Paul Preuß gilt als geistiger Vater des Freikletterns und als bester Kletterer seiner Zeit. 2013 jährt sich der Todestag von Paul Preuß zum hundertsten Mal. Zu diesem Anlass steht das Salzkammergut von 28. Juni bis 5. Oktober ganz im Zeichen des „Godfathers of freeclimbing“. Reinhold Messner wird von 28. bis 30. Juni im Salzkammergut über die Tätigkeit von Preuß und seine sportlichen Leistungen referieren.
„Immer wenn ich ins Salzkammergut reiste, tat ich dies eines Mannes wegen. Auch heuer komme ich wieder seinetwegen: Paul Preuß“, schreibt Reinhold Messner in seinem Vorwort zu den Paul Preuß-Tagen im Salzkammergut. Am 28. Juni liest der Extremalpinist aus Südtirol ab 20 Uhr im Vitalhotel Gosau aus seinem Buch „Der Philosoph des Freikletterns. Die Geschichte von Paul Preuß“, das im Anschluss mit dem Welterbepreis 2013 ausgezeichnet wird.
Am Samstag, dem 29. Juni hält Messner im Kur- und Congresshaus Bad Aussee den Vortrag „Paul Preuß – Free Solo“. Darin wird er dem Publikum die Philosophie und die herausragenden Leistungen des 1913 verstorbenen Kletterpioniers näherbringen. „Ich werde – auch wenn ich mich vom extremen Bergsteigen bereits zurückgezogen habe – immer wieder Preuß-Wege wiederholen.
Das mache ich zum besseren Verständnis der alpinen Geschichte, zum besseren Verständnis von Paul Preuß und zum besseren Verständnis meiner selbst“, philosophiert Messner über eines seiner Vorbilder. Im Rahmen der Veranstaltungen wird er auch seinen aktuellen Vortrag „Passions for limits“ präsentieren. Zum Abschluss seines Besuches im Salzkammergut wird Messner am Sonntag dem 30. Juni in Altaussee, unterhalb der von Preuß ehrfürchtig geliebten Trisselwand, eine Paul Preuß-Skulptur enthüllen.
Paul Preuß – der geistige Vater des Freikletterns
Am 19. August in Altaussee geboren, begann er mit elf Jahren die umliegenden Berge zu erkunden. Als seine erste Tour mit „sportlichem Wert“ beschrieb Preuß die Begehung der Planspitze im Gesäuse im Sommer 1908. In der Folge gelangen ihm binnen weniger Jahre mehr als 1200 Ersteigungen und 150 Erstbegehungen. „Wer ein technisches Hilfsmittel braucht, um eine Tour machen zu können, die er ohne dieses nicht wagen würde, soll auf die Tour verzichten“, lautete einer seiner Leitsätze.
Neben seiner sportlichen Tätigkeit fand er sogar noch Zeit, um in Wien und München Naturwissenschaften zu studieren. In den Jahren 1911 bis 1913 erzielte er seine größten Erfolge.
Am 3. Oktober 1913 brach er auf, um die Nordkante des Mandlkogels am Gosaukamm im Dachsteingebiet zu besteigen. Von dieser Tour kehrte er nicht mehr zurück. Erst am 14. Oktober 1913 wurden seine sterblichen Überreste gefunden. Die genauen Umstände dieses Unfalles blieben aber ungeklärt.