Neu inszeniert und spannender denn je präsentiert sich die heurige Oberösterreich Rad-Rundfahrt. Grund dafür ist eine Änderung im Etappenplan: Anstatt der traditionell schweren Mühlviertel Etappe zum Auftakt, steigt als Ouverture zur vierten Auflage der Tour durchs Land ob der Enns eine Sprinter-Etappe ins Innviertel mit Ziel in Altheim.
Eine dramaturgische Meisterleistung von Rad-Landestrainer Karl Hammerschmied dann auch das zweite Teilstück, welches von der Stahlwelt Linz nach Aigen im Mühlkreis führt. Dort könnte durch eine kleine Entschärfung des Parcours sowohl ein Sprinter sein gelbes Trikot verteidigen, als auch ein Bergstarker Allrounder wie Ricci Zoidl die gesamte Tour auf den Kopf stellen.
Finale gefahren wird wie jedes Jahr im Salzkammergut. Und auch zwischen Altmünster und Mondsee wartet auf den Tour Tross ein Streckenprofil das Hochspannung bis zum letzten Meter verspricht.
Doch nicht nur das Publikum, auch der Radsport Nachwuchs profitiert von der weiter verfeinerten Streckenarchitektur, denn gerade die jungen Fahrer wurden in Vergangenheit von der brutal schweren Route überfordert.
Zusätzlich Attraktivität für den Rennverlauf bringt die Tatsache, dass die OÖ Tour heuer nicht die letzte Quali Hürde für die Österreich Rundfahrt ist, sondern von allen fünf heimischen Conti Teams mit Sicherheit als echte Generalprobe genutzt wird. Ein offensives Rennen darf erwatet werden.
Die Etappen:
1. Etappe: Die Sprinter kämpfen ums Gelbe Freitag 14.06.2013 Wels max.center – Altheim 178,8km Start: 13:00 Ziel: ab 17:30
Wie bei allen großen Rundfahrten der Welt gehört auch bei der heurigen Oberösterreich Rundfahrt der Auftakt den endschnellen Männern. Wahrscheinlich! Denn wie in den vergangenen Jahren müssen sich die muskelbepackten Sprinter auf der Fahrt vom Welser max.center über den recht tückischen Hausruck und Kobernaußerwald wuchten.
Und dort wartet heuer eine böse Überraschung: gleich zweimal steht die 1,8km lange und knapp 10% steile Bergwertung Höh in der Marschtabelle. Dafür wurde bei den flachen Finalschleifen gespart: Vier statt bislang sieben Runden haben die Sprinter-Teams Zeit die Fluchtgruppen zu stellen, die sich bei der Fahrt durch die Hügel ganz sicher bilden. Für die Sportler könnte das knapp werden, fürs Publikum wird’s dadurch sicher noch spannender.
Belohnt wird der heurige Altheim Sieger aber nicht nur mit dem schon traditionellen, flüssigen Gruß aus der Bierregion Innviertel, sondern vor allem mit dem ebenfalls Gold Gelben Leader Trikot des Oberösterreichischen Tourismus.
Neben den bekannt schnellen Tschechen, aus dem Braunauer KTM Gebrüder Weiss Oberndorfer Team sollte die Fahrt in die Thermenregion Josef Benetseder liegen. Er war in Altheim bereits im Jahr 2010 siegreich, außerdem ist Beni einer den die Aussicht auf einen großen Schluck Bier noch zusätzlich motiviert …
2. Etappe: Die Chance für die Roller Samstag 15.06.2013, Linz voestalpine Stahlwelt – Aigen/Mkr. 137,8 km Start: 13:00 Uhr / Ziel: ab 16:15 Uhr
Im Vorjahr machte die Mühlviertel Etappe vor allem wegen der brutalen Streckeführung, aber auch mit einem Zuschauerrekord Schlagzeilen. Der heurige Parcours wurde im Vergleich zur letzten Austragung deutlich entschärft und zwar nicht nur um den tausenden Zuschauern im oberen Mühlviertel noch dramatischeren Radport zu bieten, sondern auch um den U23 Fahrern bessere Chancen einzuräumen. Schwer wird’s trotzdem denn das Höhenprofil des 137,8km langen Teilstücks weist keinen einzigen flachen Meter auf.
Auch wenn Österreichs neuer Radstar Ricci Zoidl momentan auf jedem Terrain unbesiegbar scheint, sollte dem Mühlviertler gerade seine Heimetappe liegen und wenn er trotzdem nicht den besten Tag erwischt, macht dem Goldwörther sein Fanclub ganz sicher lautstark Beine…
3. Etappe: Die große Unbekannte Sonntag 16.06.2013 Altmünster — Mondsee 131,7km Start: 11:00 Ziel: ab 14:00
Bis auf den Start beim Fahrrad Museum in Altmünster ist die Finaletappe eine echte Fahrt ins Unbekannte. Das erste große Fragezeichen des Tages ist wie groß der Schaden sein wird, den die Bergwertung Großalm im Feld verursacht. Denn für angeschlagenen Sprinter könnte der Weg vom Traunsee über den schwersten Anstieg der Tour zum Attersee nämlich eine Fahrt zum Scharfrichter werden.
Absolutes Neuland betritt die Tour dann in Mondsee. Dort wartet mit dem dreimal zu fahrenden Lackenberg eine echte „Erstbefahrung“ auf die 150 Starter.
Einer wird den Schlusstag trotz aller topographischen Schwierigkeiten besonders genießen: Für Lukas Pöstlberger wird die Fahrt durchs Salzkammergut die letzte Parade im weißen Trikot, das ihn als Österreichischen Staatsmeister ausweist. Denn exakt eine Woche nach der Etappe durch seinen Heimatbezirk Vöcklabruck muss der Schwanenstädter seinen Titel bei den nationalen Titelkämpfen verteidigen.
Die Tour in Zahlen:
448,3km
150 Starter
80 Betreuer
90 Mitarbeiter Organisation
15 Polizisten
80 Autos und Transporter
25 Motorräder