Der angeschlagene Baustoffkonzern Asamer Hoolding AG mit Firmensitz in Ohlsdorf (Bezirk Gmunden) heißt zukünftig Quadracir AG. Der Abverkauf der Unternehmensteile soll ohne Zeitdruck erfolgen., berichtet das Wirtschaftsblatt.
Die Zerschlagung des Familienimperiums Asamer ist vollzogen: Die neue Asamer Baustoffe AG, in die die gesunden Unternehmensteile kommen sollen, ist zwar noch nicht gegründet — aber die alte Asamer Holding AG ist Geschichte. Wie aus dem Firmenbuch hervor geht, heißt das Unternehmen, das von Sanierungsprofi Jörn Trierweiler geleitet wird, ab sofort Quadracir AG.
Asamer-Sprecher Werner Beninger bestätigt gegenüber dem Wirtschaftsblatt die Umbenennung. Der neue Name soll die image-seitige Trennung zwischen angeschlagenen und gesunden Unternehmensteilen betonen. Eine „Bad Bank” sei aber auch Quadracir nicht: „Unternehmensteile und Projekte werden gezielt entwickelt und erst dann auf den Markt gebracht”, sagt der Sprecher: „Einen Zeitdruck gibt es nicht.” Auch die wieder anspringende Konjunktur auf dem größten Problemmarkt Libyen helfe: Die Betriebe dort arbeiten wieder kostendeckend und haben das Vorkriegsniveau bereits wieder erreicht.
salzi.aktuell — Nachrichten vom 08.07.2014
Zwei neue Firmen
Die Abspaltung der gesunden Teile in die geplante Asamer Baustoffe AG hat mit der Gründung der Accentus Beteiligungs AG sowie der von Accentus gehaltenen Secundum Beteiligungs GmbH begonnen. Diese werden die Zementwerke in Bosnien und der Slowakei sowie das Baustoff-Geschäft in Österreich beinhalten und in die später zu gründende AG eingebracht. Neben Klaus Födinger, dem langjährigen Leiter der Division Zement der damaligen Asamer Holding AG ist auch Trierweiler als Vorstand respektive Geschäftsführer eingetragen — „noch”, wie Beninger sagt; eine operative Funktion übe der Sanierer bei den gesunden Unternehmensteilen hingegen nicht aus.
Familie Asamer nicht mehr operativ tätig
Die Mitglieder der Familie Asamer sind im neuen Unternehmen nicht operativ tätig, sondern im Aufsichtsrat vertreten, dessen Vorsitz Ex-Amag-Chef Gerhard Falch übernommen hat. An der Quadracir sind sie weiterhin fast Alleineigentümer, bei Accentus hingegen ist der wichtigste Kreditgeber RLB OÖ mit 23 Prozent beteiligt. Auch der Firmensitz der neuen Unternehmen ist nicht wie bei der Quadracir in Ohlsdorf sondern am Europaplatz in Linz neben dem Headquarter der Bank.
Die direkte Beteiligung der RLB OÖ am gesunden Unternehmensteil sei laut Kreisen dazu gedacht, sich gegen Ausfälle bei Quadracir abzusichern. Denn dass die Sanierung dort wie geplant gelingt, steht noch nicht fest. Wohl daher wurde bei Quadracir im Juni zeitgleich mit einer Personalrochade in der Geschäftsführung (acht Prokuristen wurden abgesetzt) mit Niedermeyer-Abwicklerin Ulla Reisch eine der bekanntesten Insolvenzrechts-Expertinnen Österreichs in den Aufsichtsrat geholt. Auch die zweite Neubesetzung im Aufsichtsrat kennt sich mit Sanierungsfällen am Bau bestens aus: Es ist Herbert Furch, Ex-Chef der Alpine Energie.