Die­se Pro­ble­ma­tik wur­de bei der neu-geplan­ten Pen­del­bahn nicht mit ein­ge­rech­net. Ein Schwan wiegt im Durch­schnitt rund 15 Kilo­gramm und kann töd­li­che Ver­let­zun­gen her­vor­ru­fen, wenn die­ser bei­spiels­wei­se einen Men­schen trifft! Da die neue Seil­bahn ledig­lich im Pen­del­be­trieb und nicht mehr das gan­ze Jahr über betrie­ben wird kann das in Zukunft jeder­zeit wie­der passieren!”

Tragseile der Grünbergseilbahn köpften Schwäne | Foto: priv

Der Schwan stürz­te unkon­trol­liert auf das Kamin­dach und beschä­dig­te die­ses schwer

In einem beson­de­ren Fall stürz­te ein Schwan — der womög­lich vom Seil­bahn­seil geköpft wur­de — auf ein Kamin­dach eines Hau­ses (sie­he Bild oben) unter­halb der Grün­berg­seil­bahn und beschä­dig­te die­ses schwer. Abge­se­hen vom Ver­lust des Schwa­nes trägt der Scha­den am Haus und am Kamin rund 500 Euro. Wer für den Scha­den noch auf­kom­men wird ist noch unge­klärt. Die Feu­er­wehr barg den Kadaver.

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11 Kommentare

  1. Außenstehender Gast am

    Da ich nicht aus Gmun­den kom­me, sozu­sa­gen ein Außen­ste­hen­der bin, kann ich ohne Emo­tio­nen die Berich­te und die Kom­men­ta­re der Seil­bahn betrachten.
    Ich möch­te auf die­sem Wege der Redak­ti­on ein Lob aus­spre­chen, dass auch zu dem The­ma Seil­bahn ver­heim­lich­te — tot­ge­schwie­ge­ne Punk­te, womit haupt­säch­lich die Anrai­ner zu kämp­fen haben auf­ge­zeigt wer­den. Ich kann mir vor­stel­len, dass es noch wei­ter Punk­te vor­han­den sind, die mit der Öffent­lich­keit vor der Bewil­li­gung der Seil­bahn dis­ku­tiert wer­den sollten.

    Wie aus so man­chen Unter­su­chun­gen von den Behör­den aber auch Betrei­bern (bezüg­lich Vogel­schlag, Eis­bil­dung usw.) ersicht­lich ist, wer­den pro Jahr/pro Seil­bahn­an­la­gen 1 bis 2 gro­ße Vögel getö­tet. Natür­lich ist der Vogel­schlag in den Alpen gerin­ger als im Tal noch dazu in See­nä­he. Nach mei­ner Mei­nung soll­te die­ser Punkt den Seil­bahn­be­trei­ber – Pro­jek­tan­ten sehr wohl bekannt sein, dürf­te auch in Gmun­den schon öfters in den ver­gan­gen Betriebs­jah­ren vor­ge­kom­men sein.
    Nach mei­ner Mei­nung befin­den sich in die­sem Fall, die Sei­le der Seil­bahn in der Flug­hö­he der Schwä­ne (Flug­hö­he über Land 20m und 200 m, über Was­ser sind es 5m bis 10m), daher ist es nicht außer­ge­wöhn­lich, dass beim Auf­stei­gen der Schwä­ne vom See kom­mend, über Land meh­rer Schwä­ne pro Jahr sich in den Sei­len ver­fan­gen wer­den — zu TODE kom­men, gleich­gül­tig ob die Seil­bahn in Betrieb ist oder nicht.

    Bedenk­lich ist nur, dass durch das her­un­ter­fal­len der schwe­ren Schwä­ne Gegen­stän­de, Gebäu­de und auch Per­so­nen beschä­digt wer­den, für die wie­der­um nie­mand auf­kom­men will bzw. wird.
    Bedau­er­li­cher­wei­se kann es in fer­ner Zukunft Kin­der (Schutz­be­foh­le­ne), Erwach­se­ne, Pen­sio­nis­ten, Besu­cher, Gemein­de­bür­ger, Anrai­ner usw. töd­lich treffen.
    Wer wird die Ver­ant­wor­tung übernehmen!
    Oder wird es mit höhe­rer Gewalt abgetan?
    Lei­der ist in Gmun­den, wie die Ver­gan­gen­heit vor­ge­kom­men, ein Lebe­we­sen (ob Mensch oder Tier) nichts Wert! Ich hof­fe, dass auch die­ser Punkt noch Ver­än­de­run­gen zeigt und das Leben wie­der respek­tiert bzw. geschätzt wird.
    Nach mei­ner Mei­nung kann ein öffent­li­ches Inter­es­se kei­nen so hohen Stel­len­wert dar­stel­len, noch dazu wenn alle Steu­er­zah­ler die Kos­ten der Erstel­lung und mög­li­cher­wei­se die Erhal­tung der über­di­men­sio­nier­ten Seil­bahn tra­gen müs­sen, mit Wis­sen akzep­tiert wird, dass Men­schen­le­ben und Tier­le­ben vor­sätz­lich gefähr­det oder getö­tet wer­den können.
    In die­sem Zusam­men­hang bewun­de­re ich die Anrai­ner, dass sie mit die­ser Gefahr leben kön­nen — müs­sen, bzw. kann ich die­sen Bereich von Gmun­den mei­den, lei­der die Anrai­ner nicht. Müss­te zum den­ken geben! 

    Nach­satz: Neh­men wir an, es wür­de in die­sem Gebiet jemand zur Scho­nung der Natur, Umwelt und Res­sour­cen ein Wind­rat mit einer Mast­hö­he von ca. 12 Metern, 2,5 Meter Durch­mes­ser zur Strom­erzeu­gung auf­stel­len wol­len, wür­den die Behör­den (obwohl es im öffent­li­chen Inter­es­se wäh­re – von der EU gestützt) aus Grün­den des Vogel­schlags und des Eis­wur­fes auch wenn zu den öffent­li­chen Ein­rich­tung mehr als 100 Meter betra­gen und eine Gefähr­dung für Steu­er­zah­ler nicht gege­ben wäh­re, die Ver­ant­wor­tung für die Geneh­mi­gung ablehnen.
    Ich wün­sche alle Anrai­ner viel Mut und Kraft wei­ter­hin für Ihre per­sön­li­chen Inter­es­sen (die für alle nicht Betrof­fen nor­mal sind) zu kämp­fen und allen nicht betrof­fe­nen mehr Ver­ständ­nis auf­zu­brin­gen, vor Mut­ma­ßun­gen – Beschimp­fun­gen usw. sich in die Anrai­ner hin­ein zu ver­set­zen und über­le­gen, wie wür­de man reagie­ren, wenn es einem sel­ber trifft. 

    In die­sem Sinne

  2. Hät­te man rote und gel­be 12er Horn Seil­bahn­gon­deln rauf­ge­hängt , wären die­se von wei­tem sicht­bar und die­se hät­ten noch 50 Jah­re Betriebserlaubnis .

  3. Huemer Franz am

    Noch nie sind Schwä­ne in ein Trag­seil geflogen.
    Mann soll­te die sinn­lo­sen Flü­ge und Film­auf­nah­men stoppen,
    Red-Bull Flie­ger ver­är­gern nicht nur Per­so­nen son­dern auch die Tie­re, ich hof­fe das der nächs­te Schwan der vom Him­mel fällt auf die BH. Gmun­den fällt, den sie haben den Zir­kus zu verantworten????????????

  4. Seil­bahn incl.Schandfleck Hotel abrei­ßen bereits bestell­te Sei­le verkaufen,urige Hüt­te bau­en das genügt.
    Es gibt genü­gend auf­stiegs­mög­lich­kei­ten auf den Grünberg
    rund­her­um even­tu­ell E‑Bike mäs­sig und Reiterfreundlich
    dann braucht auch nie­mand mehr abgän­ge bezah­len. Es trägt sich selbst vom Gas­tro­no­mie­be­trieb-Steu­ern sowie Tourismusabgabe.

  5. Wie viele Stunden pro Jahr war die alte Bahn in Betrieb am

    wie­vie­le Stun­den war denn die alte Seil­bahn pro Jahr in Betrieb? Soweit ich weiß, hat­ten wir vie­le Win­ter gar kei­nen Betrieb und auch im Herbst bei der Revi­si­on stand die­se lan­ge still. Eher Zufall ?

  6. Gegen die Seil­bahn ist gut gesagt, sol­len halt mal schaun das etwas wei­ter­geht bei die­ser Bau­stel­le! Kann halt mal pas­si­ern des­we­gen braucht man ja kein dra­ma draus machen !

  7. Inter­es­san­ter Schlag­zei­len­ti­tel, wo von meh­re­ren geköpf­ten Schwä­nen gespro­chen wird und letzt­lich es nicht mal bei einem Schwan sicher ist (wie soll das auch tech­nisch mög­lich sein?)!! Und 500 Euro scheint mir ange­sichts des Scha­dens auf dem Foto auch sehr über­zo­gen! Da hat wohl jemand etwas gegen die Seilbahn!

    • sowhat aber auch am

      Allein die Ber­gung durch die Feu­er­wehr hat schon 500 € gekostet.

  8. @ Ste­fan Böck — Ver­si­che­rung gibt es kei­ne mehr. Gmun­den hat­te eine Ver­si­che­rung, die wur­de jedoch vor eini­gen Jah­ren auf­ge­las­sen. Die TTG wei­gert sich trotz dama­li­ger Zusa­ge den Scha­den zu bezah­len. So sieht es aus wenn man mit denen Ver­han­delt. Es wur­de zuge­sagt, dass alle Schä­den durch die TTG begli­chen wer­den. Jedoch ist die Rea­li­tät ein­fach anders.

    @ jagd­andstyle — Der Nic­na­me gefällt mir klingt aber ein biss­chen Köppelig :-)))

  9. jagdandstyle am

    auch eine inter­es­san­te vari­an­te um die letz­ten zweif­ler davon zu über­zeu­gen dass es gar kei­ne seil­bahn mehr geben wird auf den grün­berg. so wird wohl ver­sucht die umwelt­schüt­zer auch noch gegen die seil­bahn zu stimmen.
    gmun­den — der schwan geht über alles…

  10. Stefan Böck am

    Meh­re­re Mög­lich­kei­ten für die Poli­tik: Radar­sys­te­me für Schwä­ne ein­füh­ren, Sturz­helm­pflicht für Anrai­ner oder boden­na­her Schräg­auf­zug auf den Grün­berg. Der Scha­den dürf­te wohl ver­si­chert sein, nicht?