Das „Jahrhundert“-Hochwasser vom 2. und 3. Juni dieses Jahres zeigt noch Nachwehen. Aktuell fällt der als „Naturdenkmal“ geschützte Kaltenbachteich trocken, da das Hochwasser die Zuleitung aus dem Kaltenbach zerstört hat.
In einer gemeinsamen Aktion initiiert von der Flussraumbetreuung Obere Traun arbeiten die Wildbach- und Lawinenverbauung, die Naturschutz- und Wasserrechtsbehörde, die Stadtgemeinde Bad Ischl, die ÖBf-AG, die Pächter des Kaltenbachs, sowie lokale Naturschutz- und Amphibienexperten an einer umfassenden Lösung des Problems.
Im Kaltenbachteich befinden sich aus der Zeit in der er noch fischereilich genutzt wurde viele Fische. Sie drohen nun „im Trockenen zu landen“ und werden daher in einem ersten Schritt elektrisch abgefischt. Dazu ist es notwendig den Teich auf ein Minimum abzusenken.
Im Anschluss bleibt der Kaltenbachteich vorerst unbefüllt, um ein Durchfrieren des Bodens zu erreichen – eine naturschutzfachliche Maßnahme die sicherstellt, dass im kommenden Frühjahr keine Fische mehr vorhanden sind, um die zahlreichen Kaulquappen bedrohter Amphibienarten wie den stark gefährdeten Laubfrosch zu schützen. Als weiterer Schritt wird die desolate Wehranlage entfernt und vorerst durch eine provisorische Zuleitung ersetzt.
Im Zuge von Hochwasserschutzmaßnahmen im betroffenen Teil des Kaltenbachs wird von der WLV eine neue fixe Zuleitung gebaut. Dabei werden „zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen“, da die Entfernung des Wehrs bedeutet, dass Fische und Wasserorganismen wieder uneingeschränkt zu Laich- und Fressplätzen im Kaltenbach wandern können und die Wasserzufuhr zum Teich in Zukunft regelbar sein wird.
„Durch die gemeinsame Vorgehensweise wird der Kaltenbachteich weiterhin als bei den IschlerInnen beliebtes Naherholungsziel und Naturjuwel erhalten bleiben“, freut sich Michael Schiffer, Leiter der WLV Gebietsbauleitung OÖ West.
„Biotope diese Art sind eine absolute Seltenheit in der Region – sie stellen aber die wesentliche Überlebensgrundlage für die heimischen Amphibien dar, da die ursprünglich zahlreichen Augewässer in Nebenarmen oder Feuchtwiesen praktisch alle trocken gelegt wurden“, ist Leopold Feichtinger, Flussraumbetreuer an der Oberen Traun über die geplanten Maßnahmen erfreut.
Die Flussraumbetreuung Obere Traun bittet die Personen die sich aktuell immer wieder um die Wiedererrichtung einer provisorischen Wasserzufuhr bemühen, um Kontaktaufnahme (07242/211592) um ihr willkommenes Engagement in die gemeinsamen Anstrengungen einbinden zu können.
Fotos: Feichtinger & Mysliwitz
Ich würde sagen:
Das ursprüngliche Projekt ist gründlich daneben gegangen, es wurde eine wirklich einzigartige Landschaft (das kristallklare stehende Wasser dessen Spiegel sich mit dem Traun-Wasserstand änderte) gründlich und mutwillig zerstört.
Die Natur hat bereits mit einem größeren und mehreren mittleren Hochwässern quasi den Ausgangszustand schon fast wieder hergestellt, ein klarer Hinweis dass das Projekt eine komplette Fehlplanung war
Alles was nun noch gebaggert und mit viel Aufwand geändert wird, wird trotz aller schönen Worte hier nichts nützen, und bedeutet nur noch höhere und sinnlose sowie ständig wiederkehrende Kosten.
Man stelle bitte gleich den Ausgangszustand (diese kristallklaren tiefen Tümpel ohne direkten Zufluss) wieder her. Damit haben wir wieder unser ursprüngliches, tatsächliches Naturjuwel.