Die Beschwerden oberösterreichischer Arbeitgeberbetriebe über einzelne Mitarbeiter, die Leistungen des Sozialstaates vorsätzlich missbrauchen, nehmen in den letzten Monaten auffallend zu. Das ist jedenfalls die Wahrnehmung des Service Centers der WKO Oberösterreich, wo sich immer mehr Mitgliedsbetriebe vor allem über den Missbrauch des Krankenstandes beklagen.
Urlaubsgrüße auf Facebook im Krankenstand
Den Vogel schießt in einem aktuellen Fall der Mitarbeiter eines Handwerkbetriebes aus dem Bezirk Gmunden ab. Auf Grund eines groben Vertrauensbruches des verhaltensauffälligen Dienstnehmers musste der Dienstgeber die Entlassung aussprechen. Vom behandelnden Arzt vor Ort sowie vom Chefarzt der Kasse krank geschrieben, entschloss sich der Arbeitnehmer spontan zu einem Urlaub in „Bella Italia“ und nahm gleich die ganze Familie mit.
Seinen zahlreichen Facebook-Freunden übermittelte er — noch immer im Krankenstand — wortwörtlich folgendes Posting:
Freitag, 26. 7., 13.25 Uhr
Liebe FB-Freunde! Bin ab heute 13.00 Uhr bis einschließlich Samstag, den 3. August 2013 abends, mit meinem Dreimäderlhaus in Italien auf Urlaub und nicht erreichbar! Wünsche euch allen eine schöne Woche!!
salzi.aktuell — Nachrichten vom 12.9.2013
GKK zitiert Urlauber zur „Aufklärung“ zum Chefarzt
Nun ist allgemein bekannt, dass es für einzelne Krankheitsbilder durchaus auch unkonventionelle Therapien geben kann. Nicht in jedem Fall ist „Bettruhe“ der einzig sinnvolle Weg, um möglichst rasch gesund zu werden. Ein mehrtägiger Familienurlaub in Italien bei vollem Krankengeldbezug gehört aber in Österreich sicherlich nicht zum gängigen medizinischen Behandlungsrepertoire. Auch die OÖGKK dürfte dies so gesehen haben und zitierte dem Vernehmen nach den offenbar gar nicht so kranken Urlauber sofort nach dessen Rückkehr zur „Aufklärung“ zum Chefarzt.
„Wer krank ist, soll zu Hause bleiben und sich bestmöglich auskurieren. Wer aber zu Lasten des Sozialstaates, des Arbeitgebers und der Kollegen den Krankenstand missbraucht, muss die vollen Konsequenzen spüren“, zeigt WKOÖ-Präsident Dr. Rudolf Trauner keinerlei Verständnis für einen Sozialbetrug dieser Art. Für ihn ist es eine Unverfrorenheit sondergleichen, wenn eine krank geschriebene Person während des Krankenstandes auf Kosten der Beitragszahler mit seiner Familie gemütlich Urlaub im Ausland macht, anstatt alles zu unternehmen, um rasch gesund zu werden. „Auch wenn es sich hier zumeist um Einzelfälle handelt, muss ein derartig unsolidarisches und gesetzwidriges Verhalten kompromisslos geahndet und ein Exempel statuiert werden“, so WKOÖ-Präsident Trauner.
ertsaunlich ist, dass der artikel noch nicht richtiggestellt worden ist
Das ist ja eine Top Meldung. Da wird sich die Redaktion hüten mit der Richtigstellung einen Zahn zuzulegen. Und unsere Medien nehemen es mittlerweile mit der Wahrheit nicht so genau. Dort ein wenig was weglassen und anderer Stelle ein wenig dazu und die Geschichte wird für den Leser oder Hörer eine ganz Andere als sie war.
Die Richtigstellung fand schon am Freotag den 13. September um 23:57 in einem neuen Artikel statt. :-)
https://www.salzi.at/2013/09/urlaubs-facebook-posting-von-krankenkasse-bewilligt/
die richtigstellung ist immer noch eine frechheit…
.während die ursprüngliche meldung immer noch auf der startseite zu finden ist und tagelang der aufhänger der zeitung war, muss man nach der richtigstellung suchen!
@salzi.…die richtigstellung bitte für 2 tage als leitartikel!!!
So viel zum Thema Politik und Wahlkampf. Schlimm sich so eine reisserische Zeitungsente einfallen zu lassen nur um im Wahlkampf zu punkten und seinen Standpunkt zu unterstützen. Unsere Politik hat mittlerweile das Niveau unter der Gürtellinie erreicht. Was kommt als nächstes? Schlägereien im Parlament so wie in Kasachstan? Wenn sich nicht schleunigst die Moral ändert dann steuern wir fontal auf eine Bananenrepublik zu! Man braucht sich nur die TA-Freunderlwirtschaft ansehen. Dies ist aber nur die Spitze des Eisberges. Und davon bleibt keine Partei ausgelassen.
So schnell wie diese Meldung in der Salzi präsentiert wurde sollte sie auch wieder richtig gestellt werden.
Skandalöse Stimmungsmache gegen kranke Arbeitnehmer:
Sozialmissbrauchsfall der Wirtschaftskammer löst sich in Luft auf
Knalleffekt im jüngsten angeblichen Sozialmissbrauchsfall der Wirtschaftskammer: Jener Arbeitnehmer, der während seines Krankenstandes mit der Familie in Italien war, hat sich völlig korrekt verhalten, wie die Stellungnahme der Gebietskrankenkasse (siehe Anhang) belegt! AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer ist empört: „Mit einem Fall, der keiner ist, verunglimpft die Wirtschaftskammer pauschal die Arbeitnehmer und macht Stimmung gegen Kranke.“
Der Auslandsaufenthalt des betroffenen Arbeitnehmers erfolgte mit Bewilligung des behandelnden Facharztes und des Chefarztes der Gebietskrankenkasse. Deshalb wurde er nach seiner Rückkehr aus Italien auch keineswegs „zum Chefarzt zitiert“, wie die Wirtschaftskammer behauptet hat. Vielmehr hat sich der Kranke selbst bei der Gebietskrankenkasse retour gemeldet.
Unschuldiger wurde als Sozialschmarotzer gebrandmarkt
Durch die reißerisch aufbereiteten Falschinformationen der Wirtschaftskammer wurde der betroffene Arbeitnehmer, obwohl völlig schuldlos, als Sozialschmarotzer gebrandmarkt und durch die Medien gezerrt. „Dem Kollegen wurde grobes Unrecht zugefügt“, betont Kalliauer. „Da wir aus Datenschutzgründen keine personenbezogenen Daten erhalten, bitten wir ihn, sich bei uns zu melden – er hat selbstverständlich die uneingeschränkte Unterstützung der Arbeiterkammer!“
Stellungnahme von Andreas Stangl
FSG-Landesvorsitzender dazu:
„Sozialmissbrauch nimmt weiter zu“, ließ die Wirtschaftskammer kürzlich verlauten und hat dies mit einem Fallbeispiel belegt, das vor falschen Behauptungen nur so strotzt. Der Arbeitnehmer, der während seines Krankenstandes in Italien war, hat dies mit Erlaubnis seines Arztes und der Gebietskrankenkasse gemacht. Dazu FSG-Landesvorsitzender Andreas Stangl: „Das ist bewusste Stimmungsmache gegen kranke ArbeitnehmerInnen und eine pauschale Verunglimpfung Unschuldiger.“
Dass die Unternehmervertretung die Debatte künstlich hochzieht, belegen auch Zahlen. Von den rund 833.000 Krankenstandfällen im Jahr 2012 musste die Krankenkasse in nur 3600 Fällen – rund 0,4 Prozent – die Arbeitsunfähigkeit kontrollieren. Verwarnungen gab es gar nur in 0,09 Prozent. Besser täte es der Wirtschaftskammer, vor der eigenen Haustüre zu kehren. Etwa bei den Leasingfirmen, die in Oberösterreich der Versichertengemeinschaft jährlich geschätzte 2,8 Millionen Euro aufbürden, indem sie kranke Mitarbeiter ab- und erst nach der Genesung wieder anmelden.
Es gibt Anzeichen, dass die Abteilung Sozialpolitik der Wirtschaftskammer die Wahrheit über den angeprangerten Fall gekannt hat. Stangl stellt in Frage, ob in diesem Fall der Leiter dieser Abteilung weiterhin als AUVA-Obmann und als angelobtes Mitglied der Selbstverwaltung der OÖGKK tragfähig ist.
Also wäre es gut bei derartigen Artikeln auch die Sche zu hinterfragen, ev. auch die Meinung der Gegenseite. So ist es echt eine Hetze Arbeitnehmern gegenüber und gleich werden alle über einen Kamm geschert. Es gibt auch in der Wirtschaft schwarze Schafe, die das “Weiß der Herde” beieinträchtigen!
Sg.Hr. Sommer!
Sie schreiben, von 833000 Krankenständen “musste” die Krankenkasse nur 3600 kontrollieren (=0,4%)?? Soll das heißen, dass alle anderen o.K. sind oder einfach nicht kontrolliert wurden?
übrigens: Schafe, egal ob schwarz oder weiss, werden geschoren — nicht geschert!
Dem kann ich nur beipflichten — auch wir hatten erst kürzlich einen solchen Fall. Die Mitarbeiterin lies sich Krankmeldungen über vier Wochen ausstellen — wohl von einem “Bekannten”. Vorher wurde noch bei der Zeiterfassung betrogen. Und während des Krankenstandes konnten wir die Mitarbeiterin beobachten wie sie mit Kind und Oma am Bahnhof in den Urlaub zog.
Über die Arbeiterkammer dann das Schreiben wie unverständlich doch die fristlose Entlassung wäre …
Hier sollte endlich dem Unsinn Arbeiterkammer und kostenlosem Rechtsschutz ein Riegel vorgeschoben werden
und die Unternehmen gestärkt werden. Aber unsere Wirtschaaftskammer ist dazu doch unfähig …
Nettes Früchtchen! Zuerst lässt er sich von der Krankenkasse und anschließend vom AMS aushalten.
Manche Ärzte unterstützen auch die Aktion “Krankenstand statt Urlaub”. Vielleicht wollen sie damit die Berufskrankheiten vermeiden.
Vielleicht bin ich ja krank, weil ich noch arbeiten gehe?
es soll nicht heißen,wenn jemand krank ist,sich einzusperren!lebt er alleine,muß er sich des öfterens,trotz krankheit medikamente oder was zum essen besorgen!
ist eh traurig,aber es gibt viele kinder oder verwandte die sich nicht um kranke eltern oder angehörige kümmern,da darf es nicht zu solchen maßnahmen kommen!
aber auf urlaub fahren mit familie und ” KEGEL” finde ich eine große frechheit! hat sich selber geschädigt!!
Die blöden sterben nicht aus, jeden Tag steht ein neuer auf.
einfach die kontrolleure der gkk wieder verstärkt einsetzen. es kann nicht sein, dass sich “krankenständler” besonders am wochenende in tanzlokalen amüsieren, oder wie konkret, sogar “urlauben”.
Dazu kann ich nur zwei Dinge sagen:
1) Eine Frechheit, so etwas zu praktizieren!
2) Eine Dummheit, so etwas zu posten!
Also mir fällt da nur eines ein: DUMM DUMM DUMM !!!!!
Zurückzahlen an die GKK wird wohl hoffentlich passieren!
Wenn das alles so stimmt > hoffentlich muß der alles zurückbezahlen!!!!!!!!!!! An die OÖGKK!