30,1 Prozent beträgt der durchschnittliche Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern in Vöcklabruck – bei Vollzeitarbeit! Das bedeutet, dass ein Mann schon am 12. September so viel verdient hat, wie eine Frau in einem ganzen Jahr.
Das ist noch schlechter als im oberösterreichischen Durchschnitt – und das in einem Staat, der bei den Einkommensunterschieden ohnehin schon zu den Schlusslichtern in der EU gehört. Die Lage verbessert sich nur sehr langsam. „Weiterkommen statt Stehenbleiben“ ist das Motto der ÖGB Frauen. Am „Equal Pay Day“ präsentieren sie Wege zu mehr Einkommensgerechtigkeit.
Mehr Mindesteinkommen und eine bessere Kontrolle „Die Einkommensunterschiede machen mit fast 13.000 Euro nicht nur einen kleinen Neuwagen pro Jahr aus, sondern reduzieren auch die Ansprüche bei Arbeitslosigkeit und die Pension“, sagt ÖGB-Regionalvorsitzende Gerlinde Reichhold–Burger. Dies sei auch der Grund warum immer mehr Frauen von Altersarmut betroffen sind. Verpflichtende Einkommensberichte und die Angabe des Mindesteinkommens in Stellenanzeigen waren wichtige Schritte zu mehr Gerechtigkeit.
„Wir fordern ein Mindesteinkommen von 1.300 Euro. Es gibt noch immer Branchen in denen vor allem Frauen arbeiten, bei denen der Stundenlohn unter 7 Euro (!) liegt. „Weil vor allem Frauen in Niedrigstlohnbranchen arbeiten, würden sie davon besonders profitieren.“ Um Fraueneinkommen zu heben, ist es offensichtlich wichtig, dass es noch stärkere Kontrollen wegen Diskriminierung in den Betrieben gibt. Viele Einkommensberichte aus Betrieben haben gezeigt, dass es nach wie vor unterschiedliche Bezahlungen von Männern und Frauen für die selbe Tätigkeit gibt.
„Ein Armutszeugnis für eine moderne Wirtschaft“, meinen die ÖGB Frauen. Sie fordern noch bessere Kontrollen gegen die ungleiche Bezahlung bei Frauen.