Unternehmerin des Monats April ist Elisabeth Fellner aus Bad Goisern. Die Geschäftsführerin des Frisiersalons „Er & Sie“ wurde gestern von WKOÖ-Vizepräsidentin Ulrike Rabmer-Koller ausgezeichnet. „Die Wirtschaft braucht das Potenzial der Frauen. Wir zeigen auf, was selbständige Frauen am oö. Wirtschaftsstandort leisten, und holen herausragende Unternehmerinnen vor den Vorhang.
Ob Tourismus, Transport, Handwerk oder andere Branchen, ob Ein-Personen-Unternehmen oder Großbetrieb, Oberösterreichs Frauen in der Wirtschaft kommen bei der ‚Unternehmerin des Monats‘ ganz groß raus. Die Initiative findet enormen Zuspruch. Mittlerweile haben sich mehr als 100 Unternehmerinnen aus ganz Oberösterreich für die Unternehmerin des Monats beworben“, freut sich WKOÖ-Vizepräsidentin und FidW-Landesvorsitzende Ulrike Rabmer-Koller über den Erfolg der Initiative.
Unternehmerinnen haben heute bereits eine starke Stellung in der oö. Wirtschaft. Aktuell wird ein Drittel aller Unternehmen von Frauen geführt, bei den Neugründungen beträgt der Frauenanteil sogar 45 Prozent. Rechnet man dann auch noch die Zahl der Mitunternehmerinnen dazu, die gemeinsam mit ihrem Partner das Unternehmen leiten, so kann man sagen, dass sicher die Hälfte der oö. Betriebe wesentlich von Frauen geleitet bzw. mitbestimmt wird.
Die großen Chancen im Leben auch anderen weitergeben Auf den ersten Blick ist Elisabeth Fellner eine klassische Friseurin für Damen und Herren und bietet zusätzlich Maskenbilden, Perückenverkauf und –Service sowie einen Mobilservice für Schwerkranke und Behinderte.
Auf den zweiten Blick jedoch ist Elisabeth Fellner auch eine Frau mit einem großen Herz, viel Abenteuerlust und ein starker Geist, der sich nicht von seinen Träumen abbringen lässt. So wurde das Unternehmen u.a. für die Lehrlingsintegration ausgezeichnet: Ein Integrationslehrling wurde bereits ausgebildet, einer ist gerade in Ausbildung und heuer kommt wieder ein Integrationslehrling dazu.
In den Slums von Concondia (Argentinien) hat Elisabeth Fellner im Jahr 2003 Haareschneiden gelehrt, selbst 7 Wochen lang Kindern unentgeltlich die Haare geschnitten, der Hilfsorganisation Nueva Viva Akku-Haarschneidemaschinen und sämtliches Friseur-Schneidezubehör gespendet und so das Projekt ins Laufen gebracht. „Dieses Projekt wächst und liegt mir sehr am Herzen“, so Fellner. Bei einem weiteren Aufenthalt im Jahr 2010 war dieses Projekt so gewachsen, dass jetzt eine eigene Friseurberufsschule besteht, in der auch Köche, Schneider und Bäcker ausgebildet werden.
„Ich habe selbst in meinem Leben viele Chancen bekommen, daher möchte ich auch anderen Chancen geben. Wichtig ist, dass man immer — privat wie auch beruflich — konsequent auf seine Ziele hinarbeitet und sich nicht davon abbringen lässt, denn Traumtöter gibt es genug.“
Elisabeth Fellner hat 1985 den Betrieb von ihrem Vater übernommen, ihr Sohn war damals drei Jahre alt. Mit der Unterstützung ihres Mannes war es Elisabeth Fellner möglich, viel Zeit für ihren Betrieb und ihr Engagement zu haben. „Als Familie ist man nur gut, wenn man ein Team bildet“, ist Fellner überzeugt und auf Teamarbeit setzt sie auch im Unternehmen.
Ihren 5 Mitarbeiterinnen, die zum Teil schon 25 Jahre im Unternehmen sind, bietet sie viel zeitliche Flexibilität bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Außerdem setzt sie stark auf die Jugend, nicht nur bei der Lehrlingsausbildung: „Es ist wichtig, modisch immer auf der Höhe der Zeit zu sein und die Jugend topmodisch zu stylen. Nur so wird man auch von den jungen Menschen immer wieder gebucht und als Friseurin kann man langfristig nur überleben, wenn auch die Jugend unter den Kunden stark vertreten ist.“
Fotos: Fellner