Riesenglück hatte ein Snowboarder beim Sturz in eine 50m tiefe Doline am Krippenstein! Zwei Snowboarder waren nach dem Schneefall der vergangenen Tage, zum Freeriden am Krippenstein unterwegs. Die beiden fuhren schon des Öfteren eine der zahlreichen Varianten abseits der gesicherten Pisten im frischen Tiefschnee ab und wollten gegen 16 Uhr das letzte Mal im Bereich der Variante Imisl ins Tal abfahren.
Schon nach Kurzem vermisste der Mühlviertler Simon W. seinen 26-jährigen Kameraden Robert D. aus Bayern. Er blieb sofort stehen und begann nach ihm zu rufen. Als er noch etwas abwartete, aber keine Reaktion bekam, fuhr er sofort ins Tal ab und alarmierte die Einsatzkräfte der Bergrettung Obertraun.
salzi.aktuell — Nachrichten vom 30.01.2014
Erste Suche blieb erfolglos
Zwei unmittelbar darauf folgende Suchfahrten mit Lawinenverschüttetensuchgeräten (LVS) durch die Variantenabfahrt, bei bereits einsetzender Dunkelheit blieben jedoch erfolglos. Ein Suchtrupp der Obertrauner Bergrettung fuhr daraufhin in Begleitung des Snowboarders zu jener Stelle ab, an der sich die Beiden das letzte Mal sahen. Von dort aus wurde fächerartig das Gelände abgesucht. Schon nach wenigen Minuten, kurz vor 18 Uhr, konnte aus einer unscheinbaren Doline, in ca. 1900m Seehöhe, Rufkontakt mit dem Vermissten hergestellt werden.
Fotos: BRD
Sofort wurde eine Seilbergung eingeleitet, bei der man zuerst einen Retter ca. 25m tief zum Vermissten abseilte. An dieser Stelle kam der Snowboarder zum Liegen und konnte ein noch tieferes Abrutschen in die Doline verhindern. Als der Retter feststellte, dass der Wintersportler seinen Sturz unverletzt überstanden hatte, wurde ihm ein Klettergurt angelegt und dann beide mittels Mannschaftszug wieder aus der Doline geborgen.
Der Snowboarder hatte seinen Sturz derart glimpflich überstanden, dass er im Anschluss alleine in Begleitung der Bergrettung ins Tal abfahren konnte.
Doline zu spät gesehen
Der Sportler gab an, die Doline zu spät gesehen zu haben. Als er bemerkte, dass er nicht mehr rechtzeitig anhalten konnte, versuchte er über die Doline zu springen, was allerdings misslang. Im Einsatz waren 23 Mann der Bergrettung Obertraun und zwei Beamte der AEG.
Dolinenstürze
Man liest in den Zeitungen und unter anderem auch in „salzi.at „ immer wieder von Skifahrern, die in „Dolinen“ gestürzt sind.
Einem Höhlenforscher und Geologen tut diese Falschbenennung weh. Ich zitiere aus dem „Speleologischen Fachwörterbuch“ Redaktion Dr. Huber TRIMMEL, Verband österr. Höhlenforscher„ Wien 1965, zu DOLINEN folgende Erklärung:
DOLINE (f) von Dolina (slowenisch) = Tal: Karstrichter, typische oberirdische Karsterscheinung, geschlossene Karsthohlform.
Der Form nach kann man
a) SCHACHTDOLINEN: (im alpinen Hochkarst), Tiefe gleich oder größer als der Durchmessen und mit Tiefen von 2 bis etwa 300 m, steile bis senkrechte Wände.
b) TRICHTERDOLINEN: Durchmesser zu Tiefe ca 4 : 1 bis 10 : 1, offener Trichter, unterscheiden.
Es ist unmöglich, mit den Skiern oder Boards in eine Trichterdoline zu stürzen, diese können durchwandert und durchquert werden, da diese einen stabilen Boden und schräge Wände haben.
Schachtdolinen hingegen sind am Hochplateau sowohl für Skifahrer, als auch für Wanderer sehr gefährlich. Besonders wenn letztere im Frühjahr auf der Schneedecke durch solche Einsenkungen gehen.
In der Unfallstatistik der Österreichischen Höhlenrettung scheinen bis 2014 insgesamt 18 Unfälle mit 21 Beteiligten, 6 Verletzten in Schachtdolinen auf.
Besonders in Zeiten mit geringer Schneedecke ist es besonders gefährlich, solche Karstgebiete mit Skiern oder Snowboardern zu befahren.
Samma wirklich froh, dass nix passiert ist.
Aber: jeder weiß, dass im Freeride-Gelände Dolinen sind (siehe auch Feuerkogel. Wer trotzdem fährt, riskiert — aber wohl nicht auf Kosten der Allgemeinheit ?
Es ist zu hoffen, dass angemessene Bergungskosten verrechnet werden.….……
Was soll diese Meldung bitte? Der Krippenstein ist bekannt für seine Freeride-Varianten, ist ja nicht so, dass die hier etwas absolut Waghalsiges Draufgängerisches gemacht hätten.
San ma lieber froh, dass nix passiert is!