Knapp 40 Frauen aus 10 verschiedenen Ländern haben im ersten Bestehungsjahr des Projekts Communicare aktiv an diesem teilgenommen. Vor einem Jahr, am internationalen Frauentag 2012 startete dieses Projekt, welches das Miteinander reden, sich austauschen mit Frauen aus unterschiedlichen Sprach- und Kulturkreisen, in den Mittelpunkt stellt und das Deutschlernen für Migrantinnen in Gesprächspaaren anbietet.
12 Gesprächspaare haben sich gefunden und bestehen auch weiterhin. Die Frauen profitieren nicht nur beim Erlernen der deutschen Sprache, sondern alle erleben eine große persönliche Bereicherung. Herzlichkeit, Berührung und beginnendes Verständnis für die jeweils andere Gesprächspartnerin begleiten sie.
Ein Miteinander ist erst dann möglich, wenn Migrantinnen und Österreicherinnen beginnen, Kontakte, Freundschaften untereinander zu pflegen. Frau fühlt sich willkommener, traut sich, die ungewohnte Sprache zu sprechen, merkt, dass ihr zugehört wird. Und die österr. Frauen merken, wie schwer es ist, Deutsch zu lernen, merken, mit welchen Problemen sich die andere Frau auseinandersetzen muss, dass jeder Arztbesuch, jedes Bankgeschäft, jeder Behördengang eine große Herausforderung ist. Man entwickelt gegenseitiges Verständnis, tauscht sich über die unterschiedlichen Auffassungen des alltäglichen Lebens aus. Der Blick — und auch das Herz — werden offener.
Die kleinen, feinen Begegnungen zwischen den Zeilen, das Strahlen der Augen, wenn die Frauen von ihren Gesprächspartnerinnen erzählen, das Bedanken für diese Begegnung, für diese Erfahrung – das ist es, was dieses Projekt ausmacht. In monatlichen Treffen aller Teilnehmerinnen finden die Frauen Gelegenheit, sich im größeren Rahmen auszutauschen und sich gegenseitig kennenzulernen.
20 Frauen sitzen um einen Tisch und hören mit größter Spannung den Erzählungen einer Migrantin über ihre ersten Erfahrungen in Österreich zu, oder warum es so viele Jahre gedauert hat mit dem Deutsch lernen zu beginnen. Viele machen die Erfahrung, dass sie – auch wenn sie in gebrochenem Deutsch reden – gehört und verstanden werden. Eine Erfahrung von großer Wertschätzung und Ernstgenommen Werdens.
Am Montag den 11. März werden Projektleiterin Christina Angerer – Schilcher und Teilnehmerinnen des Projekts zu Gast bei Klaus Tscherne in seiner Radiosendung Salzbrezn um 18.00 Uhr im Freien Radio Salzkammergut sein. Sie werden dort über das Projekt und ihre Erfahrungen damit berichten.
Bei Interesse an einer Teilnahme am Projekt bitte bei Christina Angerer – Schilcher in der Frauenberatungsstelle, Bahnhofstr. 14, Tel 0650/3150168, christina.angerer@frauensicht.at melden.