Eigentlich konnte man erwarten, dass der eine oder andere abschließende Tabellenplatz der ADMIRAL Basketball Bundesliga bei der Doppelrunde des vergangenen Wochenendes fixiert würde, dem war aber nicht so. Es hat zwar einige Verschiebungen gegeben, vor allem für die Redwell Gunners Oberwart geht es weiter aufwärts, für die Allianz Swans Gmunden weiter abwärts. Aber weder für den BC Zepter Vienna vorne, noch für die magnofit Güssinger Knights hinten ist der Tabellenplatz schon festgezurrt, für die punktegleichen Xion Dukes Klosterneuburg und ece bulls Kapfenberg ohnehin nicht.
Damit bleibt der WBC Raiffeisen Wels als Tabellenführer der H2 auch zum PAPERBOX All-Star Break das einzige Team, das seine Position in den Snickers®-Play-Offs kennt. Denn auch in der Qualifikationsrunde gab es weder um den letzten Viertelfinalplatz zwischen dem UBSC Raiffeisen Graz und den Raiffeisen Fürstenfeld Panthers noch um die Rote Laterne zwischen den Chin Min Dragons St. Pölten und den Arkadia Traiskirchen Lions eine Entscheidung.
Wie können diese Entscheidungen aussehen und wie ist es dazu gekommen? Anstatt Gewinner und Verlierer zu küren und dann die Lage zu analysieren gehen wir dieses Mal auf diese Fragen Team für Team ein.
H1
BC Zepter Vienna (Rang 1, 42 Punkte): Die Wiener müssen also noch Zittern, die Ausgangslage ist klar: Man spielt noch gegen die beiden einzigen Verfolger, mindestens ein Sieg muss dabei her. Sollte man beide Begegnungen verlieren, wird es kompliziert. Sollten alle drei Teams am Ende punktegleich sein, wäre der erste Rang für Wien genauso verloren wie bei Punktegleichheit mit den Dukes. Wäre man am Ende nur mit den Bulls gleichauf, so darf man das letzte Spiel gegen die Steirer um nicht mehr als neun Punkte verlieren, um voran zu bleiben.
Xion Dukes Klosterneuburg (Rang 2, 38 Punkte): Richtung Rang 1 haben wir fast alles besprochen, was noch zu sagen bleibt: Bei einer Pattstellung zwischen BC, Bulls und Dukes würde man den nur dann verpassen, wenn die Bulls gegen den BC um 68 Punkte höher gewinnen würden als die Dukes, ein eher unrealistisches Szenario… Und der letzte Gegner der Dukes sind die Gunners, die könnten bei Punktegleichheit den Meister noch überholen, wenn sie um mindestens 13 Zähler gewinnen würden.
ece bulls Kapfenberg (Rang 3, 38 Punkte): Die Bulls fahren in Runde 31 zu den Swans und haben das Head-to-Head gegen die Dukes verloren. Rang zwei wäre also nur möglich, wenn man punktemäßig vor Klosterneuburg läge. Andererseits sind die Gunners für die Steirer keine Gefahr mehr, weil man da den direkten Vergleich mit 3:1 für sich entschieden hat.
Redwell Gunners Oberwart (Rang 4, 34 Punkte): Auch über die Gunners wurde bereits einiges gesagt, für sie steht zunächst das Burgenländische Derby an. Auch hier noch der Blick nach hinten: Ein Sieg bei zwei Begegnungen reicht, um sich die Schwäne vom Leib zu halten.
Allianz Swans Gmunden (Rang 5, 32 Punkte): Gmunden scheint auf Rang 5 jetzt ziemlich festgenagelt, um die Gunners noch zu überholen bräuchte man zwei Siege neben den notwendigen zwei Oberwarter Niederlagen. Das Gleiche gilt mit umgekehrten Vorzeichen auch nach hinten gegenüber den Knights.
magnofit Güssinger Knights (Rang 6, 28 Punkte): Einen Zusatz gibt es noch zu den schon bei den Swans erläuterten Umständen: Die Güssinger bräuchten nicht nur zwei Siege und zwei Swans-Niederlagen, das ausstehende Duell in Gmunden müsste dazu noch mit mindestens 17 Zählern Differenz gewonnen werden.
H2
WBC Raiffeisen Wels (Rang 7, 32 Punkte): Da gibt es nicht viel zu sagen, die ausstehenden Begegnungen gegen Dragons und Panthers dienen nur noch der Vorbereitung auf die Play-Offs.
UBSC Raiffeisen Graz (Rang 8, 22 Punkte): Durch die Niederlage gegen die Dragons wurde es jetzt ganz einfach: Der Sieger der Begegnung mit den Panthers am kommenden Wochenende ist im Viertelfinale, der Verlierer fährt auf Urlaub.
Raiffeisen Fürstenfeld Panthers (Rang 9, 20 Punkte): Die Panthers sind einer der Gewinner des Wochenendes, das abschließende Spiel gegen Wels muss nun nicht mehr gewonnen werden, es „reicht“ ein Sieg in Graz.
Chin Min Dragons St. (Rang 10, 8 Punkte): Die Dragons haben sich wieder auf Rang 10 vorgekämpft, mit einer Überraschung in Wels könnte dieser Rang vorzeitig fixiert werden.
Arkadia Traiskirchen Lions (Rang 11, 6 Punkte): Sollte St. Pölten in Wels verlieren, dann käme es am letzten Spieltag zum direkten Duell um die Rote Laterne mit den Dragons. Auch hier würde dann gelten: Der Sieger ist Zehnter, der Verlierer Elfter.
Spieler der Runde: Zum letzten Mal in diesem Jahr küren wir zwei Spieler der Runde und es ist nicht überraschend, dass beide von der momentanen „Mannschaft der Stunde“, den Redwell Gunners Oberwart kommen. In Runde 29 sorgte Seamus Boxley (im Bild ganz links) gegen die Swans für 23 Punkte, 10 Rebounds und 2 Blocks, Dank einer Treffsicherheit von 71 % aus dem Feld ergab das am Ende 29 Effizienzpunkte.
Übertroffen wurde er diesbezüglich zwei Tage später von seinem Teamkollegen Richard Chaney (im Bild ganz rechts; © pictorial/W. Steflitsch): Der traf gleich 83 % seiner Würfe und kam damit auf eine Effizienz von 34. Bei den Punkten (21) und Rebounds (6) war er etwas schlechter als sein Teamkollege, dafür konnte er noch zwei Steals verbuchen. Auf alle Fälle zweimal eine klare Angelegenheit für uns, was die Vergabe dieser Auszeichnung betrifft. Statistik der Runde:
Eines der Themen der letzten Wochen war sicherlich der Absturz der Allianz Swans Gmunden in der Tabelle. Dazu haben wir gleich ein paar Zahlen herausgesucht.
Zunächst einmal auf die Gmundner, immerhin das erfolgreichste Team des Jahrtausends, bezogen: Zuletzt waren die Schwäne im Jahr 2002 nicht unter den Top‑3 der Abschlusstabelle, danach gab es mit einer Ausnahme (elf — 07/08) nie mehr als neun Saisonniederlagen, heuer hält man schon bei 12. Was aber noch viel interessanter ist: Nur zweimal (Wörthersee Piraten 2001 als #5, Oberwart Gunners 2007 als #6) schaffte es ein Team aus der unteren Hälfte der Setzliste ins Finale, den Titel konnten aber auch die beiden nicht holen.