Martin Lees, ehemaliger Generalsekretär vom Club of Rome, hielt einen packenden emotionalen und tiefgründigen Vortrag über die Weltsituation, wie die steigenden Bedürfnisse einer zunehmenden Weltbevölkerung mit den Ressourcen und Grenzen eines zerbrechlichen Planeten erfüllt werden können. Dem Rotary Club Gmunden-Traunsee ist es damit gelungen, weltweite Sichtweisen zur aktuellen Weltsituation und ihrer ökologischen, ökonomischen und sozialen Problemen nach Gmunden zu holen.
Lees drängt in seinem Vortrag auf baldigen Wechsel zu einem nachhaltigen Kurs der globalen Entwicklung und weist auf die schon bereits einsetzenden Umweltkatastrophen hin, die in ihrer aktuellen Ausprägung nur einen ersten Vorgeschmack bieten, wenn nicht gemeinsam ein Umdenken gestartet werden kann.
Dieses Umdenken muss gemäß Lees in der Gesellschaft gestartet werden, in den Strukturen unserer Wirtschafts- und Energiesysteme, in den Wertvorstellungen, unserem Verhalten sowie unseren Entscheidungen, die das exponentielle Ansteigen von Bedürfnissen, materiellem Konsum sowie Müll- und Luftverschmutzung bedingen. Daraus folgt, dass die Verhinderung der Klimakatastrophen koordinierte Strategien und koordiniertes Handeln erfordert, sowie nationale und regionale Entwicklungsprogramme weit über den Umweltschutz im engeren Sinn hinausgehend integriert sein müssen.
Lees weist auch darauf hin, dass das lang anhaltende globale Wachstum natürlich auch enorme Vorteile für hunderte Millionen Menschen sowohl in entwickelten als auch in Entwicklungsländern gebracht hat, die gesünder, gebildeter und reicher geworden sind. Jedoch sind diese Vorteile des Fortschritts nicht fair verteilt, und die Nachteile der Umweltzerstörung haben vorwiegend die ärmeren zu tragen. Darüber hinaus sind bis jetzt mit diesem Fortschritt auch verheerende Umweltprobleme verknüpft gewesen.
Voraussetzungen für die dringend notwendigen Modelle und Strategien für Wachstum und Entwicklung sind, sowohl wirtschaftliche, soziale als auch ökologische Aspekte in einer einheitlichen und ganzheitlichen Strategie für nachhaltige Entwicklung zu integrieren. Als Basis hierfür ist ein starkes Umdenken erforderlich, ebenso muss es zum Ziel werden die Kluft zwischen Arm und Reich aufzuheben, da diese ansonsten immer wieder zu weiterer Polarisierung und Konflikten führen wird.
Es ist von vitaler Bedeutung, die Bedürfnisse und die Wünsche nach Gerechtigkeit, Menschenrechten und Sicherheit von mehr als 9 Milliarden Menschen zu erfüllen, ohne die Welt unseres zerbrechlichen Planeten weiter zu schädigen. Nur so kann echte Nachhaltigkeit erzielt werden. Gemäß Lees werden wir dieses Ziel nur erreichen, wenn wir bereit sind, dem notwendigen Wandel der Zeit zuzustimmen und einer Zukunft mit niedrigen CO2-Emissionen, schonenderem Umgang mit Ressourcen und sozialer Gerechtigkeit entgegenzusteuern. Dabei ist es wichtig und von größter Notwendigkeit, dass wir aufwachen und erkennen, dass wir jetzt handeln müssen. Es war ein packender und interessanter Vortrag und auch die anschließende offene Fragerunde brachte viele weitere interessante Themen ans Tageslicht.
Philipp Wiatschka, Junge Wirtschaft: „Für uns ist es toll, dass der Rotary Club Gmunden Traunsee solch tolle Persönlichkeiten nach Gmunden holt und weiter ist es ermutigend, dass auch schon dort etwas bewirkt werden will, die Welt ein Stück besser zu machen. So wird der Verkauf der Eintrittskarten einem gutem Zwecke gespendet und sie haben uns durch die Vermittlung von einer Persönlichkeit wie Martin Lees die Möglichkeit gegeben, dass sich auch die junge Generation mit diesem für uns alle bedeutsamen Thema beschäftigen kann. Dafür möchten wir uns im Namen der „Jungen Wirtschaft“ herzlich bedanken.“
Elisabeth Neumann, Junge Wirtschaft: „Martin Lees ist eine einzigartige Persönlichkeit, der binnen Minuten die Aufmerksamkeit und Herzen der Zuhörer für sich gewinnen kann. Es ist motivierend und aufbauend zu sehen, mit wie viel Herzblut er sich für eine nachhaltige und gerechte Welt einsetzt. Ein Mann mit vielen Lösungsansätzen, viel Erfahrung und visionären Denkansätzen, die uns alle inspirieren sollten. Ein Mann, der uns sagt, wacht auf, leistet euren Beitrag und macht bei dem notwendigen Wandel mit! In diesem Sinne möchte ich alle ermutigen, diesem Aufruf zu folgen.“
Ein paar Fakten zum Schluss, die uns alle zum Denken anregen sollten: Die Menschheit es geschafft hat, in den letzten 30 Jahren schon 75 % der Meeresgroßtieren auszurotten. Die Zahl der Hungernden stieg in der letzten Zeit auf 1 Milliarde Menschen an, täglich sterben rund 5000 Kinder an Hunger und Krankheiten. Die Kluft zwischen Arm & Reich wird immer größer, 2 % der reichsten Leute besitzen etwa 50 % des globalen Reichtums.
Elisabeth Neumann, JW Gmunden