Der Welterbekongress Hallstatt brachte vergangene Woche unzählige spannende Statements und Diskussionen zum Thema Welterbe an den Start. Die Veranstalter durften sich auch heuer über prominente und engagierte TeilnehmerInnen an den beiden Kongresstagen vom 4. bis 5. Oktober 2013 freuen. Von besonderem Interesse für die Welterberegion waren die zwei arbeitsmarktpolitischen Themen — das Projekt Lebenswerkstatt und das neu geplante Familienressort in Gosau.
Gleich beim Eröffnungsfestakt in der Goiserer Mühle legte Ehrengast Hubert von Goisern auf dem Podium ein angeregtes Gesprächsklima vor. Der engagierte Ausnahmekünstler brachte in die Stehtischdiskussion mit den Bürgermeistern der Welterbegemeinden Bad Goisern, Gosau, Hallstatt und Obertraun klare Botschaften der Wertschätzung ein und führte angeregte Gespräche mit UNESCO-Österreich Präsidentin Dr. Eva Novotny und Welterbeexperten Dr. Kurt Luger.
salzi.aktuell — Nachrichten vom 10.10.2013
Am folgenden Kongresstag zog Prof. Dr. Richard Trappl, langjähriger Ost-Asien Experte, das Publikum in seinen Bann. Seine tiefe Kenntnis asiatischer Kulturen inspirierte vor allem die TeilnehmerInnen aus der Region. “Im Tourismus wird der Kulturhunger der asiatischen Gäste spürbar. Professor Trappl brachte mit seinem interkulturellen Verständnis und Wissen neue Sichtweisen zur Sprache”, berichtet Barbara Salaun, Projektverantwortliche beim Veranstalter L&R Sozialforschung.
Das für die Region und den Schirmherrn des Welterbekongress, Bundesminister Rudolf Hundstorfer, besonders wichtige Anliegen der Arbeitsmarktpolitik brachten zwei weitere Referenten zur Sprache: Mit dem Projekt “Lebenswerkstatt” soll ein Arbeitspool für Menschen mit besonderen Bedürfnissen unter Mitwirkung der Gemeinden und Wirtschaftsträger in der Region entstehen. Zielsetzung ist es, über die Möglichkeiten der geförderten Kurzzeitbeschäftigung hinauszugehen.
“Die betroffenen Familien brauchen die Chance, gemeinsam mit ihren betroffenen Angehörigen die Zukunft in der Region zu gestalten, was nur mit langfristigen Beschäftigungsmöglichkeiten gelingt”, so Stefan Enter, Geschäftsführer des Bildungszentrums Salzkammergut.
Ein ambitioniertes Tourismus-Projekt stellte Hoteldirektor Ernst Mayer aus Außerfern vor. Sein umfangreiches Bauvorhaben für ein Familienressort in Gosau ist nicht nur die Fortsetzung einer erfolgreichen Unternehmergeschichte, Mayer wird mit seinem Projekt auch interessante Arbeitsplätze mit Themen- und Qualifikationsweiterung bieten. Durch das breite Angebot, das er für das Ressort in der Welterberegion plant, werden zusätzlich zu klassischen Tourismusjobs etwa pädagogische Kräfte, Marketing- oder Technik-Experten benötigt.
Die Veranstalter vom Institut L&R Sozialforschung in Wien sind mit dem Erfolg des 5. Welterbekongress Hallstatt überaus zufrieden. “Es wurden interessante Projekte vorgestellt, die eng mit der Region verknüpft sind. Ich denke, wir konnten wieder anregen, Kontakte herstellen und eine weitere Ebene dieses vielfältigen Themenkomplexes Welterbe beleuchten”, resümiert Salaun. Der Kongress ist Teil des Modellprojektes Inneres Salzkammergut, das aus den Mitteln des BMASK finanziert wird.