Am 26. April 2014 wurde die neue multifunktionale Steganlage an der Promenade in Seewalchen am Attersee von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer feierlich eröffnet. Bürgermeister Mag. Johann Reiter und die Chefin der Attersee-Schifffahrt, Mag. Doris Schreckeneder, konnten dazu über 300 Gäste, und neben dem Landeshauptmann noch zahlreiche weitere Ehrengäste aus Politik, Kultur und Wirtschaft begrüßen.
Darunter Bezirkshauptmann Dr. Martin Gschwandtner, Nationalrätin Dr. Angelika Winzig, den Landtagsabgeordneten Bgm. Anton Hüttmayr, Mag. Pramendorfer vom Landestourismusverband, KR Johann Schenner von der Bundeswirtschaftskammer. Stark vertreten waren die Seewalchner Gemeinderäte — neben Bürgermeister Reiter waren beide Vizebürgermeister (1. Vbgm. Hans Schachl, 2. Vbgm. Mario Weichselbaumer) und die Gemeindevorstände Ing. Kurt Berger, Dr. Oskar Vogel und Claudia Haberl, sowie Alt-Bürgermeister Josef Limberger, Amtsleiter Hans Schmidt, und die Gemeinderatsmitglieder Ing. Harald Mayrhofer, Peter Reiter, Franz Bauer, Dr. Renate Geist-Krojer, Peter Wechselauer, Stefanie Eicher, Rudolf Stockinger, Roswitha Mohr, Wolfgang Vogel, DI Josef Hoyer mit dabei. Vom Tourismusverband Attersee waren Obfrau Eva Knoll, Direktor Mag. Christian Schirlbauer, Vorstand Franz Häupl anwesend.
Der Regionalverband Attersee-Attergau war durch Obm.Stv. Ing. Franz Hauser und Geschäftsführer Mag. Leo Gander vertreten. Von der Wirtschaft waren u.a. Dr. Gexi Tostmann, WK‑V‘bruck-GF Wolfgang Hochreiter, Hans Gebetsroither (Yachtservice), Manfred Nagl (Angelsport & Bootsvermietung), Mag. Robert Mair-Zeininger von der Raiba Attersee-Nord, Baumeister Manfred Schönleitner, Matthäus Gebetsroider (Metalltechnik), Ing. Meinhart (Ziviltechniker) mit dabei. Von der Firma Stern & Hafferl waren neben Schifffahrts-Chefin Doris Schreckeneder und ihrem Vater Dr. Werner Schreckeneder zahlreiche Mitglieder der Familien Neumann und Döderlein anwesend. Die Nachbarbürgermeister Gerhard Gründl aus Schörfling, DI Walter Kastinger aus Attersee und DI Josef Mayrhauser aus Nußdorf komplettierten den Reigen der Ehrengäste.
Hart umkämpftes Projekt
Bürgermeister Reiter freute sich über den Abschluss dieses lange Zeit hart umkämpften und herausfordernden Projektes. “Für Seewalchen und die Ferienregion Attersee ist die neue Steganlage mit Schiffanlegestelle, Bootsvermietung und 8 neuen Gastliegeplätzen für Segel- und Motorboote ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Freizeit- und Tourismusinfrastruktur”, ist Reiter überzeugt. Die seit der Karwoche fertigstellte Steganlage wurde schon über die Osterfeiertage von Hunderten Spaziergängern auf der Promenade Seewalchen zu einem Besuch animiert.
“Von der Steganlage hat man einen herrlichen Panoramablick, der nur noch vom Schiff aus überboten werden kann,” stellt Reiter fest. Die Gastliegeplätze können täglich von 6 bis 22 Uhr kostenlos benutzt werden. Es ist auch eine Möglichkeit vorhanden, Elektromotoren aufzuladen. Mit dieser Einrichtung sollen Segler und Motorbootfahrer zu einem Besuch von Seewalchen eingeladen werden.
Cafe Eiszeit, Strandbad, See-Cafe, Hotel Häupl, Restaurant Bootshaus und zahlreiche weitere Gastronomiebetriebe sind von der Steganlage aus gut fußläufig erreichbar. Reiter dankte den Behörden, den Baufirmen, Amtsleiter Schmidt und jenen Gemeinderatsfraktionen, die das Projekt von Anfang an unterstützt haben. “Im Jahr 2007 war der Projektstart, im Februar 2013 fand die Genehmigungsverhandlung statt, der Baubeginn erfolgte im Oktober — und jetzt, knapp sieben Jahre nach Projektbeginn und sechs Monate nach Baubeginn freuen wir uns in Seewalchen über ein gelungenes Werk. Was lange währt, wird endlich gut,” blickte Bgm. Reiter in seiner Ansprache zurück.
Doris Schreckeneder betonte in ihrer Festrede, dass die neue Anlage für die Attersee-Schifffahrt einen Meilenstein zur langfristigen Absicherung der Schifffahrt am Attersee darstellt. “Die neue Anlegestelle ist nicht für die Schifffahrt ine wichtige Zukunftsinvestition, das Projekt wird auch die Promenade Seewalchen neu beleben und zusätzliche Gäste nach Seewalchen bringen. Das bringt mehr Wertschöpfung für die Region und einen wichtigen Impuls für Tourismus- und Freizeitwirtschaft”.
Schreckeneder bedankte sich bei Bürgermeister Reiter, Amtsleiter Schmidt und der Gemeindevertretung von Seewalchen für das entgegengebrachte Vertrauen und für die gute Zusammenarbeit. “Auch in den unruhigen Zeiten, die dieses Projekt in der Genehmigungs- und in der Umsetzungsphase durchlaufen musste, haben Unternehmen und Gemeinde konsequent und solide zusammengearbeitet. Daher können wir uns heute gemeinsam über den erfolgreichen Projektabschluss freuen”, meinte Schreckeneder, und sagte weiter:
Vollschifftaugliche und zukunftsorientierte Anlegestelle
“Seewalchen hat als größte Atterseegemeinde jetzt eine vollschifftaugliche und zukunftsorientierte Anlegestelle, was bisher nicht der Fall war. Im Gegenteil, nicht nur, dass das größte Schiff unserer Flotte, das Klimt-Schiff, Seewalchen bisher nicht anfahren konnte, war die alte Steganlage in Seewalchen auch bei Niedrigwasser nicht zu bedienen.Von nun an können von der Seewalchner Promenade aus Einheimische und Gäste die vielen Angebote der Schifffahrt nutzen, vom Hochzeits- und Firmenevent bis zum Disco-Schiff, und natürlich die klassichen Rundfahrten”.
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer ging in seiner Festansprache auf die Bedeutung der neuen Steganlage für die Marktgemeinde Seewalchen, die Ferienregion Attersee und die Wirtschaft ein. Auch er betonte die zahlreichen Herausforderungen, die dieses Projekt an die Verantwortlichen gestellt hatte. Schließlich war neben der wasser‑, naturschutz- und schifffahrtsrechtlichen Genehmigung auch eine denkmalschutzrechtliche Bewilligung notwendig. Im gesamten Umgebungsbereich der neuen Steganlage bzw. in der Seewalchner Bucht zwischen Agerbrücke, Strandbad, Villa Paulick bis zum Schloss Kammer sind zahlreiche Reste von neolithischen Pfahlbausiedlungen.
“Seit 2011 sind Seewalchen, Attersee und Mondsee UNESCO Weltkulturerbe-Gemeinden für die alpinen Pfahlbauten. Das ist eine Auszeichnung, die für die Zukunft große Herausforderungen bringt, aber auch enorme Chancen bietet. Daher wird auch die Landesausstellung 2020 das Thema Pfahlbauten in den Mittelpunkt rücken”, stellte Pühringer fest. Im Zuge der Projektentwicklung wurden mehrere taucharchäologische Untersuchungen durchgeführt, und war ein entsprechendes archäologisches Monitoring eine Bescheidauflage.
Das Monitoring wurde im Frühjahr vom Kuratorium Pfahlbau Österreich unter der Leitung von Site Manager Mag. Henrik Pohl durchgeführt. “Die Landesausstellung 2020 hat für Seewalchen eine besondere Bedeutung, schließlich kann in diesem Jahr das Jubiläum 150 Jahre Entdeckung der Pfahlbauten am Seewalchner Atterseeufer gefeiert werden. Und die neue Steganlage hat im Hinblick auf 2020 auch für die Verbindung der beiden Landesausstellungsorte Seewalchen und Attersee eine zusätzliche Bedeutung,” meinte Pühringer abschließend.
Das Rahmenprogramm der Eröffnungsfeier, die von Günther Hartl vom ORF Oberösterreich moderiert wurde, war durch kulturgeschichtliche Themen gekennzeichnet. Neben den Themen Pfahlbau und Steinzeit, die von den Seewalchner Kulturvermittlern präsentiert wurden, war auch der Verein Klimt am Attersee mit an Bord. Die Eröffnung der Steganlage wurde nicht wie üblich mit Zerschneiden eines Bandes absolviert, sondern es wurde ein alter Pfahl mit einem Steinbeil durchschlagen. Die Neue Mittelschule Seewalchen war mit ihrer “Steinzeit-Küche” vertreten und zeigte Videos und Bilder von Pfahlbau-Projekten in der Schule.
Nach dem Festakt, der von der Marktmusikkapelle Seewalchen musikalisch umrahmt wurde, lud die Attersee-Schifffahrt zu mehreren kostenlosen Rundfahrten mit dem Klimt-Schiff ein.