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Energie AG zieht Kraftwerksbau an der Traun zurück

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Die ober­ös­ter­rei­chi­sche Ener­gie AG wird ihr geplan­tes Was­ser­kraft­werk an der Traun bei Bad Goi­sern vor­erst nicht bau­en. Dies mel­de­te die Ener­gie AG kürz­lich in einem Schrei­ben an den Bür­ger­bei­rat (sie­he Hier Ener­gie AG zieht Kraft­werks­bau an der Traun zurück). Grund dafür sei die zu gerin­ge Wirt­schaft­lich­keit des Kraft­werks. Der seit Jah­ren sin­ken­den Strom­preis ist eine Fol­ge des zuneh­men­den Strom­an­ge­bots am Markt, v.a. aus Wind­ener­gie und Photovoltaikanlagen.

Unter die­sen Rah­men­be­din­gun­gen ist es inak­zep­ta­bel, die letz­ten Fluss­ju­we­le zu zer­stö­ren. Das trifft v.a. auf des umstrit­te­ne geplan­te Kraft­werk an der Schwar­zen Sulm zu, das eine ähn­li­che Ener­gie­aus­beu­te wie das jetzt abge­sag­te Kraft­werk an der Traun hat.

  Lauf­kraft­werk   Bad Goisern Aus­lei­tungs­kraft­werk Sulm
Aus­bau­leis­tung 4800   kW 4920   KW
Jah­res­strom­erzeu­gung 13,9   GWh 17,8   GWh

Wir pro­du­zie­ren der­zeit eine Strom­schwem­me, die den Preis für die Erzeu­ger drückt. Trotz­dem sol­len Kraft­wer­ke selbst in den letz­ten Natur­ge­bie­ten geneh­migt wer­den. Das ist Natur­zer­stö­rung gegen öko­lo­gi­sche und öko­no­mi­sche Ver­nunft”, so Ulrich Eichelmann.

Land und Bund müs­sen die Situa­ti­on neu bewer­ten und die vie­len Kraft­werks­pro­jek­te stop­pen. Allein 60 mitt­le­re und grö­ße­re Was­ser­kraft­wer­ke sind in Öster­reich geplant, vie­le davon in öko­lo­gisch wert­vol­len Flussabschnitten.

Im Juni erreich­te der Strom­preis an der Leip­zi­ger Strom­bör­se den nied­rigs­ten Preis seit 6 Jah­ren. Bekam ein Pro­du­zent 2008 für die Kilo­watt­stun­de noch über 7 Cent, so ist der Preis nun unter 3 Cent gesun­ken, aktu­ell liegt er bei 2,78 Cent/KWh.

www.pressebox.de/pressemitteilung/bhkw-infozentrum-gbr/Strompreis-an-der-Stromboerse-EEX-bricht-im-Juni-ein-tiefster-Monatspreis-seit-mehr-als-6-Jahren/boxid/607876

Exper­ten gehen davon aus, dass der Strom­preis nied­rig bleibt und die Höhen von 2008 nicht mehr erreicht, v.a. weil stän­dig neue Wind- und Pho­to­vol­ta­ik­ka­pa­zi­tä­ten erstellt wer­den. Das heißt, vie­le der Was­ser­kraft­pro­jek­te (aber auch ande­rer Kraft­werks­pro­jek­te) wur­den unter fal­schen öko­no­mi­schen Bedin­gun­gen erstellt. “Wir brau­chen kei­ne zusätz­li­chen Kapa­zi­tä­ten, son­dern wir müs­sen den Ener­gie­ver­brauch ein­schrän­ken. Wir pro­du­zie­ren nicht zuwe­nig, wir ver­brau­chen zuviel”, so Ulrich Eichel­mann abschließend.

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6 Kommentare

  1. Falschdenker am

    Also ich hab noch nix bemerkt das der Strom­preis gefal­len wäre — Was­ser­kraft gehört genutzt und die neu­en Berei­che an errich­te­ten Kraft­werks­an­la­gen sind sehr toll gelun­gen zb. wo baden die Goi­se­rer in der Traun usw usw !

  2. Hans Johann am

    welch eine groß­zü­gi­ge Ges­te, sie bau­en vor­erst nicht.
    Jetzt müs­sen wir ihnen wahr­schein­lich auch noch dank­bar sein?

  3. Also ich hab vom sin­ken­den Strom­preis noch nichts bemerkt, aber wir müs­sen ja die gan­zen Direk­to­ren und Auf­sichts­rä­te gut füttern.

  4. Gärt­ner Lan­des­haupt­mann und Kul­tur­re­fe­rent Dr. Josef Püh­rin­ger (Dumm und Dümmer)

  5. Erich-Karl am

    Der seit Jah­ren sin­ken­den Strom­preis…” Von wel­chem Land wird hier gesprochen?