An einem Abend, an dem Deteri Mayes nicht wie der älteste sondern wie der jüngste Spieler der ece bulls Kapfenberg ausgeschaut hat, reichte es trotzdem nicht zum Sieg gegen sein Ex-Team Allianz Swans Gmunden. Der vielfache MVP der ADMIRAL Basketball Bundesliga trifft vor allem im Schlussviertel aus allen Lagen und bringt mit 20 Punkten alleine in diesem Abschnitt (und 35 Punkten insgesamt) sein Team von einem fast aussichtslosen Rückstand auf ‑2 zurück.
Auf der anderen Seite ist es dann aber „Player of the Game“ Dan Oppland der dagegenhält und mit 3 Körben in Folge hauptverantwortlich dafür ist, dass die Gäste den Vorsprung über die Zeit bringen. Doppeltes Pech für die Steirer: Sie verlieren nicht nur die Begegnung, sondern auch Quentin Pryor, der bereits nach zwei Minuten umknickt und nicht mehr weiterspielen kann. Was genau passiert ist, wird man erst nach einer eingehenderen Untersuchung morgen wissen.
Mit diesem Erfolg schaffen es die Oberösterreicher erstmals in dieser Saison unter die Top‑6 der Tabelle und liegen nun auf Rang 5. Überholt haben sie dabei unter anderem ihren heutigen Gegner, der nun mit der identen Bilanz von drei Siegen und drei Niederlagen einen Platz hinter den Traunseestädtern liegt.
ece bulls Kapfenberg vs. Allianz SWans Gmunden
93:98 (61:73, 45:57, 19:28)
Die Bulls beginnen erneut mit Woods, Pryor, Nelson, Shaw und Sanchez. Gmunden beginnt mit Murati, Mayer, Arnold, Brown und Dan Oppland. Den ersten Korb in Walfersam macht einmal mehr die Gastmannschaft – Murati eröffnet mit einem Lay-up, bei den Bulls scheitert Sanchez zweimal in Folge aus der Dreierdistanz. Brown erhöht mit einem Dreipunkte Spiel auf 5:0 für die Gäste, ehe nach knapp zwei Minuten Gio Woods für die Bulls anschreibt.
Nur ganz kurz darauf verletzt sich Quentin Pryor bei einem Korblegerversuch am rechten Sprunggelenk und muss vom Feld. Ein weiterer Umstand der zur Verunsicherung auf Seiten der Gastgeber beiträgt. Die Bulls erfangen sich das ganze erste Viertel über nicht so recht — nach 5 Minuten steht es 7:15, zwei Minuten später 13:23. Coach Perica nimmt eine Auszeit.
Dennoch: Gmunden scort weiter fast nach Belieben – 19:28 steht es nach dem ersten Abschnitt. Vor allem Altmeister DeTeri Mayes ist es, der sich gegen seinen Ex-Klub stemmt und dafür sorgt, dass die Bulls in Reichweite bleiben. Nach zwei gespielten Minuten steht es 27:32. Aber die Swans legen wieder etwas nach und machen mit einem 7:0‑Run die Anstrengungen der Gastgeber zunichte. Wieder ist die Verunsicherung der Bulls förmlich spürbar – Mayer und Murati nutzen dies und führen 3:30 vor der Pause mit 47:33. Erst kurz vor der Pause können die Kapfenberger den Abstand etwas verkürzen. Pausenstand 45:57.
Nelson eröffnet mit einem Treffer für die Hausherren und wieder lässt der Rückschlag nicht lange auf sich warten. DT Mayes begeht in der ersten Defense sein viertes persönliches Foul und muss aussetzen. Wieder dauert es über drei Minuten bis die Bulls scoren. Kapfenberg kann zwar in der Defensive die Intensität erhöhen – dennoch fehlt die Offensive Power. Abschnitt 3 endet 16:16. Bei 61:73 geht es in das letzte Viertel. DT holt erneut tief Luft und haucht den gebeutelten Bulls wieder Leben ein. Mayes scort 10 Punkte in 3:30 und die Swans können wie der Rest der Anwesenden nur staunen. 77:81 steht es nach 4 gespielten Minuten.
Das Spiel hat sich komplett gedreht. Mayes setzt nach: 79:81. Gmunden kann sich aber erneut etwas Abstand verschaffen – 79:85 steht es nur 60 Sekunden und ein unsportliches Foul von Shaw später. Mayes versenkt einen weiteren Dreier und kann auch einen Bonusfreiwurf verwerten: 85:89 lautet es 2 Minuten vor dem Schlusspfiff. DT versenkt noch einen weiteren Wurf aus der Distanz – aber vergebens, Oppland und Co bringen das Spiel über die Zeit.
Stimmen zum Spiel:
Ante Perica, Headcoach der Bulls: „Trotz der schlechten Wurfausbeute und dem unglücklichen Ausfall von Quentin (Pryor) hatten wir heute eine Chance, das Spiel zu gewinnen. Entscheidend am Schluss war das unsportliche Foul von Joey Shaw, dann war das Spiel gelaufen. Gmunden hat verdient gewonnen.“
Chris O’Shea, Assistant-Coach der Swans: „Wir sind zufrieden mit dem Sieg. Es war aber viel knapper als nötig. DT hat gespielt wie 2007. Er hat bewiesen, warum er eine Legende ist.“
beste Werfer:
Mayes 35, Sanchez 19, Woods 17 bzw. D. Oppland 24, Brown 22, Poiger 16