Das BG/BRG Schloss Traunsee hilft mit, Weltkulturerbe zu bewahren
Was nützen Terabite, wenn externe Festplatten nach fünf Jahren ihren Geist aufgeben? Oder: Schon beim 40-jährigen Jubiläum der ersten Mondlandung konnten die wissenschaftlichen Originaldaten nicht mehr gelesen werden, weil keine passenden Geräte mehr vorhanden waren. Kein Wunder also, dass eine Rückbesinnung einsetzt auf das haltbarste Informations-Trägermedium in der Menschheitsgeschichte — Keramik.
Auf dieses Material greift das Projekt MOM („Memory of Mankind“) zurück. Hunderttausende, sogar Millionen Tontafeln mit Botschaften über die unsere Zivilisation werden dabei an verschiedenen Orten der Welt positioniert, gerichtet an die Menschheit in hunderten, wenn nicht sogar tausenden Jahren.
Am Freitag, 17. Mai, werden die ersten 500 Tafeln im Hallstätter Salzberg eingelagert. Anschließend werden Experten und Expertinnen aus Archäologie, Geologie oder der Semiotik in einer Podiumsdiskussion erörtern, wie wir unser Wissen und unsere kulturellen Errungenschaften Menschen einer fernen Zukunft mitteilen können. Die Tafeln sind durchnummeriert.
Fotos: BRG Schloss Traunsee
Sie wurden vom Naturhistorischen und vom Kunsthistorischen Museum Wien, von der Burghauptmannschaft Österreich, vom Mauthausen Memorial, der Universität Wien und vielen größeren und kleineren Institutionen, Kommunen und Privatleuten mit Text und Fotos versehen. Auch Schülerinnen und Schüler des BRG/BORG Schloss Traunsee, konnten bei diesem Weltprojekt mitwirken.
Sie haben versucht auf den Tafeln ihren Ururururur…Urenkeln und –enkelinnen Wissenswertes mit zu teilen. Zusammen mit MOM-Mastermind Martin Kunze, einem in Gmunden lebenden Keramiker, fertigten sie Tontafeln mit ihren individuellen Botschaften für die ferne Zukunft an. Sollten die Tontafeln dereinst gefunden werden und niemand mehr unsere Sprache sprechen, dann können durch die Fülle der Texte und mit Hilfe von Piktogrammen Hinweise zum Dekodieren gegeben werden.
Zitate: „Das 21. Jahrhundert ist für mich eine große Revolution: Politisch, wirtschaftlich, kulturell und vor allem technisch. Voraussichtlich wird die Technik in naher Zukunft noch viel mehr die Welt bestimmen als heute. Ich kann mir vorstellen, dass es die Zukunftsmenschen interessieren könnte, wie die Prototypen ihrer Hochtechnologien ausgesehen haben, vom Mikrochip bis zu künstlichen Organen. „(Lukas Zeller, Oberösterreich) Wie wird der Mensch der Zukunft seine Mobilität im Griff haben, gibt es statt Autos Raumschiffe, die uns in Sekundenbruchteilen zum Zielort bringen?
Gibt es noch Wasser auf der Erde, kann man die Meere effizient entsalzen? Kann man Gedanken lesen – mit einem Lasergerät oder was immer? Egal, wie die Zukunft beschaffen sein wird, wir sind ihre Vergangenheit. Die Menschen wird interessieren, wie wir in der Kindheit, der Jugend und als Erwachsene gelebt und gearbeitet habe, dass wir Freizeit hatten und Familie und Geld. (Vivian Antretter, Mexiko)