
Die Bedrohung, die wir bislang in der IT wahrgenommen haben, kam immer von außen. Cyberkriminelle waren es, die unsere Vorstellungen von Gut und Böse geprägt haben, weil sie an unsere Daten wollen.
Als Unternehmer wähnten wir uns zusammen mit Regierungsstellen und der Hightech-Industrie, von denen wir wichtige Impulse erhielten, auf der richtigen, der guten Seite. Ein Mann – Edward Snowden – hat dieses Weltbild jetzt schlagartig ins Wanken gebracht. Wir müssen uns jetzt fragen lassen, ob das nicht vorhersehbar war.
Urplötzlich verschiebt sich das Koordinatensystem unserer Wertvorstellungen. Waren es gestern nur die bösen „Black Hats“, die es abzuwehren galt, stehen jetzt andere Akteure wie Geheimdienste und die höchstwahrscheinlich eingeweihten politischen Entscheidungsträger im Rampenlicht. Und das Schlimmste ist, dass auch führende IT-Anbieter darin verstrickt sind, die uns bislang eine heile und sichere Welt vorgespielt hatten. Cyberkriminalität erhält dadurch eine ganz neue Dimension.
Die Enttarnung von PRISM und den anderen Ausspähprogrammen hat einen beispiellosen Vertrauensschwund herbeigeführt. Und das Schlimme daran ist: Alle Beteiligten wie Hersteller, Verbände und Politik wurden seit Jahren nicht müde, das Wertschöpfungspotenzial internetbasierter Technologien zu propagieren und mittelständische Unternehmen zu ermuntern, entsprechende Dienstleistungen verstärkt zu nutzen. Wie ich es sehe, waren wir bis Snowden damit gut vorangekommen.
Jüngst äußerte Dr. Christian P. Illek als Chef von Microsoft Deutschland, er befürchte aufgrund dieses Abhörskandals Schäden für die Wirtschaft. Sein Wunsch nach rascher Beendigung der Diskussion ist verständlich, gehört doch Microsoft zu den größten Befürworter von Cloud-Services und verkauft die eigenen Cloud-Dienste als sicher, zuverlässig und flexibel. Jetzt wissen wir aber, dass Cloud Dienste hochgradig unsicher sind. Das Schönreden der Fakten hilft jetzt aber nicht mehr und ein eigener Beitrag von Microsoft zur Aufklärung des Skandals ist überfällig.
Heute nutzt jedes Unternehmen das Internet zum Austausch fast sämtlicher Daten und Informationen und ist nunmehr anfällig für alle Formen von Cyberattacken. Höchst komplexe IT-Prozesse sind für durchschnittliche Anwender ohnehin schon längst nicht mehr durchschaubar. Fatal für Unternehmen, die über keine IT-Experten verfügen, welche sich um die Administration dieser Prozesse kümmern und notfalls einschreiten können. Entscheider sehen nur darauf, dass es läuft, und merken nicht, dass ihre IT quasi über Nacht zum digitalen Einfallstor für diese ganz neue Art der Cyberkriminalität geworden ist, auf die sie in keiner Weise vorbereitet sind. Sicher kann man wirklich nur sein und Vertrauen haben, wenn man die Daten im Unternehmen hat. Das ist genau das, was wir, die Firma EDV-Solution GmbH schon seit Jahren immer vertreten.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!
Bisher wogen wir uns in der trügerischen Sicherheit, dass IT-Stakeholder schon dafür sorgen, dass unsere verfügbaren Sicherheitslösungen wasserdicht sind und uns vor wirtschaftlichem Schaden bewahren. Dass wir aufs falsche Pferd setzten, verdeutlichen zwei Meldungen:
ZDNet: U.S. government becomes “biggest buyer” of malware
Die Welt: US-Spähsoftware im Dienst deutscher Geheimdienste
Die US-Regierung beschafft sich gezielt Informationen über Sicherheitslücken, um sie für Ausspähaktionen zu nutzen und diverse Nachrichtendienst betätigt sich als Steigbügelhalter.
Viele Unternehmer sehen sich durch diese Vorfälle mit Fragen konfrontiert, die zum großen Teil existenziell sind:
• Kann ich meinem IT-Partner noch vertrauen?
• Kann ich meiner Cloud Lösung noch vertrauen?
• Ist meine IT-Strategie noch die Richtige?
• Ist Vertrauen überhaupt noch möglich?
• Ist meine Integrität als Unternehmer gefährdet?
• Ist meine IT Strategie richtig?
• Sind meine Daten noch sicher?
IT-Konzerne wie Microsoft müssen da schon sehr genau hinhören, um sich auf viele ähnliche Fragen dieser Art vorzubereiten und plausible Antworten geben zu können. Mit Beschwichtigungsrhetorik werden sie im Mittelstand mit Sicherheit nicht mehr punkten können, denn mittelständische Unternehmer sind jetzt hellhörig geworden. Zu Recht, denn Cloud Lösungen sind nach diesen Vorfällen kaum noch als sichere Lösung vermittelbar.
Und dennoch sehe ich einen Silberstreif am Horizont in Bezug auf diese skandalösen Vorgänge. Ich denke, dass da noch viel mehr Staub aufgewirbelt wird und Beteiligte in die Pflicht genommen werden, neue und erheblich verbesserte Sicherheitslösungen zu präsentieren. Auch viele IT-Hersteller werden sich wieder auf ihre ethischen Grundsätze besinnen müssen. Doch ist hier der Wunsch der Vater des Gedankens.
Der mittelständische Unternehmer hat es im Grunde genommen selbst in der Hand, seine wertvollen Datenbestände zu schützen. Wie, ganz einfach, indem er nicht auf die unsicheren Cloud Lösungen setzt, sondern dafür sorgt, dass die Daten im Unternehmen bleiben. Nur dann können Sie selbst entscheiden, was mit Ihren Daten passiert.
EDV – Solution GmbH
Begicevic Andreas
Geschäftsführer
Cumberlandstraße 6
4810 Gmunden
www.edv-solution.com