Ruf als Handelszentrum des Inneren Salzkammerguts gefestigt
Die Klärung der Frage wie es mit dem Einzelhandel in Bad Ischl bestellt ist, versprachen sich der Tourismusverband Bad Ischl und die WKO Gmunden durch die Untersuchung der städtische Einzelhandelsstruktur. Beauftragt wurde die CIMA Austria Beratung + Management GmbH und gestern wurde die Studie präsentiert.
„Der Tourismus sichert die Umsätze des Ischler Einzelhandels“, zitierte Brigitte Stumpner, Obfrau des Tourismusverbands, die Studie bei der Präsentation. Der für die Stadt authentische Branchen-Mix und die inhabergeführten Geschäfte der Innenstadt sprechen offensichtlich die Gäste an. So bewegen sich die durch die Gäste getätigten Ausgaben mit rund 209 Euro pro Aufenthalt auch im österreichweiten Vergleich auf einem sehr hohen Niveau. Dabei spielt das Trachten-Angebot eine bedeutende Rolle. „Bad Ischl scheint sich hier als die ‚Trachten-Stadt‘ etabliert zu haben“, so Stumpner.
„Die starke Zunahme der Pendler und Beschäftigten vor Ort mit einem Plus von 43,7 Prozent seit 2001 sowie die hohe lokale Kaufkraft der Einwohner festigen Bad Ischls Ruf als das Handelszentrum des Inneren Salzkammerguts“, sagte WKOÖ-Präsident Rudolf Trauner. Auch dass die Umfrage während der Bautätigkeiten im letzten Jahr gemacht wurde, rüttelte nicht an den guten Noten, die Gäste und Einwohner dem Zentrum von Bad Ischl bezüglich Beratung, Freundlichkeit, Atmosphäre usw. verteilten. Übrigens sind die treuesten Kunden aus den Nachbargemeinden die Bewohner von St. Wolfgang.
Weiters belegen die Zahlen der Studie, dass der Ischler Handel produktiver geworden ist, denn es konnten die Umsätze pro m²-Verkaufsfläche seit 2004 um 8,7 Prozent von 3.198 Euro auf 3.478 Euro gesteigert werden. Der gesamte Innenstadthandel verzeichnete – trotz der angespannten Situation im Handel — ein Plus von 4,1 Prozent gegenüber der letzten Studie aus dem Jahr 2004, was eine Umsatzsteigerung von 61,1 Mio. auf 63,6 Mio. Euro ergibt. Der größte Konkurrent kommt neben dem Internethandel mit der Stadt Gmunden aus dem eigenen Bezirk. Salzburg als Einkaufsdestination hat an Strahlkraft für die Einwohner Bad Ischls laut Studie verloren. „Unser Einzugsgebiet ist durch die topographische Situation beschränkt“, erläutert Bürgermeister Hannes Heide. „Die Aufgabe wird es sein, mit Standort- und Wohnortmarketing die lokale Kaufkraft zu stärken und strukturverträgliche Ansiedlungen auszuloten“, so das Ischler Stadtoberhaupt.
Handlungsbedarf ergibt sich bei der Bindung der örtlichen Kaufkraft. Gerade bei kurzfristigen und langfristigen Bedarfsgütern bleiben nur rund 30 Prozent der vorhandenen Kaufkraft im Ort. Knapp 200 Arbeitsplätze im Handel gehen damit Bad Ischl verloren. Große Hoffnung für eine weitere positive Entwicklung von Bad Ischl als Handelszentrum des Inneren Salzkammerguts und Einkaufsmagnet für Touristen erwarten sich die Kaufleute von der Landesgartenschau 2015. Nach Beendigung der Bauarbeiten wird Bad Ischl in neuem Glanz erscheinen und eine neue Anziehungskraft ausstrahlen. „Mit den Erkenntnissen, die aus dieser Studie gewonnen werden, kann die Wettbewerbsfähigkeit des Ischler Einzelhandels weiter verbessert werden“, ist Präsident Trauner überzeugt.