Die vor allem in Amerka bekannte japanische buggle-gum-pop-punk-Formation “Shonen Knife” mit Einflüssen aus Gilsgroups der 60-Jahre und den Ramones gastierte letzten Freitag mit einer die Lebensgeister anregenden flotten, harmonischen, mit espritreichen Kanten aus Alternativ- und Garagenrock garnierten Show im Ebenseer Kino und hauchte dem Publikum mit einer die kommerziellen Zwänge des Musikbusiness verachtenden Show dem Publikum frisch-fröhlichen Schwung ein, mit der Message: “Lets rock!”
Die aus Osaka stammende Girlsband mit schnippischem Punk-Einschlag, der das satt harmonische Soundgemenge congenial komplementierte, fegte mit einer augenzwinkernden Mixtur aus Pop und Punk professionellst über die Bühne und erfüllten das Publikum mit jugendlichem Schwung und heiterem Charme, als bald blitzte aber der wahre Charakter hinter der Maske hervor: eine bissige Verachtung für kunstvernichtende Zwänge im Musikgewerbe. Mit viel Esprit, Charme, sowie Humor, gepaart mit Ensthaftigkeit und Perfektion warf das nun seit 1981 vor allem in amerikanischen Gefilden aktive Trio dem künstlerischen Verflachungsdruck im Musikbusiness den Fehdehandschuh vor die Füße.
When I finally got to see them live, I was transformed into a hysterical nine-year-old girl at a Beatles concert.”, meinte der von “Shonen Knife” begeisterte Kurt Cobain, die ihm bei der “Nevermind”-Tour als Vorband das Publikum anheizten und in Schwung brachten. So auch als Hauptakt im Kino Ebensee — die Mixtur aus Einfachheit und musikalischerAusdrucksfreude kroch dem Publikum umgehend in die Glieder, überreichlich mit Mainstreet-Bedürfnissen gefärbt, aus der die Verächtlichkeit für die Geldgier in ihrem Gewerbe boshaft verachtend und knallig hervorsprang.
Alles in allem war die Show war beeindruckend pefektionistisch, für viele im Publikum mutete sich der kommerzhaft übsteigerte asiatisch-amerikanische Pop-Punk wie eine ironische-sarkastische Persiflage auf die Musik ihrer Jugendzeit an, und so mancher jüngere Konzertbesucher mit romantischen Neigungen fühlten das Herz in der Lotusblüte in sich regen.
Text: Bernhard Feichtinger
Foto: Herbert Denzel, www.facebook.com/media/set/?set=a.10151849982652940.1073741843.151659022939&type=3