In Gosau wurde offen über die Evangelische Kirche in Österreich von 1933 bis 1945 gesprochen
Der Anschluss Österreichs wurde 1938 von vielen evangelischen Pfarrern begrüßt. Damit setzte sich das Evangelische Bildungswerk selbstkritisch auseinander.
Die Haltung der Protestanten, aber auch schon im Ständestaat 1933 bis 1938, vor allem die zwiespältigen Ansichten und Handlungen des evangelischen Bischofs Dr. Hans Eder, sind im inneren Salzkammergut noch immer ein Reizthema.
Um es vom Wirtshaustisch auf eine seriöse, richtige und aufsichtige Dimension zu rücken, hat das Evangelische Bildungswerk Bad Ischl am 22. März ins Brigittaheim Gosau zu einer Veranstaltung zum Thema „Die Evangelische Kirche im Ständestaat und Nationalsozialismus und die Rolle von Bischof Dr. Hans Eder“ eingeladen.
Dr. Helmut Gamsjäger, ein profunder Kenner dieser Zeit, war der Hauptredner, der auch auf die Ursachen der Zustimmung vieler Protestanten zum Nationalsozialismus zu sprechen kam. Sie hofften damit, aus einer Minderheitenrolle herauszukommen.
Dr. Michael Bünker, Bischof der Evangelischen Kirche Österreich AB, referierte über den Umgang der Evangelischen Kirche mit der Vergangenheit, Dr. Erna Putz über die Aspekte aus katholischer Sicht. Unter der Leitung von Dr. Christine Haiden wurde lebhaft diskutiert.
Fazit der Veranstaltung war ein Satz von Bischof Bünker: „Wir stellen uns der Geschichte!“